Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie ein boser Traum

Wie ein boser Traum

Titel: Wie ein boser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Webb Debra
Vom Netzwerk:
parkten. Emily blickte ihnen hinterher; ihre Schultern bebten.
    Das hatte sie nun davon, dass sie Clint gestern Nacht gerettet hatte. Der Schmerz begann tief in der Magengrube, ungewohnt und heftig. Sie machte einen unsicheren Schritt und dann noch einen. Sie wollte weg von hier.
    »Emily«, sagte er ganz heiser. Wegen des Rauchs von gestern Nacht fühlte sich sein Hals rau und geschwollen an. Es konnte keinen anderen Grund dafür geben.
    Sie zögerte, warf ihm einen Blick über die Schulter zu, dann ging sie weg.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen, hierher zurückzukommen. Aber jetzt war die Sache in Bewegung geraten.

22
    Polizeirevier im Rathaus
23.45
     
    »Ich will die Wahrheit wissen.« Ray bedachte Keith und Troy mit seinem schärfsten Blick. Es reichte ihm. Larry und Perry hatte er bereits vernommen. Die wussten gar nichts. Hatten nur damit geprahlt, was sie tun würden, was bedeutete, dass sie überhaupt nichts auf die Reihe gekriegt hatten.
    »Warum hast du Austin nicht mitgenommen?«, wollte Troy wissen. »Wolltest du ihn nicht in den Streifenwagen setzen, zusammen mit einem von uns? Oder hast du geglaubt, dass er nichts Unrechtes getan hat? Du stehst in dieser ganzen Sache auf seiner Seite, stimmt’s, Ray ?«

    Troy ging im Verhörzimmer auf und ab. Ray war sich gar nicht sicher, ob er den Mann zur Räson bringen konnte, ohne ihm ein Nachtquartier zu geben. Aber das wollte er nicht. Troy hatte Kinder. Es war eine verdammte Schande, dass er nicht an seine Kinder dachte.
    »Du hast unbefugterweise sein Grundstück betreten. Er ist hier das Opfer«, beantwortete er Troys unverschämte Frage. »Außerdem wollte ich nicht, dass er dich vermöbelt.«
    Troy kam seinem Gesicht bedrohlich nahe. »Glaubst du, dieser Scheißkerl kann mich vermöbeln? Denkste. Ich werde ihn verdreschen. Du hättest mich das heute Abend erledigen lassen sollen.«
    »Du meinst, wir hätten Austin nicht von dir runterziehen sollen?« Ray hasste es, dem Typ das unter die Nase zu reiben, aber jemand musste ihn aufwecken. »Austin hat nicht zehn Jahre im Gefängnis überlebt, ohne dass er ein paar Dinge gelernt hat. Am besten, du denkst mal darüber nach, bevor du irgendwas mit ihm anstellst.«
    Ray ignorierte die Wut, die in Troys Augen aufblitzte. Er hatte sich saubergewischt, aber seine Nase war vermutlich gebrochen. Er hatte sich geweigert, in die Notaufnahme zu gehen. Keith dagegen war fast zu ruhig.
    »Also, ich werd euch noch ein Mal danach fragen«, sagte Ray warnend, in der Hoffnung, eine klare Antwort zu bekommen. »Hat einer von euch irgendwas mit dem Brand oder dem Vandalismus zu tun? Ihr beide habt geschworen, ihr hätte nichts mit dem Vandalismus zu tun, und wir haben keine Indizien gefunden, die das widerlegen, aber ich muss es wissen. Als Freund«, setzte er hinzu. »Ich muss meine Kräfte nicht mit der Suche nach
Verdächtigen verschwenden, wenn die direkt neben mir sitzen.«
    Troy verzog den Mund – zweifellos wollte er Ray gleich eine freche Antwort erteilen; dann aber entspannte er sich sichtlich und sagt erstaunlich ruhig: »Na gut, ich geb’s zu. Ich hab den Schuppen des Scheißkerls demoliert. Aber ich hab nicht das gottverdammte Feuer gelegt. Auch wenn’s mir irrsinnig leid tut, dass er nicht drin verbrannt ist.«
    Keith hatte den Kopf in die Hände gelegt. »Verdammt, Troy, was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
    Ray schüttelte völlig frustriert den Kopf. »Und wie steht’s mit dir, Keith? Hast du irgendwas damit zu tun?«
    »Ich hab von dem Feuer in den Nachrichten erfahren …«
    »Er ist ein Waschlappen«, grunzte Troy. »Er hat gar nichts gemacht. Garantiert nicht. Was ich wissen will«, er beugte sich vor, legte die Hände flach auf den Tisch und sah Ray mitten ins Gesicht, »wirst du Austin wegen Körperverletzung anzeigen? Wir haben jede Menge Zeugen. Er ist auf Larry losgegangen, als deine Deputys versucht haben, ihn in den Streifenwagen zu verfrachten. Larrys Gesicht ist übler zugerichtet als meins. Damit hat Austin gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen.«
    »Ich denk mir, damit seid ihr quitt.«
    »Was?« Wieder gewann die Wut die Oberhand über Troys Vernunft. Jetzt hatte er die Hände an seiner Seite zu Fäusten geballt. »Du willst ihm diesen Scheiß durchgehen lassen?«
    »Was er mit dir und Medford gemacht hat – ihr wart auf seinem Grundstück. Ihr habt Clint herausgefordert.
Den ganzen Vorfall provoziert.« Als Troy erneut herumkrakeelen wollte, hob Ray die Hand. »Die

Weitere Kostenlose Bücher