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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie bereits liebgewonnen. Vielleicht haben Sie ja gesehen, wie besorgt er war,
    als er dachte, sie sei verletzt worden. Sie kann sehr gut mit ihm umgehen,
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    besser als...« Er hielt plötzlich inne, weil ihm auffiel, daß sie viel zu viele Worte um das Mädchen
    machte.
    »Besser als Roxanne?« ergänzte Mary Margaret die Namen. Ihre Stimme hatte einen sanft fragenden
    Tonfall, da sie den Mann nicht gegen sich aufbringen wollte.
    »Shemaine hat so etwas an sich«, sagte Gage, der es vorzog, die Frage der älteren Frau unbeantwortet
    zu lassen. »Sie ist sehr begabt.«
    »Oh, das ist sie zweifellos. Zweifellos.« Die Witwe hielt inne, um einen Schluck aus ihrer Tasse zu
    nehmen, dann ließ sie sich in einem Schaukelstuhl vor dem Kamin nieder. Eine ganze Weile blickte
    sie in die flackernden Flammen und genoß ihren Tee. Dann warf sie einen schnellen, verstohlenen
    Blick auf den hochgewachsenen Mann. »Aber ich sollte Sie wohl warnen. Es machen schon jetzt
    gewisse Gerüchte in der Stadt ihre Runde; viele davon haben ihren Ursprung bei Mrs. Pettycomb, die
    eine wahre Heilige wäre, wenn sie sich genausosehr um ihre eigenen Angelegenheiten wie um die
    anderer kümmern würde.«
    »Ich könnte mir denken, daß die Gerüchte nicht besonders freundlich sind«, knurrte Gage über seine
    Teetasse gebeugt. »Das sind sie nie.«
    »Ein so hübscher Kerl wie Sie, Sir, darf sich nicht darüber wundern, wenn über ihn geredet wird. Und
    wenn ein Mann wie Sie dann noch ein liebreizendes Geschöpf wie Shemaine O'Hearn unter seinem
    Dach hat... Nun ja, da bleiben solche Gerüchte natürlich nicht aus. Einige Leute ziehen schon jetzt
    über Sie her und behaupten, Sie hätten sie für sich gekauft, zu Ihrem eigenen Vergnügen. Und Sie
    können sicher sein, daß diese Leute ihren Bauch genau im Auge behalten werden, um festzustellen, ob
    sie ein Kind bekommen wird.«
    Man konnte die Muskeln in Gages Wangen zucken sehen, als er halsstarrig erwiderte: »Ich habe
    Shemaine gekauft, weil sie Andrew in den kommenden Jahren Lesen und Schreiben beibringen kann.«
    »War das der einzige Grund?« hakte Mary Margaret behutsam nach.
    Gage sah sie überrascht an, aber selbst wenn sein Leben davon
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    abgehangen hätte, hätte er die unausgesprochenen Andeutungen der älteren Frau nicht leugnen
    können, denn das wäre eine unverfrorene Lüge gewesen.
    »Wenn ich so ein hübscher Bursche wäre wie Sie und eine Dienerin hätte, die so schön ist wie
    Shemaine«, meinte Mary Margaret, »würde ich erst gar keine Gerüchte aufkommen lassen. Ich würde
    das Mädchen heiraten und mit stolzgeschwellter Brust durchs Dorf marschieren, wenn die alten
    Klatschbasen ihren Bauch wachsen sehen.«
    Ihr Gast hob in fragendem Erstaunen die Brauen. »Sie geben wirklich nie auf, nicht wahr, Mary
    Margaret?«
    »Was soll denn das heißen?« Süß lächelnd heuchelte sie Unschuld.
    »Sie wissen ganz genau, was ich meine«, erwiderte Gage herausfordernd. »Eher bricht in der Hölle
    Frost aus, als daß Sie von Ihren Bemühungen ablassen, die Leute in Ihrer Nähe zu verkuppeln. Sie
    sind ein überaus beharrliches Frauenzimmer, Madam.«
    Die ältere Frau erwiderte sein breites Grinsen, dann hob sie ihre dünnen Schultern. »Was erwarten Sie
    denn? Ich bin Irin!«
    Gage warf einen flehentlichen Blick himmelwärts. »Mögen die Götter diesen armen Engländer vor
    allen Irinnen der Welt beschützen.«
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    7. Kapitel
    Die Schusterwerkstatt lag beinahe im Herzen von Newportes News, und obwohl der Nachmittag sich
    seinem Ende näherte, hatte Gage nicht die Absicht, den Weiler zu verlassen, ohne all die Dinge zu
    erledigen, deretwegen er hergekommen war. Der letzte Punkt seiner Liste bestand in der Bestellung
    von Schuhen für seine Vertragsarbeiterin. Vor der Werkstatt des Schusters zügelte er sein Pferd, hob
    seinen Sohn aus der Kutsche und setzte dann Shemaine auf dem Gehsteig ab. Dabei fiel ihm auf, daß
    eine Reihe von Leuten auf der Straße stehengeblieben waren, um sie mit unverhohlener Neugier
    anzustarren. Das Interesse der Leute schien sich im wesentlichen auf das Mädchen zu richten, und
    nach seinem jüngsten Gespräch mit Mrs. McGee hatte er keine Mühe zu erraten, was die meisten von
    ihnen dachten. Andererseits konnten sich auch Erzählungen von Shemaines jüngstem Zusammenstoß
    mit Potts im Dorf herumgesprochen haben, und einige Leute wollten zweifellos sehen, wie es dem
    Mädchen ergangen war.
    Auch mehrere Junggesellen kamen wie unauffällig näher,

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