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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

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solltest dich, wenn ich die Wunde versorgt habe, hinlegen und ein
    wenig ausruhen.«
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    »Aber was ist mit der Wäsche? Und dem Abendessen? Und mit Andrew? Er wird sicher bald
    aufwachen.«
    »Meine Männer werden eben den Rest des Nachmittags ohne mich auskommen müssen«, entgegnete
    Gage mit einem unterdrückten Grinsen. »Ich habe die Absicht, bis zum Morgengrauen ganz zu deiner
    Verfügung zu stehen.«
    Shemaine zog bekümmert eine Augenbraue in die Höhe, während sie in seinen Zügen forschte. »So,
    Sie beabsichtigen also, Hausarbeiten zu verrichten wie ein gewöhnlicher Diener, wie? Verstehen Sie
    denn gar nichts, Sir? Ich sollte diejenige sein, die zu Ihrer Verfügung steht.«
    In den braunen Augen blitzte warmer Spott auf. »Und wenn ich dich in Anspruch nähme, Shemaine
    O'Hearn, würdest du dann wirklich zu meiner Verfügung stehen?«
    »Aber natürlich, Sir!« erwiderte sie mit einer knappen Neigung des Kopfes. »Sie haben mich gekauft,
    und ich muß Ihnen gehorchen.«
    »Aber was wäre, wenn du frei wärst, Shemaine?« drang Gage weiter in sie. »Würdest du dann auch da
    sein, wenn ich dich brauche?«
    Shemaine fand es überaus angenehm, wie ihr sein Atem übers Gesicht strich. Dennoch heftete sie
    ihren Blick stur auf den Schreibtisch, während sie versuchte, Gleichgültigkeit zu heucheln. »Aber ich
    bin nicht frei, Sir, und werde es auch in den nächsten sieben Jahren nicht sein.«
    »Sieben Jahre.« Gage seufzte, während sein Blick ihr Gesicht liebkoste. »Das ist eine lange Zeit für
    einen Mann und eine Frau, die unter demselben Dach leben und nicht verheiratet oder nahe
    miteinander verwandt sind.«
    Mit hochgezogenen Brauen betrachtete Shemaine ihn neugierig und fragte sich, worauf er wohl hinaus
    wolle. Wenn er die Absicht hatte, ihre Gunst zu erbitten, dann war der Zeitpunkt wahrlich schlecht
    gewählt. »Ich werde verbluten, Mr. Thornton, wenn Sie noch mehr Zeit aufs Reden verschwenden«,
    erinnerte sie ihn trocken. Seine eindringliche Aufmerksamkeit beunruhigte sie, denn sie war
    keineswegs in der Lage, seinen leidenschaftlichen Kuß
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    zu vergessen, oder die seltsame Schwäche, die dieser Kuß in ihr ausgelöst hatte. Tatsächlich war ihr
    Bett in letzter Zeit ein Ort der Folter geworden, denn sie tat dort kaum anderes, als sich auf der Suche nach Erlösung von diesem brennenden Verlangen von einer Seite auf die andere zu werfen. Mit geheuchelter Unverfrorenheit zeigte Shemaine auf die Salbe, die auf dem Hocker stand. »Ich hoffe,
    Sie überlegen es sich noch einmal, ob Sie dieses abscheuliche Zeug wirklich benutzen wollen.
    Meinetwegen brauchen Sie es gewiß nicht zu...«
    »Ich werde«, unterbrach Gage sie. Dann trat er einen Schritt zurück und strich die übelriechende
    Creme über ihre Rippen, was sie scharf den Atem einziehen ließ. Schließlich griff er nach einem
    Verband, beugte sich vor und legte die Arme um sie, während er ihr den Stoff stramm um die Rippen
    band. »Der muß bis morgen früh draufbleiben, dann werde ich ihn gegen einen sauberen austauschen.«
    Shemaine rollte mit den Augen, sah ihn von der Seite an und brummte: »Wahrscheinlich gibt's dann
    auch noch mehr von dieser widerwärtigen Salbe.«
    »Morgen werde ich weniger davon nehmen, wenn sie dir so zuwider ist.« Gage riß das eine Ende des
    Verbands ein kleines Stück weit auf und verknotete ihn dann mit dem anderen Ende. Es war gewiß
    keine unangenehme Aufgabe, seine Dienerin in den Armen zu halten, während er ihr den nächsten
    Streifen Stoff um die Rippen schlang und verknotete. Tatsächlich war er sogar ziemlich enttäuscht, als die Stoffstreifen aufgebraucht waren.
    »Potts wird jetzt erst recht versuchen, uns zu töten«, stieß Shemaine hervor, während sie vor Schmerz
    zusammenzuckte. Sie mußte sich an die strammen Verbände erst gewöhnen. »Er wird seine
    Verletzung als weitere Demütigung ansehen und uns jagen, bis er uns in einem unbedachten
    Augenblick erwischt. Nach seinem Kampf mit den Soldaten können Sie versichert sein, daß er uns am
    liebsten alle auslöschen würde.«
    »Ja, das dürfte als sicher gelten. Aber vielleicht habe ich das nächste Mal mehr Glück und mache
    seinen Besuchen ein dauerhaftes Ende«, gab Gage düster zurück. »Ich verstehe jetzt, warum du
    solche Angst vor dem Mann hattest. Er scheint tatsächlich höchst entschlossen zu sein, dir etwas
    anzutun. Glaub mir, mein Herz, sobald du dazu in der Lage bist, werden wir unsere Schießübungen
    wieder

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