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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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speziellen
    Nachmittag hatte der Besitzer versprochen, Freida und ihre Mädchen daran zu hindern, in den
    Räumlichkeiten der Taverne ihrem Gewerbe nachzugehen, eine Situation, die der Bordellwirtin nicht
    unbedingt angenehm
    war.
    Mary Margaret erbot sich großzügig, zur Hütte hinauszukommen und ein Auge auf Andrew und
    William zu haben, während Gage und Shemaine die Hochzeit besuchten. Da es wohl recht spät werden
    würde, bis sie zurückkamen, hatte das Paar Mrs. McGee eingeladen, die Nacht bei ihnen zu
    verbringen, so daß sie nicht zu später Stunde den Rückweg antreten mußte. Die Frau nahm den
    Vorschlag bereitwillig an, aber William konnte sich für diese Idee absolut nicht erwärmen. Bei dem
    Gedanken, daß eine irische Amme sich um ihn kümmern sollte, kräuselten sich ihm geradezu die
    Nackenhaare. Aber da die kategorischen Anweisungen des Arztes ihn nun einmal auf sein schmales
    Bett verdammten, konnte er keinen Fluchtweg ersinnen.
    Gage hatte kein Mitleid mit dem brummigen William. »Ich habe schon alte Wildschweine erlebt, die
    ein freundlicheres Temperament hatten als du«, warf er ihm vor. Das unausgesetzte Genörgel seines
    Vaters, nur weil Mrs. McGee einige Stunden lang über ihn und seinen Enkel wachen sollte, ging ihm
    allmählich auf die Nerven. »Du hast dich über die Enge deines Bettes beschwert, über die zu niedrige
    Decke, über die Unannehmlichkeit, in einen Nachttopf pinkeln zu müssen, und über eine lange Liste
    anderer Dinge, zu denen nicht zuletzt die Tatsache zählt, daß ihr beide, du und Andrew, in Mrs.
    McGees Obhut bleiben sollt. Mrs. McGee ist eine überaus tüchtige und freundliche alte Dame, und...«
    »Alte Dame... grmpf!« schnaubte William und drosch mit geballter Faust auf seine Decke. »Wird
    wohl eher eine alte Xanthippe sein! Was soll sie denn machen, mir den Nachttopf holen, wenn ich mal
    muß? Beim heiligen Georg, eher will ich in der Hölle verrotten!« Es war geradezu absurd, sich
    vorzustellen, er würde sich von irgendeiner alten Vettel versorgen lassen! Sie würde ihn gewiß als
    Invaliden betrachten und in ihrem Eifer, ihm behilflich zu sein, versuchen, ihm den Zipfel seines
    Nachthemds hochzuheben, während er mit weichen Knien zum Nachttopf wankte. Er war schon viel
    zu lange auf diesem verfluchten Dachboden eingesperrt, und eine hinfällige alte Schachtel, die ihm
    half, war das letzte, was ihm jetzt noch fehlte! »Verflixt, Gage! Ich will nicht, daß irgendeine
    neugierige alte Schachtel um mich herumtanzt!«
    Gage bemühte sich krampfhaft, nicht in Gelächter auszubrechen. Er konnte verstehen, daß sein
    Erzeuger immer reizbarer wurde, jetzt, da er sich nicht mit seiner gewohnten Selbständigkeit und
    Energie bewegen konnte. Aber die Wunde war doch sehr ernst gewesen, und es würde einige Zeit
    dauern, bis sie verheilte - eindeutig sehr viel länger, als sein Vater in Betracht zu ziehen bereit war.
    Seine Geduld schien sich rapide dem Ende zu nähern.
    »Mrs. McGee kommt hauptsächlich Andrews wegen her«, erklärte Gage langsam, als wolle er seinem
    Vater helfen, zu begreifen, warum die Frau überhaupt kommen mußte. »Und wenn sie, während sie
    sich um ihn kümmert, bereit sein sollte, dir eine Mahlzeit zu bereiten oder dir einen kleinen Dienst zu erweisen, dann möchte ich dich ermahnen, keinen ungebührlichen Widerstand zu leisten. Mrs. McGee ist keineswegs so alt, daß sie dir nicht gehörig die Leviten lesen könnte.«
    »Wie alt ist das Frauenzimmer überhaupt?« blaffte William seinen Sohn an. »Wahrscheinlich eine
    Greisin, die obendrein noch schlecht gekleidet ist, nehme ich an!«
    »Im Gegenteil. Mary Margaret ist eine recht hübsche Person.« Gages Lippen zuckten vor Belustigung,
    als ihm klar wurde, daß das Alter der Frau seinem Erzeuger weit mehr Kopfzerbrechen bereitete als
    alles andere. »Ich nehme an, wir hätten eine jüngere Frau finden können, die dir Gesellschaft leistet, aber sie wäre vielleicht nicht annähernd so reizvoll gewesen wie Mrs. McGee.«
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    William sah seinen Sohn mit schmal gewordenen Augen argwöhnisch an. »Was sagtest du gleich, wie
    alt sie ist?«
    Gage zuckte die Achseln. »Genaugenommen hab' ich gar nichts gesagt. Ich habe nämlich keine
    Ahnung, wie alt sie ist. Ich habe sie nie danach gefragt, aber sie kann nicht viel älter sein als du, wenn überhaupt. Wie alt bist du, fünfundsechzig? Sie müßte in etwa genauso alt sein.«
    Andrew kam mit einem Arm voller Bücher die Treppe heraufgestampft und

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