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Wetterleuchten

Wetterleuchten

Titel: Wetterleuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Zurschaustellung ihrer neuen Zweisamkeit in der Schule dar.
    Was ihr Leben nicht gerade leichter machte, war die Tatsache, dass der sogenannte »Nelkentag« vor der Tür stand. Wie sie herausgefunden hatte, wurde er jedes Jahr von den Abschlussklassen veranstaltet, um Geld für ihre Abschlussfeier zu sammeln. Für einen Dollar konnte man eine Nelke kaufen und sie einem anderen Schüler - oder einer anderen Schülerin — zusammen mit einer Nachricht schicken. Je mehr Geld man ausgab, desto mehr Nelken verschickte man. Dies war - so dachte Becca missmutig - eine ideale Gelegenheit für Derric und Courtney, sich quasi in Nelken einzuhüllen, um ihre Gefühle füreinander zu demonstrieren. Was sie selbst betraf, so würde sie sich - wie einige andere Mädchen auch - wahrscheinlich heimlich selbst ein oder zwei Nelken schicken, um sich die Demütigung zu ersparen, am großen Tag ohne Blumen herumlaufen zu müssen.
    Der einzige Lichtblick in Beccas Leben war die Tatsache, dass ihre Haare nicht mehr so hässlich aussahen. Doch der neue Haarschnitt und die neue Farbe hatten nichts an ihrer Situation geändert, denn die einzige Person, der es überhaupt aufgefallen war, war Jenn McDaniels. Und ihre Bemerkung hatte Becca schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Sie hatte ihr Haar betrachtet und auf ihre unvergleichliche Art gesagt: »Netter Versuch, Fettkuh. Glaubst du, das ändert was?«
    Deshalb hatte Becca nichts dagegen, etwas Neues zu probieren. Und wenn es Tauchen sein sollte, warum nicht?

 
Kapitel 1 7
     
    J enn war an den Anblick von nackten Frauen nicht gewöhnt. Sie zeigte ihren Körper nicht gerne, weil es da nicht viel zu sehen gab, und sie hatte immer ein merkwürdiges Gefühl, wenn andere Mädchen nach dem Fußball völlig zwanglos nackt zur Dusche gingen. Daher war es ihr auch ein wenig unangenehm, als sich Annie Taylor in der Umkleide des South-Whidbey-Fitnesscenters vor ihr auszog. Noch unangenehmer war es ihr, als Annie sich einen Moment lang splitterfasernackt mit ihr unterhielt und offenbar nicht das geringste Problem damit hatte, ihre Brustwarzen und Schamhaare zur Schau zu stellen. Zum Glück war es fünf Uhr morgens, sodass Jenn die einzige andere Person in der Umkleide war. Trotzdem wusste sie nicht, wo sie hingucken sollte - alle stellten Vergleiche an, wenn sie die Gelegenheit dazu hatten, oder? -, aber bei Annie kam ihr das komisch vor.
    Annie redete über die Tauchstunden. Keine Sorge, sagte sie, Jenn würde es im Handumdrehen lernen. Und falls ihr irgendetwas schwerfallen sollte, könnte sie ihr zusätzliche Stunden geben. Dann zog Annie endlich ihre Badesachen an, und Jenn fragte sie, ob sie bei den Tauchstunden mitmachen würde. Wie sich aber herausstellte, hatte Annie vor, die Zeit im Fitnesscenter zu nutzen, um ein paar Bahnen zu schwimmen. Das war eine gute Idee; allerdings fragte sich Jenn, wie gut sie in einem String-Bikini schwimmen konnte.
    Chad fiel bei Annies Anblick die Kinnlade herunter, als sie von der Umkleide zum Schwimmbecken gingen. Er klappte sie aber gleich wieder zu und sagte: »Äh ... okay ... super«, als Annie ihm mitteilte, sie würde während Jenns Tauchstunden trainieren. Als sie dann zur anderen Seite des Beckens lief, ließ Chad ihre Pobacken keinen Moment aus den Augen.
    »Zu alt für dich, Kumpel«, kommentierte Jenn, weil Annie diese Tatsache selbst schon erwähnt hatte. Aber auch wenn Annie zu alt für Chad war, schien das für ihre Pobacken nicht zu gelten.
    »Wie gut, dass ich auf ältere Frauen stehe, Aquagirl.«
    »Ich heiße Jenn.«
    »Für mich bist du Aquagirl.«
    Annie tauchte ins Wasser. Sobald sie anfing zu schwimmen, gelang es Chad, den Blick von ihr loszureißen. Jenn sagte mürrisch: »Oh Mann, sie ist dreiunddreißig. Sie hat jemanden in Florida. Wie alt bist du denn, neunzehn?«
    Er sah sie an. »Und du? Etwa eifersüchtig?«
    »Ach was«, erwiderte sie. »Bringst du mir jetzt was bei, oder nicht? Ich könnte jetzt nämlich genauso gut zu Hause im Bett liegen, wenn du nur vorhast, hier rumzustehen und sie anzuschmachten. Nicht, dass du auch nur die geringste Chance bei ihr hättest.«
    »Aber du schon, oder was?«, fragte er.
    »Was soll das jetzt wieder heißen?«
    Er schüttelte den Kopf und schien den Gedanken, den er eben noch hatte, damit wieder zu verwerfen. »Vergiss es. Legen wir los. Ab ins Wasser. Sechs Bahnen.«
    »Hä? Was soll das? Sind wir jetzt hier im Bootcamp, oder was?«
    »Tu’s einfach«, sagte er.
    »Ich bin

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