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Wie angelt man sich einen Earl

Wie angelt man sich einen Earl

Titel: Wie angelt man sich einen Earl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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überhaupt bedeutet!“, schnappte Angel. Sie war das alles so leid und wollte Chantelle nur noch los sein, ein für alle Mal! „Bei mir ist nichts mehr für dich zu holen, Mum . Ich habe dir fünfzigtausend Pfund gegeben, und das sogar, ohne es zu wissen! Und ohne dass du mich gefragt hast. Ich habe nichts mehr, was du brauchen könntest …“
    Kein Wunder, dass ihre Mutter wie eine Furie davonstob und Angel nichts weiter blieb, als den nassen, aufgequollenen Zigarettenstummel aus der Spüle zu entfernen und ihr Apartment zu lüften, um mit dem Zigarettenqualm auch die letzten Spuren zu tilgen, die an Chantelles Überraschungsbesuch erinnerten.
    Als sie die Zeitung auf dem kleinen Tresen liegen sah, die ihrer Mutter offensichtlich als Informationsquelle gedient hatte, strich Angel sie glatt und starrte auf das verräterische Foto.
    Im Gegensatz zu ihr wirkte Rafe so … ruhig, solide und ungeheuer souverän. Seine Haltung war die eines Soldaten, aufrecht und unerschütterlich. Wie ein Fels in der Brandung. Nach Chantelles durchsichtiger Scharade versprach allein sein Anblick Klarheit, Stärke und Sicherheit.
    Er hatte ihr seine Hilfe und Unterstützung zwar nur in finanzieller Hinsicht versprochen, aber Angel war überzeugt, dass ein Mann wie er auch mit Frauen wie Chantelle problemlos fertig wurde. Wenn sie Rafe heiratete und sich hinter seinem breiten Rücken versteckte, bestand eine reelle Chance, ihre chaotische Mutter ein für alle Mal loszuwerden.
    Was für ein verlockender Gedanke! Allein die Vorstellung ließ sie gleich leichter atmen und zauberte sogar ein schwaches Lächeln auf ihre Lippen. Sie dachte an Rafes markantes, teilweise zerstörtes Gesicht, die eindringlichen Augen, den festen Mund und die heiße Flamme, die er mit einem einzigen Kuss in ihr entfacht hatte. Die Erinnerung an diesen magischen Moment hatte sie die ganze Woche über lebendig gehalten und verhindert, dass sie in Panik verfiel.
    Und diese Tatsache beunruhigte Angel mehr, als sie es sich eingestehen wollte. Denn dass es nicht einfach mit ihm sein würde, wusste sie natürlich. Rafe und sie waren Fremde. Sie hatten nichts gemein, soweit sie es bisher beurteilen konnte. Damit waren Probleme quasi vorprogrammiert. Geradezu garantiert.
    Doch mit Problemen konnte sie umgehen. Schließlich hatte sie ihr Leben lang Zeit zum Üben gehabt. Aber in Zukunft würde es anders laufen.
    Außerdem hatte sie es gründlich satt, immer nur gerade so zu überleben. Sich ständig mit einer neuen Tragödie konfrontiert zu sehen, die es zu überstehen galt, oder sich aus Löchern herauszuarbeiten, die sie sich nicht selbst gegraben hatte.
    Ich bin einfach so unglaublich müde …
    Was machte es schon aus, wenn die Leute über sie redeten? Sie taten es doch ohnehin, und das schon, solange sie zurückdenken konnte. Sollten sie ruhig!
    Mit Rafe würde es auf jeden Fall besser sein als ohne ihn.

4. KAPITEL
    Sobald die von Rafe verordnete Woche der Gewissensforschung vorbei war und sich an Angels Entscheidung noch immer nichts geändert hatte, schienen sich die Ereignisse plötzlich zu überschlagen.
    Natürlich hatte sie angenommen, am besagten Montagmorgen mit ihm zusammen die Hochzeit zu planen, einige Papiere zu unterzeichnen und eventuell noch weitere Details, ihre gemeinsame Zukunft betreffend, zu erörtern. Immerhin hatten sie sich beide auf eine Vernunftehe ohne überhöhte Hoffnungen und störende Romantik geeinigt, also sollte es nicht allzu kompliziert werden.
    Sie irrte sich in allen Punkten.
    „Immer noch keine Zweifel?“, fragte Rafe, während sie sich wohlig in den weichen Ledersitz der silbernen Luxuslimousine kuschelte, die sie zum vereinbarten Treffpunkt bringen sollte. Angel hielt das Handy ganz dicht ans Ohr, um sich der tiefen, rauen Stimme noch näher zu fühlen, die ihr wohlige Schauer über den Körper jagte. „Wenn du nicht bald zur Vernunft kommst, wirst du dich in der Ehefalle wiederfinden, ohne Hoffnung auf Entkommen.“
    „Du solltest über einen Job in der Werbebranche nachdenken, falls das Earl-Ding irgendwann nicht mehr läuft“, neckte Angel und lachte sogar leise. Für ihn fühlte es sich wie ein Streicheln an. „Was für ein verlockendes Bild du da von der Ehe zeichnest!“
    „Sag später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt“, brummte Rafe.
    Ihr Lächeln wurde breiter, als sie an den intensiven Blick seiner grauen Augen dachte und das sensationelle Gefühl von seinem Mund auf ihrem. „Ich fühle mich gewarnt“,

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