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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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Mund. Er stieß einen rauen Laut aus, und meine Füße verließen den Boden. Dann lag ich der Länge nach auf dem Boden, auf den Blättern, meine Jacke war offen, und mein Pulli und mein BH waren bis zum Hals hochgeschoben, sein Mund war heiß auf mir, und seine Hand war in meinen Jeans … in meinem Slip … und o Gott! Ich durfte das nicht.
    Ich legte ihm die Hände auf die Brust.
    »Stopp!«, sagte ich, voll panischer Angst, den schlimmsten Fehler meines Lebens zu begehen.
    Er hob den Kopf, und ich sah, dass er mich hasste. Verständlicherweise.
    »Bitte!«
    Er rollte sich von mir weg. Sah zu, wie ich meinen Pullover herunterzog und den Reißverschluss der Jeans schloss. Er fasste in seine Jeans und schob etwas zurecht.
    Ich stand auf. Er kniete immer noch dort und blickte zu mir auf.
    Ich fuhr ihm mit beiden Händen über die Haare. Ich berührte sein Gesicht. Wie gerne hätte ich mich wieder mit ihm hingelegt! Ich zitterte so sehr, dass ich nicht sprechen konnte. Ich hatte ohnehin keine Worte für das, was geschah. Ich nahm seine Hand und presste meinen Mund darauf, hingebungsvoll. Traurig. Um Verzeihung bittend.
    Dann rannte ich los.

Ende und Entschlossenheit oder Nelkenduft macht mich bis heute traurig
    Bedrücktes Schweigen im Auto, den ganzen Weg bis nach Manhattan.
    Nachdem er mich abgesetzt hatte, ging ich nicht ins Haus, sondern nahm mir ein Taxi und bat den Fahrer, mich ins erstbeste Hotel zu bringen, das mir einfiel, das Waldorf. Ich war mehrmals zum High Tea dort gewesen. Normalerweise hätte ich mich eine Weile in der Lobby aufgehalten und den herrlichen Mosaikfußboden sowie den riesigen Lilienstrauß auf dem Tisch neben dem Fahrstuhl bewundert, der immer dort stand. Heute hätte jedoch auch ein Billighotel meinen Bedürfnissen genügt und auch besser in mein Budget gepasst. Ich nahm ein Zimmer mit einem Kingsize-Bett. Zog mich nackt aus, kroch unter die Bettdecke und weinte, bis ich ins Koma fiel.
    Vier Stunden später riss mich mein klingelndes Handy aus dem Schlaf. Ich kroch aus dem Bett und stolperte im Dunkeln umher, bis ich meine grüne Tasche fand, aber zu spät. Es war Peg gewesen.
    Ich warf das Handy aufs Bett, ging ins Badezimmer und trank drei Gläser Wasser. Durch meinen Weinkrampf war ich gänzlich ausgetrocknet. Und mein Magen schmerzte. Ich hatte Hunger. Ich schaltete die Nachttischlampe ein, fand die Speisekarte des Zimmerservice und bestellte eine Hummercremesuppe für siebzehn Dollars und ein Ginger-Ale dazu.
    Das Handy klingelte wieder. Ich zog den weißen Hotelbademantel an und wartete auf den Zimmerservice. Der Kellner rollte den Wagen herein. Ich gab ihm ein Trinkgeld, setzte mich auf die Bettkante und bestrich entschlossen ein Brötchen mit Butter. Das Handy klingelte. Ich probierte die Suppe, bekam aber nur ein paar Löffel herunter. Das Handy klingelte. Ich gab den Versuch auf, die Suppe zu essen, ich war einfach zu krank.
    Ich schob den Wagen hinaus auf den Flur und holte die zusätzlichen Kissen aus dem Schrank. Dann trank ich etwas und kroch zurück ins Bett. Ich baute um mich herum eine schützende Kissenburg auf und sah nach, wer angerufen hatte.
    Peg. Steven. Julia. Steven.
    Ich stellte das Handy auf Vibration und legte es auf den Nachttisch. Anschließend zog ich die Decke so über mich, dass nur noch Mund und Nase frei waren. Ich schlief wieder ein und erwachte, weil das Handy summend über den Nachttisch wanderte. Ich sah auf das Display: DAN. Ich ging dran.
    »Grace, geht’s dir gut? Steven hat angerufen. Er macht sich große Sorgen um dich.«
    »Könntest du mir einen Gefallen tun? Könntest du ihn anrufen und ihm sagen, dass du mit mir gesprochen hast, dass es mir gut geht und ich mich bald melde?«
    Stille. Ich spürte, wie er meinen Zustand mit seinem sechsten Sinn erforschte. »Warum kommst du nicht zu mir? Du kannst dein Zimmer haben. Du brauchst nicht mal mit mir zu reden.«
    Bei Dan würde ich nicht weinen, jedenfalls nicht so ungehemmt, nicht so, wie mir zumute war. »Danke, im Augenblick bleibe ich lieber, wo ich bin.«
    »Na schön. Aber bitte denk daran: Was immer du jetzt durchmachst, es geht vorüber. So wird es nicht dein Leben lang sein. Du wirst darüber hinwegkommen und stärker denn je daraus hervorgehen.«
    »Okay. Ja. Danke dir.« Verdammt! Mir kamen schon wieder die Tränen. »Ich muss auflegen«, quietschte ich und beendete den Anruf.
    Ja, ich weinte – wer weiß, wann das je wieder aufhören würde? Aber es ging mir tatsächlich schon

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