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Wie Du Mir

Wie Du Mir

Titel: Wie Du Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Dunne
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sagen.“
    „Ich kann verstehen, dass starke Gefühle für eine Person den Blick auf die Tatsachen –
    „Wovon reden Sie, ich kenne diesen Menschen kaum!“ Ein Ruck ging durch ihren Körper, als wollte sie aufstehen, doch überlegte sie es sich anders.
    „Dann gibt es auch keinen Grund, ihn zu decken.“
    Nur mit Mühe hielt sie ihre Stimme auf Zimmerlautstärke.
    „Detective. Ich respektiere Ihren Auftrag, aber ich lasse mir nicht unterstellen, die Komplizin eines Terroristen zu sein.“
    „Wenn Sie Ihr Wissen vorenthalten, machen Sie sich dazu.“
    „Nein“, sie schüttelte den Kopf wie ein Kind, das aufgefordert wird, endlich seinen Teller voll Spinat zu leeren. „Nein, das ist eine Ungeheuerlichkeit.“
    „Machen Sie es sich nicht schwerer, als es ist. Wir haben Informationen, die Ferguson einem Anschlag am letzten Sonntag zuordnen.“
    Sandra Baldauf verharrte regungslos auf der Kante ihres Stuhles, als erwartete sie eine Ohrfeige von ihm.
    „Wir wissen auch, dass er daran nicht teilgenommen hat. Wissen Sie, wo er stattdessen war?“
    Sie schüttelte den Kopf, doch ihr Mund gehorchte einem anderen Kommando.
    „Er war bei mir“, sagte sie.
    Will kramte nach dem Notizbuch in seinem Wollmantel, bis sich seine Überraschung über den plötzlich Durchbruch gelegt hatte.
    „Hat er irgendetwas erwähnt, war er nervös?“
    „Er war gut drauf, fast aufgekratzt. Er meinte, die Jungs müssten ohne ihn auskommen. Ich hatte das auf eine Lokalrunde bezogen.“ Eine Missgeburt von einem Grinsen auf den Lippen, starrte sie ins Leere. „Gestern kam dann diese Meldung im Fernsehen, über einen vereitelten Anschlag. Er war total aus dem Häuschen deswegen, und wir haben uns gestritten.“
    „Worüber?“
    „Nicht wirklich gestritten, aber … ich weiß nicht“, sie rieb ihre Schläfe. „Plötzlich hat er alle möglichen Dinge erzählt. Dass er schuld am Tod von Menschen ist und dass er damit aufhören will.“
    „Inwiefern war er schuld am Tod von Menschen?“
    „Das hat er nicht genau gesagt. Nur, dass er Leute auf dem Gewissen – oh Gott …“, sie hielt die Finger vor den Mund, dann flossen ihre Augen ohne Vorwarnung über mit Tränen.
    Es hatte keinen Sinn, weiter zu fragen.
    Will ging zur Rezeption, bat den betretenen Harry um Taschentücher und stellte eine Schachtel Kleenex zwischen sie auf den Tisch. Sie rupfte mehrere davon aus dem Schlitz und putzte sich fast lautlos die Nase.
    „Tut mir leid, dass ich so die Fassung verloren habe, Detective. Ich hätte mir nur nie gedacht, dass …“, ihre Stimme brach erneut, dann übernahm die Geschäftsfrau das Ruder. Sie richtete sich auf und fuhr ungleich trockener fort. „Was werden Sie jetzt machen? Mich der Mitwisserschaft anklagen?“
    Will lächelte.
    „Derzeit gibt es dafür keinen Grund. Kriegen Sie erst mal den Kopf frei. Danach sprechen wir in Ruhe über alles.“
    Sie schnaubte angestrengt. Was für eine Schnepfe.
    „Ich bin die ganze Woche randvoll mit Terminen.“
    „Dann bemühe ich mich um eine Freistellung bei Ihrem Arbeitgeber.“
    „Das will ich vermeiden, wie Sie sicher verstehen“, wandte sie hastig ein. „Dann bleibe ich eben bis Samstag.“
    „Schön. Ich hole Sie am Samstag gegen Mittag ab. Vermeiden Sie bis dahin jeden Kontakt mit Mister Ferguson. Falls er mit Ihnen in Verbindung tritt, geben Sie uns sofort Bescheid.“
    „Das wird nicht passieren. Ich glaube nicht, dass er den Mut dazu hat.“
    „Wenn doch …“ Er reichte ihr eine Serviette mit der Telefonnummer seines Büros und seines Pagers.
    „Wie romantisch.“ Sandra Baldauf grunzte schwach. Mit verquollenem Gesicht und verlaufenem Make-up gefiel sie Will besser.
    „Werde ich gegen ihn aussagen müssen?“, nuschelte sie hinter ihrer Taschentuchknolle hervor, als Will sie zum Lift begleitete.
    „Wahrscheinlich nicht. Sie haben uns schon jetzt sehr geholfen.“ Er schwenkte die Visitenkarte, die sie ihm auf dem Weg zugesteckt hatte. „Gute Nacht, Miss Baldauf. Wir sehen uns am Samstag.“
    Sie antwortete mit einem zögerlichen Lächeln.
    Will kehrte zurück in die Lobby, bat Harry, den Rezeptionisten, ein Auge darauf zu haben, wen Miss Baldauf sonst noch so in ihrem Hotel empfing, und passierte die schwerfällige Drehtür nach draußen. Er lauschte dem Prasseln des Regens auf der Windschutzscheibe, vor dem Hotel, auf dem Weg nach Hause. Er versorgte Faye, schluckte seine Pillen und legte sich ins Bett, hörte wieder dem Regen zu, diesem unendlichen

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