Wie es mir gefaellt
waren.
Als sie im Bad
verschwunden war, verdrehte Blair die Augen. Serena war doch bloß eifersüchtig,
weil sich Erik gerade mal lieber mit ihr unterhielt als mit seiner kleinen
Schwester. Und diese Chance wollte sie nutzen. Serena konnte schließlich so oft
mit Erik reden, wie sie wollte.
»Dann zieh ich mir
jetzt was an«, meinte Erik und wickelte sein Handtuch fester. »Du willst ja
wahrscheinlich auch erst mal auspacken.«
Blair ließ sich vom
Bett gleiten, ging zu ihrer Reisetasche und zog den Reißverschluss auf. Sie
suchte ihren Bikini und ein paar hauchzarte Slips heraus und warf sie ungeniert
aufs Bett. »Och, ich hab gar nicht viel mit. Ich muss mir unten im Skishop
sowieso noch Ski leihen und ein paar andere Sachen besorgen.«
»Ach so?« Erik blieb
in der Tür stehen. »Wenn du willst, kann ich dir dabei helfen. Wir können uns
ja in einer halben Stunde unten in der Lobby treffen und danach vielleicht
was essen gehen. Sagst du Serena Bescheid?«
»Und was ist mit euren
Eltern?« Blair war plötzlich eingefallen, dass sie ja Gast der Familie war.
Obwohl sie am allerliebsten mit Erik allein in seinem Zimmer gesessen, beim
Zimmerservice Essen und Getränke bestellt, romantische Schwarzweißfilme
geguckt und sich gegenseitig die Kleider vom Leib gerissen hätte, war sie
schließlich ein gut erzogenes Mädchen. »Essen wir nicht mit denen?«
»Nö. Die haben hier
haufenweise Freunde und Bekannte und machen die meiste Zeit ihr eigenes Ding.
Wir essen bestimmt mal alle zu Abend oder treffen uns zum Brunch, aber ansonsten
sind wir unter uns.« Seinem Blick nach zu urteilen, fand er das genauso gut wie
Blair.
»Das klingt cool«,
sagte sie.
»Ist es auch«, stimmte
Erik ihr zu, bevor er in sein Zimmer verschwand.
Zumindest klingt es
sehr verführerisch!
pistole oder bagel?
»Es
ist Sonntag, es ist scheißfrüh und außerdem schweinekalt«, beschwerte sich
Elise. »Was soll diese Überwachungsaktion überhaupt?«
»Pscht!«, zischte
Jenny. »Da ist er!« Sie zerrte Elise am Jackenärmel in die Wäscherei auf der
Lexington Avenue, vor der sie gerade standen.
»Und was soll das
jetzt werden?«, nölte Elise.
Jenny legte ihren
Zeigefinger auf die Lippen und kauerte sich hinter einen riesengroßen gelben
Sack voller Schmutzwäsche. Sie hatte sich eigens eine Sonnenbrille aufgesetzt
und konnte in dem düsteren Laden fast nichts erkennen. » Pscht!!«
»Kann ich was für euch
tun?«, fragte der Mann hinter der Theke. Die beiden Mädchen beachteten ihn
nicht und hielten die Luft an, als Leo am Laden vorbeieilte. Sein weißblondes
Haar steckte unter einer schwarzen Strickmütze, und er hatte eine abgeschabte
braune Lederjacke mit Schaffellkragen an, die entweder sehr teuer oder schon
sehr alt war. In einer Hand trug er einen Pappbecher mit Kaffee und in der
anderen eine weiße Papiertüte.
Jenny
erschauerte. Was war da drin? Eine Pistole? Eine abgeschnittene Hand? Oder bloß
ein getoasteter Bagel mit Frischkäse?
»Los!« Sie sprang auf,
drängte Elise wieder aus dem Laden und folgte Leo die 70. Straße entlang bis
zur Park Avenue. Bisher hatte Leo Jenny weder mit zu sich nach Hause genommen
noch ihr gesagt, wo er wohnte. Und auf ihre Frage, ob sie heute etwas zusammen
machen wollten, hatte er behauptet, keine Zeit zu haben - wie ungefähr in
fünfzig Prozent aller Fälle. Er antwortete immer so ausweichend, dass sie ihm
einfach hinterherspionieren musste. Sie wusste, dass er im Coffeeshop Ecke 70. Straße und Lexington Avenue
Stammgast war, und vermutete deshalb, dass er irgendwo in der Gegend wohnen
musste. Deswegen hatte sie Elise heute Morgen um sieben Uhr aus dem Bett
geklingelt, um mit ihr vor dem Coffeeshop zu warten, bis er irgendwann
auftauchte.
»Hey, hast du das
gesehen?« Elise zeigte auf einen Prachtbau auf der Park Avenue mit Baldachin
über dem Eingang und Portier in grün-goldener Livree. »Er ist da rein!« Die
ganze Zeit hatte sie deutlich raushängen lassen, wie kindisch sie dieses
Detektivspiel fand, aber jetzt wurde sie doch neugierig. »Glaubst du, da wohnt
er?«
»Keine Ahnung«,
keuchte Jenny. Die beiden eilten unauffällig weiter und blieben an der
nächsten Ecke an einem sonnigen Fleckchen stehen. Jenny lehnte sich an die Hauswand.
»Willst du jetzt etwa
hier warten, bis er wieder rauskommt?« Elise zog ein Päckchen Orbits aus der
Tasche und hielt es Jenny hin.
»Warum denn nicht?«
Jenny nahm sich einen Kaugummi, wickelte ihn aus, biss eine Hälfte ab und
packte die
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