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Wie Fackeln im Sturm

Wie Fackeln im Sturm

Titel: Wie Fackeln im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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mit Willas geheimnisvoller Herkunft auf sich hatte. Je länger das Rätsel ungelöst blieb, desto länger war ihr Leben in Gefahr, und das gefiel Hugh ganz und gar nicht. Mochte er anfangs auch nicht geneigt gewesen sein, sie zur Frau zu nehmen, aber nun gehörte sie ihm, und er wäre verflucht, wenn er sie sich von irgendjemandem wegnehmen ließe!
    Als er sich ins Gedächtnis rief, in was für einer Verfassung sie am Abend zuvor gewesen war, knirschte er unwillkürlich mit den Zähnen. Bleich und zittrig hatte sie im Bett gelegen. Er hatte um ihr Leben gefürchtet. Wenn sie gestorben wäre, hätte er sich bittere Vorwürfe machen müssen. Willa verdiente von nun an ein fröhliches Leben, und er war der Mann, der es ihr ermöglichen würde. Gewiss, alles brauchte Zeit, und er wusste, dass sie noch ausgelaugt und erschöpft war – genau wie er. Doch sobald sie es sich bequem gemacht hätten, würde er sich bemühen, sie glücklich zu machen. Das war seine Aufgabe. Er war ihr Gemahl.
    Er nickte den Männern zu, die vor dem Gemach Wache bezogen hatten, öffnete die Tür und trat ein. Aber Hugh blieb stehen, als er gerade über die Schwelle getreten war. Eigentlich hatte er erwartet, das Zimmer wäre dunkel und nur noch von der sterbenden Glut im Kamin erleuchtet, doch ihm bot sich ein ganz anderer Anblick: Die Kammer war hell erleuchtet, sowohl von einem knisternden Feuer als auch von einem Dutzend Kerzen, die überall im Raum aufgestellt waren.
    Ich muss Willa einschärfen, sparsam zu sein, dachte er. Dann fiel sein Blick auf das Bett, in dem seine Gemahlin aufrecht saß; die Bettdecke verhüllte nur die Hüften und gab den Blick frei auf ein dünnes Untergewand … ein sehr dünnes, beinahe durchscheinendes Untergewand, wie er mit trockenem Mund bemerkte. Er konnte ohne Weiteres die dunkel gefärbten Spitzen unter dem Stoff erkennen. Als ein Geräusch auf dem Gang ihm bewusst machte, dass die Wachen draußen standen, trat er entschlossen einen Schritt vor und schloss endlich die Tür hinter sich.
    Kein Zweifel, Willa war wach geblieben, um ihn zu empfangen, wie man es von einer treuen Frau erwartete. Hugh entspannte sich. Vermutlich wäre sie erleichtert, dass er nicht die Absicht hegte, sie in dieser Nacht zu belästigen.
    Er schenkte ihr ein Lächeln, ging durch den Raum und blies eine Kerze nach der anderen aus. Als auch das letzte Licht gelöscht war und der Raum nur noch von dem warmen, anheimelnden Schein des Feuers erleuchtet wurde, trat er ans Bett und begann sich auszuziehen. Während er sich seiner Kleidung entledigte, war er merkwürdig befangen, denn seine Braut schaute ihn unverwandt an. Ihr Blick veranlasste ihn, sich zu beeilen, und Augenblicke später schlüpfte er zu ihr ins Bett. Er zögerte noch, bevor er sich mit einem schroffen „Gute Nacht“ auf die Seite drehte, von ihr abgewandt. Er versuchte einzuschlafen, denn er war sich sicher, dass seine Gemahlin es ihm gleichtun würde … bis das Bett sich bewegte, und er merkte, dass sie aufgestanden war und den Raum durchquerte. Dann kamen ihre Schritte wieder näher, und das Bett bewegte sich erneut. Schließlich hatte er das Gefühl, dass sie sich über ihn beugte, und mit einem Mal fiel ein heller Lichtschein auf seine geschlossenen Lider. Einen Moment lang blieb er still liegen, doch als Willa sich nicht von der Stelle rührte, öffnete er neugierig ein Auge.
    In der Tat beugte sie sich über ihn und hielt ihm einen Kerzenleuchter dicht vor das Gesicht. Hugh runzelte die Stirn, als er die angezündeten Kerzen sah.
    „Willa?“ fragte er und zwang sich, freundlich zu bleiben.
    „Ja?“ erwiderte sie ebenso freundlich.
    „Was machst du da?“
    „Ich warte darauf, dass mein Gemahl seiner Pflicht nachkommt.“
    „Wie bitte?“ Hugh wirbelte plötzlich herum, so dass Willa das Gleichgewicht verlor. Rasch ergriff er ihren Arm, bevor sie aus dem Bett fallen konnte, und nahm ihr den Leuchter aus der Hand, den sie unkontrolliert hin- und herschwenkte. Er hielt sie fest, stellte den Leuchter auf der Truhe neben dem Bett ab und musterte seine Frau durchdringend.
    „Du wünschst, dass die Ehe jetzt vollzogen wird?“ rief er ungläubig.
    „Nun, natürlich entspricht das nicht gerade meinem Wunsch!“ Als Hugh sich bei dieser unverfrorenen Antwort versteifte, fügte sie schnell hinzu: „Eada hat mir erklärt, dass es beim ersten Mal unangenehm und schmerzhaft sein wird. Und natürlich bin ich nicht erpicht darauf, Schmerzen zu erleiden. Dennoch, es

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