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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte die Absicht, diese Möglichkeit mit Hilfe des übelriechenden Balsams in den Griff zu
    bekommen.
    »Es ist nichts Ernstes«, erklärte er und atmete befreit auf. »Aber
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    die Wunde muß stramm verbunden werden, um die Blutung zu stillen.«
    Shemaine deutete zaghaft auf die Stoffstreifen, die sie säuberlich aufgerollt hatte. Sie hatte alle Mühe, nicht zu zeigen, wie sehr die Versorgung ihrer Wunde ihr weh tat. »Werden die genügen?«
    »Jawohl, es ist genau das, was wir brauchen. Jetzt steck den Zipfel des Hemdes hoch und halte ihn so,
    daß er mir nicht in den Weg kommt«, wies er sie an. »Ich muß die Verbände um deine Taille wickeln,
    und das kann ich nicht, wenn ich blind unter dem Hemd herumtasten muß.«
    Gage ließ Shemaine allein, so daß sie über seinen Befehl nachdenken konnte, während er die
    abscheuliche Salbe holen ging. Als er zurückkehrte, hatte sie die Hemdzipfel zusammengenommen
    und sorgfältig zwischen ihren Brüsten verknotet, so daß ihre Taille bloßlag. Er konnte nicht umhin,
    das Ergebnis zu bewundern, denn der weiche Stoff zeichnete ihren Busen in vollkommener Schönheit
    nach und ließ die Weichheit ihrer Brustspitzen und die jugendliche Festigkeit der vollen Kurven
    ahnen. Ihre Taille war unglaublich schmal, und obwohl er immer noch beinahe jede ihrer Rippen
    zählen konnte, weckte ihr seidiges Fleisch auf ähnliche Weise seine Bewunderung wie in jener Nacht,
    als die Schlange in die Hütte eingedrungen war. Bis auf ihre jüngste Verletzung war ihre Haut genauso
    köstlich, wie er sie von jenem Abend in Erinnerung hatte.
    »Du wirst wohl eine kleine Narbe als Andenken an Potts zurückbehalten«, eröffnete Gage ihr, bevor er
    seinen hohen Hocker neben sie schob und den Topf mit der Heilsalbe daraufstellte. »Aber es wird
    wohl eine glatte Narbe werden, die kaum auffallen dürfte.«
    »Müssen Sie mich mit diesem Zeug einreiben?« Shemaine zog angewidert die Nase kraus, als er den
    Deckel aufschraubte. »Das riecht ekelhaft.«
    »Ja, aber es wird helfen, die Wunde verheilen zu lassen, und es beugt einer Infektion vor«, erklärte er und blickte gerade rechtzeitig zu ihr auf, um noch die Grimasse zu sehen, mit der sie ihre Abneigung auf komische Weise unterstrich. Ihre Einwände waren genauso rührend wie die eines kleinen Kindes,
    das versuchte, seinen
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    Eltern etwas abzuschmeicheln. Obwohl er sich nun dicht über ihr Gesicht beugte, starrte sie geradeaus
    und erteilte ihm eine wortlose Ermahnung, indem sie sich weigerte, seine Nähe zur Kenntnis zu
    nehmen. »Außerdem gehe ich mit einem so wertvollen Besitz nicht gern ein Risiko ein. Du gefällst
    mir gut, Shemaine O'Hearn, und ich möchte dich doch nicht verlieren. Es wäre mir absolut unmöglich,
    eine zweite Dienerin zu finden, die so schön und talentiert wäre, wie du es bist.«
    »Sie sind nur so nett zu mir, weil ich verletzt bin«, beklagte Shemaine sich matt und zog dann scharf
    den Atem ein, als er abermals das aufgerissene Fleisch zu säubern begann. Mit einem Mal fühlte sie
    sich ganz benommen, und eine Woge der Übelkeit schlug über ihr zusammen, so daß sie zu taumeln
    begann.
    Gage legte hastig einen Arm um sie, als sie nach vorn sank, und den anderen Arm um ihre Hüfte. Der
    Druck ihres spärlich bekleideten Busens an der Innenseite seines Arms wühlte seine männlichen Sinne
    in einem solchen Maße auf, daß er es nicht wagte, auch nur einen Muskel zu bewegen, damit sie nicht
    wieder vor ihm floh, wie sie es in jener Nacht nach seinem Kuß getan hatte. Mit belegter Stimme
    fragte er: »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Shemaine gab ihm mit einem schwachen Kopfschütteln die einzige Antwort, derer sie fähig war, und
    sank auf einen Stuhl. Sie fühlte sich so kraftlos wie eine Stoffpuppe, und es verstrichen lange
    Sekunden, bevor ihre Lethargie endlich verebbte. Während sie langsam wieder zu Kräften kam, gelang
    es ihr schließlich, sich aufrecht hinzusetzen, aber sie war dennoch dankbar dafür, daß er einen Arm um sie gelegt hatte und sie auf diese Weise stützte.
    »Es tut mir leid, ich weiß wirklich nicht, warum ich mich so schwach fühle«, flüsterte Shemaine
    unglücklich; dann sah sie ihm scheu in die Augen. Sein Gesicht war so nahe, daß sie sich ohne jede
    Mühe einen Kuß hätte stehlen können. Ein wahrlich seltsamer Gedanke in einem solchen Augenblick!
    Gage, dem es gelang, eine Beiläufigkeit an den Tag zu legen, die nicht unbedingt seinen wahren
    Gefühlen entsprach, bemerkte: »Du

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