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Wie immer Chefsache

Wie immer Chefsache

Titel: Wie immer Chefsache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Ruetter
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gekommen, mal den Grund rauszufinden und was zu ändern?«
    Ein kühler Blick traf ihn, und Bennis Halterin sagte spitz: »Ich kenne mich mit Hunden sehr gut aus, und das Problem ist nicht Benni, sondern der Opa. Der hat was, das Benni nicht mag. Hunde verhalten sich so, wie es die Natur verlangt, und das ist ein Instinktproblem.«
    »Ah, ein Instinktproblem«, wiederholte Mattes amüsiert und folgerte: »Aber es ist immerhin ein Problem.«
    Zischend stellte sie klar: »Ich habe kein Problem mit meinem Hund« und rief: »Benni, komm her! Benniiii!«, was Benni in keiner Weise von seinem Toben mit den beiden anderen Hunden ablenkte.
    Mattes grinste still vor sich hin, was ihr natürlich nicht verborgen blieb und sie zu einem wütenden: »Eigentlich hört er gut!« veranlasste.
    Das Wort Probleme ist problematisch, dachte Mattes. Da musste er womöglich sensibler rangehen und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Es durfte höchstens problematische Situationen geben, aber keine Halter, die Probleme mit ihrem Hund hatten. Bei Benni sah er ein echtes Problem, im Gegensatz zum wurstklauenden Carlos. Wenn dessen Frauchen das süß fand, störte es niemanden und alle waren glücklich.
    Kaum betrat er mit Mina die Redaktion, schoss ihnen bellend Mucki entgegen, und aus der offenen Bürotür lief Frau Althoff hinterher, die ihren Hund mit einem Hundekuchen lockte und damit nach einigen Versuchen auch ruhigstellen konnte.
    »Sie stürmen hier aber auch immer rein«, stellte sie anklagend fest und gab damit die ganze Schuld am lautstarken Aufruhr an Mattes und Mina weiter.
    »Von Stürmen kann gar keine Rede sein«, sagte Mattes und wies auf Mina, die ruhig neben ihm stand. »Bei Ihrem Mucki läuft was nicht richtig.«
    Ein strafender Blick traf ihn, und sie sagte vorwurfsvoll: »Hoffentlich hat er das jetzt nicht gehört.«
    Mattes guckte sie prüfend an. Meinte sie das ernst? Aber schon hatte sie sich umgedreht, winkte Mattes ihr zu folgen und betrat ihr Büro. Sie reichte ihm einen Zettel und erklärte: »Sie fliegen am Montagmorgen um 8:40 Uhr nach Hamburg zum Hundeclub, der Rückflug ist um 14:10 Uhr. Herr Plattler kommt aus Dresden dazu, wo er am Tag zuvor Fotos vom Treffen der Husky-Vereine macht.«
    Mattes griff zum Telefon, das auf dem peinlichst aufgeräumten Tisch seiner Sekretärin stand, und wählte Astrids Nummer.
    »Ich muss schnell was absprechen«, erklärte er, dann hob am anderen Ende schon Astrid ab.
    »Hier ist Mattes. Könntest du am Montag Mina übernehmen? Ich muss weg, bin aber abends wieder da.«
    »Nur, wenn es nicht regnet«, erklärte Astrid sofort.
    »Woher soll ich wissen, ob es in fünf Tagen regnet? Bin ich vom Wetteramt?«, fragte Mattes.
    »Dein Hund stinkt, wenn er nass ist. Das kannst du vergessen, dass ich mir dann von dem Köter die Bude unbewohnbar machen lasse!«
    Mattes seufzte genervt: »Stell dich nicht so an! Wenn du wirklich was riechst, bringst du Mina in meine Wohnung, und sie wartet da.«
    »Ich stell mich nicht an«, widersprach Astrid spitz. »Außerdem rieche ich deinen Hund auch, wenn er trocken ist. Die Viecher stinken immer. Ihr Hundehalter müsst alle kaputte Geruchsnerven haben.«
    »Du hast, wie immer, recht. Danke, dass du sie nimmst«, beendete Mattes das Gespräch, doch Astrid unterbrach: »Von wo rufst du eigentlich an?«
    »Ich bin mit dem Handy unterwegs«, versuchte Mattes betont belanglos abzulenken.
    »Unsinn, das ist eine Festnetznummer, die ich auf dem Display sehe.«
    Scheiße! Dass er daran nicht gedacht hatte. Jetzt hatte Astrid die Nummer der Redaktion. Hilfe!
    Er hörte sie leise lachen. »Bist du bei deiner Freundin? Ich wusste doch, dass da was ist. Hoffentlich hat wenigstens sie Arbeit, oder hängt ihr jetzt immer beide rum?«
    »Nein, es ist keine Freundin«, sagte Mattes und versuchte das Bild der Althoff aus dem Kopf zu bekommen, die an dieses Telefon ging, wenn Astrid die Nummer wählen würde.
    »Es ist ein … äh … Kunde. Ob du es glaubst oder nicht, ich arbeite. Und am Montag muss ich darum nach Hamburg fliegen.«
    Astrid konterte sofort: »Fährt sie mit? Was macht ihr? Shoppen oder Essen gehen? Ist ein bisschen teuer für euch, mal eben so nach Hamburg, oder?«
    »Du hast sie ja nicht mehr alle«, reagierte Mattes genervt. »Komm, Astrid, bitte, quatsch Godehard zu, wenn du jemanden brauchst, aber lass mich in Ruhe! Ich lass Mina am Montag in meiner Wohnung, und du kannst sie zum Spazierengehen abholen. Wenn sie stinkt, hör einfach

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