Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
wenn die Hochzeit wie geplant stattgefunden hätte! Sie wäre glücklich gewesen und hätte nie von Gradys Techtelmechtel mit Wanda Burns oder irgendeiner anderen erfahren. Jake und sie wären immer noch Freunde. Wie hatte sie in jener Nacht nur davon überzeugt sein können, dass es alle ihre Probleme lösen würde, wenn sie in die Scheune ging? Wie?
    Als sie die Schritte von Jakes Stiefeln an der Hintertür hörte, riss sie den Kopf herum. Nach einem kurzen Anklopfen öffnete er die Tür und rief ihren Namen. Sie wandte den Kopf ab, aber nicht schnell genug, um zu verhindern, das er die Spuren ihrer Tränen sah. »Was ist los? Was ist passiert?«
    »Nichts.«
    »Hast du geweint?« Er durchquerte den Raum mit klingelnden Sporen und hockte sich neben ihren Stuhl.
    »Nein.«
    »Doch. Lüg mich nicht an.«
    Er stieß seinen Hut zurück, und eine blonde Haarsträhne fiel ihm in die Stirn. Ihr Herz zog sich vor Liebe zusammen, und ihr Gesicht verzog sich. »O Jake!«
    Plötzlich hatte er die Arme um sie gelegt, ihr Gesicht ruhte in der Krümmung zwischen seinem Hals und seiner Schulter. Tränen durchnässten seinen Kragen. Hinter seinem Rücken ballte sie ihre Hände zu Fäusten und entspannte sie wieder.
    Er rieb sein Gesicht an ihrem Haar. Seine Hände breiteten sich auf ihrem schmalen Rücken aus. Er zog sie näher zu sich heran und machte sie so weit wie möglich zu einem Teil von ihm. Er stieß sie nicht fort, bis sie sich ausgeweint hatte und ihre Schluchzer nur noch ein sanftes Aufschlucken waren, das von seinem Halstuch gedämpft wurde.
    Erst dann packte er sie an den Unterarmen und hob sie von seiner Brust, um ihr ins Gesicht zu schauen. »Willst du mir nicht erzählen, was los ist?«
    »Stell dir vor, ich habe Heuschnupfen.«
    Er sah die Blumen an. »Als Kind hast du das nie gehabt.«
    »Woher willst du das wissen? Du warst doch nie da. Du warst doch immer unterwegs und hast mich verlassen.«
    Sein Blick fiel auf ihren Mund, der ihn so scharf tadelte, und blieb dort hängen. Selbst als er eine Hand an seinen Mund hob und den Lederhandschuh mit seinen starken weißen Zähnen auszog, ließ er ihre Lippen nicht aus den Augen. Er legte seinen Daumen senkrecht darauf. Langsam ließ er ihn zu einem Mundwinkel gleiten, kehrte zur Mitte zurück und ließ ihn dann zur anderen Seite gleiten. »Ich bitte dich um Verzeihung. Für jedes Mal, das ich dich verlassen habe, für jedes Mal, an dem ich dich auf irgendeine Weise verletzt habe, Banner.«
    Er legte die Hand an ihre Wange. Mit der anderen Hand zog er sie an sich, bis ihre Brüste wieder gegen seine Brust gedrückt wurden. Dann senkte er den Kopf und presste seine Lippen auf ihre.
    Ein Zittern durchfuhr sie, ein leichtes Nachbeben nach ihrem Tränenausbruch. Sie schob die Arme unter seinen hindurch. Ihre Hände stießen an seinem Rückgrat zusammen, und die Finger flochten sich ineinander.
    »Wer hat dir beigebracht, wie man küsst?«, fragte er einen Augenblick später.
    »Du.«
    »So habe ich es dir aber nicht gezeigt. Öffne deinen Mund.«
    »Ich will nicht, dass du mich für eine Hure wie diese Watkins hältst, oder glaubst du, dass ich herumflirte wie Dora Lee Denney?«
    »Oh, um Himmels willen.« Er seufzte. »Küss mich richtig, hörst du?«
    Er ließ ihr genau genommen keine Wahl. Seine Zunge erforschte den Rand ihrer Lippen mit solch köstlicher Überzeugungskraft, dass sie sich teilten. Mit seiner Hand auf ihrer Wange drückte er ihren Kopf sanft zur Seite. Dann drang seine Zunge tief ein, stieß weiter vor, forschte leidenschaftlich umher. Sie streichelte beschwörend, erkundete mit jedem magischen Stoß tiefer ihren Mund. Sie quirlte umher, um ihren Gaumen, die Rückseite ihrer Zähne, den glatten Saum ihrer Lippen zu berühren.
    Als er ihren Mund freigab, sank sie schwach und vertrauensvoll gegen ihn. Er küsste die verbliebenen Tränen von ihren Wimpern, berührte ihre Nasenspitze mit seiner Zungenspitze, verteilte zarte, leichte Küsse auf ihren tränenverschmierten Wangen. Sie kuschelten sich aneinander. Es war friedlich. Und aufwühlend. Und wundervoll.
    »Warum hast du geweint, Banner?«
    Sie lächelte, das Gesicht an den harten Wangenknochen seines hageren Gesichtes gelehnt. »Hab ich dir doch gesagt. Heuschnupfen.«
    Er tauchte seine Finger in ihr Haar und knabberte an ihrem Ohrläppchen. Sie keuchte, und er lächelte. »Weißt du es denn nicht besser, als Wildblumen zu pflücken, wenn du Heuschnupfen bekommst?«
    »Ich habe sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher