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Whisper (German Edition)

Whisper (German Edition)

Titel: Whisper (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Kien
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auf Äste und Wurzeln getreten und hatten dort ihre Zeichen hinterlassen. Kino brauchte nur weitergehen und die Augen offen lassen. Es dauerte auch gar nicht lange, als er zwischen den Bäumen weiter vorne eine Gestalt bemerkte. Fast im selben Augenblick erkannte diese auch ihn und kam winkend auf ihn zu.
    „Kino!“ Stefan war komplett außer Atem, als er seinen Freund erreichte. „Gut, dass ich dich finde. Ich habe die Spur zurückverfolgt. Habe mir gedacht, dass du ihr nachgehen würdest. Wenn Jaro uns Kinsky ebenso intelligent denken wie wir, dann sollten wir uns alle irgendwo in der Mitte des Weges treffen.“
    „Und dann Alarm schlagen“, bemerkte Kino. „Susanna wird wissen, dass etwas passiert ist. Sie hat bestimmt zu funken versucht und unter Garantie bereits Dan und diesen Typen von der RCMP alarmiert. Das Problem ist nur, es weiß niemand, wo wir sind, und selbst wenn sie einen Hubschrauber in das Gebiet schicken … Im Wald wird man uns nicht finden. Um uns mache ich mir dabei auch keine Sorgen. Wir kommen zurecht. Aber die Kids. Stefan …“ Kino sah seinen Freund mit glänzenden Augen an. „Sie werden nicht lange durchhalten und …“
    „Was und?“
    Kino stemmte die Hände in die Hüften und atmete durch.
    „Jasmin ist irgendwo unterwegs!“
    Stefan erstarrte und sah in groß an.
    „Jasmin? Wieso … ich meine … wie … ich denke … Himmel, sie ist bei deinem Großvater!“ Kino nickte.
    „Nein, nicht mehr. Irgendwas sagt mir, dass sie sich in der Nacht auf den Weg gemacht hat. Sie muss etwas gespürt haben. Jasmin reagiert immer auf innere Eingebungen. Ich bin mir fast sicher, dass sie da draußen ist.“
    „Ganz allein?“
    Kino zuckte mit den Schultern.
    „Allein ist das falsche Wort. Ich glaube, sie wird geleitet. So allein ist sie nicht.“
    „Aber … verdammt Kino, sie ist diejenige, die sich am wenigsten helfen kann.“
    Es war schon seltsam, dieses sanfte Lächeln in Kinos Gesicht zu sehen.
    „Nein, Stevie. Jasmin ist nicht so hilflos, wie wir alle glauben. Sie ist acht Stunden durchgegangen. Erinnerst du dich? Und sie hat das Kitz nach Hause getragen. Dieses Kitz hat sie am nächsten Morgen erkannt und sie wie ein junger Hund begrüßt. Sie hat vielleicht nicht die körperliche Kraft um zuzugreifen, aber sie hat ein ganz feines Gespür für ihre Umgebung. Ich weiß nicht. Aber wenn sie die Kids findet, dann wäre mir wohler.“
    Stefan sah ihn leicht zweifelnd an.
    „Erstaunlich, was für ein Vertrauen du in sie hast, wo sie nicht viel mehr Ahnung von der Wildnis hat, wie die anderen Stadtkids. Aber irgendwas ist dran an dem was du sagst. Sie hat was, was andere nicht haben. Du magst sie sehr, was?“
    Kino wandte seinen Blick ab.
    „Sie hat mit mir angefangen zu sprechen, Stevie. Und das allein hat vieles ausgelöst. Sie spricht mit der Seele ihres toten Pferdes, und dieses Pferd hat auch zu mir Kontakt aufgenommen. Großvater hat gesagt, die Raben werden sie leiten, der Grizzly beschützen. Du kennst ihn, er redet manchmal seltsam, aber bestimmt keinen Blödsinn. Da ist was Wahres dran. Jasmin bringt Dinge zustande, die kaum einer schafft und die großen Mächte helfen ihr dabei. Halt mich nicht für verrückt, aber wenn ich jemandem vertraue, dann ihr. Und …“, er sah seinen Freund wieder an, „ja, ich mag sie. Viel zu viel vermutlich. Sie wird in zwei Wochen zurückfliegen, mit den anderen, und ich werde sie nie wiedersehen. Mein Verstand sagt mir, dass es nicht gut ist, sich in dieses Mädchen zu verlieben, aber ich befürchte, mein Verstand hat keine Chance.“
    Stefan griff seinem Freund auf die Schulter. Er kannte ihn schon so ewig lange, hatte viel mit ihm gelacht und Kino war ihm ein guter Lehrer gewesen. Dank ihm und seinem Vater war ihm die Wildnis vertraut geworden. Kino war kein Träumer. Wenn er davon sprach, verliebt zu sein, dann beinhaltete diese Nachricht ein mächtiges Gefühl, welches nicht nur kurz da war und dann wieder verschwand.
    „Warte einfach ab, Kino. Ich habe von euch gelernt, dass die mächtigen Geister oft große Sprünge tun, wenn sie eine Zukunft für euch sehen, dann werden sie euch helfen. Aber zuerst müssen wir Kinsky und Jaro finden, vielleicht noch das eine oder andere Pferd und zusehen, dass wir Hilfe holen. Also komm.“
    Kino nickte ihm zu. Stefan war okay. Vom Satansbraten war er zu seinem besten Freund geworden. Stefan hatte sich zu einem sehr angenehmen Gesellschafter entwickelt, der sich nie gewagt hatte, über den

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