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Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen

Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen

Titel: Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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Stein, an die er sich von Zeit zu Zeit lehnte.
    Es waren nun schon drei Tage vergangen, seit Unbekannte ihn in seiner kleinen Wohnung, die er während seiner Ausbildung zum Notar unterhielt, im Schlaf überrascht hatten. Sie hatten ihn geknebelt, ihm eine Kapuze über den Kopf gezogen und ihn niedergeschlagen. Was aus seiner Frau geworden war, die neben ihm schlief, wusste er nicht. Er war erst viel später mit gefesselten Armen und Beinen wieder erwacht. Doch er hatte keine Ahnung, wo er sich befand, da die Kapuze ihm immer noch die Sicht raubte. Eine Kette um die Taille fesselte ihn an die Wand. Er hatte keine Ahnung, was seine Entführer von ihm wollten. Seine einzige Gewissheit bestand darin, dass er sich nicht mehr im Pariser Stadtgebiet befinden konnte, sondern auf dem Lande. Das verrieten ihm die Geräusche der Umgebung, die es ihm außerdem ermöglichten, die Tage zu zählen, die er bereits in Gefangenschaft verbrachte.
    Schließlich bekam er Angst, dass man ihn hier einfach vergessen hatte. Er zerbiss seinen Knebel und schrie um Hilfe, bis ihm die Luft wegblieb.

    Irgendwann hörte er Schritte. Die Tür öffnete sich, und eine strenge Stimme sagte: »Es gibt hier weit und breit nur dich und uns. Es hört dich sowieso keiner. Aber dein Geschrei geht uns ziemlich auf die Nerven.«
    »Was … Was habt ihr mit mir vor?«
    Statt einer Antwort bekam er Schläge, in den Bauch und die Nieren. Sogar einen Zahn musste er einbüßen. Er schluckte Blut.
    »Nicht auf den Kopf!«, befahl die strenge Stimme. »Wir müssen ihn lebend abliefern.«
    Nach diesem Vorfall gab der Notar keinen Mucks mehr von sich. Tage und Nächte verstrichen, voller Angst über das ungewisse Los, das ihn erwartete. Und niemand scherte sich darum, ihm etwas zu essen oder zu trinken zu geben …
    Da öffnete jemand die Tür und trat ein.
    Reflexhaft rollte sich Bailleux zusammen. »Ich flehe Euch an«, wimmerte er. »Ich gebe Euch alles, was ich besitze.«
    Man nahm ihm die Kapuze ab, und als er sich schließlich an das helle Licht gewöhnt hatte, erkannte er vor sich in der Hocke einen Mann. Der Unbekannte war vornehm gekleidet, trug einen Degen und sonderbare, blutrote Brillengläser, hinter denen seine Augen verborgen blieben. Etwas Finsteres und Bedrohliches ging von ihm aus. Dem Notar wurde angst und bange.
    »Tut mir nichts, ich bitte Euch …«
    »Ich heiße Saint-Lucq. Die Männer, die Euch entführt haben, sind tot. Ich bin hier, um Euch zu befreien.«
    »Mich … mich befreien? Mich?«
    »Ja, Euch.«
    »Wer … wer schickt Euch?«
    »Das tut nichts zur Sache. Habt Ihr geredet?«

    »Wie bitte?«
    »Man hat Euch geschlagen. Wollte man Euch damit zum Reden bringen? Habt Ihr ihnen verraten, was Ihr wisst?«
    »Aber ich weiß doch gar nicht, wovon Ihr sprecht, mein Herr.«
    Saint-Lucq seufzte und erklärte geduldig: »Kürzlich habt Ihr ein vergessenes Testament entdeckt und gelesen. In diesem Testament stand, wo sich ein bestimmtes Dokument befindet.«
    »Darum geht es also?«
    »Nun?«
    »Nein. Ich habe nichts verraten.«
    Saint-Lucq blickte ihn eindringlich an.
    »Ich schwöre es Euch!«, erklärte der Notar beharrlich. »Sie haben mir nicht die geringste Frage gestellt!«
    »Nun gut.«
    Erst jetzt band das Mischblut Bailleux los. Der fragte ihn sorgenvoll: »Was ist mit meiner Frau?«
    »Es geht ihr gut«, erwiderte Saint-Lucq, der in Wahrheit keine Ahnung hatte.
    »Gott sei Dank!«
    »Könnt Ihr laufen?«
    »Ja. Ich bin etwas schwach, aber …«
    Wiehern und Hufgetrappel erklang. Saint-Lucq eilte zur Tür und überließ es dem Notar selbst, seine Beine loszubinden. Endlich befreit, sah sich Bailleux prüfend um. Sie befanden sich offensichtlich im Erdgeschoss einer stillgelegten, staubigen Mühle, darauf ließ ein großer Mühlstein schließen.
    Saint-Lucq, der einen Blick nach draußen geworfen hatte, rief: »Sechs Reiter. Sicher sind das die Männer, denen Ihr ausgeliefert werden solltet.«

    »Gott steh uns bei!«
    »Seid Ihr im Kampf erfahren? Oder wisst Ihr Euch wenigstens zu verteidigen?«
    »Nein. Wir sind verloren!«
    Saint-Lucq bemerkte eine morsche Holztreppe, die er mit wenigen großen Sätzen erklomm. »Hier entlang«, befahl er.
    Der Notar holte ihn erst im oberen Stockwerk ein, wo sich die Achse befand, die einst den Mühlstein getrieben hatte.
    Mit Gewalt öffnete das Mischblut eine Dachluke. »Wir müssen hier hindurchklettern und in den Fluss springen. Die Strömung wird uns von hier forttragen. Mit etwas Glück werden

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