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Wild und gefaehrlich

Wild und gefaehrlich

Titel: Wild und gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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anderer Mädchen.
    Marymount räusperte sich wieder und klopfte mit den Knöcheln auf die Tischplatte. »Ich weiß, dass einige von Ihnen möglicherweise nicht beteiligt waren an der BierParty, und mir ist bewusst, dass Sie diese Behandlung für unfair halten.« Ein zustimmendes Gemurmel brandete auf, das Marymount schnell fortfahren ließ. » Indes , zu wissen, dass gegen die Regeln verstoßen wird, und nichts dagegen zu unternehmen, ist nach Ansicht der Verwaltung vergleichbar mit einem Regelverstoß selbst.« Er sah Brett direkt an, als er diese Worte sagte, und sie wurde rot vor Ärger. Die Mitbewohnerinnen nicht zu verpetzen, weil sie eine Bierfete machten, sollte genauso schlimm sein, wie heimlich ein Fässchen ins Haus zu schmuggeln und sich einen anzuschickern? Jetzt waren Marymount wirklich die Sicherungen durchgeschmort!
    Zum ersten Mal meldete sich Miss Rose zu Wort. Ihre leise Stimme war überraschenderweise sehr bestimmt. »Der Ausschuss hat weiterhin beschlossen, dass die Mädchen von Dumbarton Montagmorgen einen Aufsatz einreichen müssen, aus dem hervorgeht, was sie aus diesem Vorfall für ihr Verhalten als verantwortungsbewusste Waverly-Eulen gelernt haben.« Ryan Reynolds, der Miss Rose während Marymounts Rumpolterei angeschmachtet hatte, war jetzt krampfhaft bemüht, das schadenfrohe Grinsen auf seinem Gesicht zu unterdrücken. Er fand die Angelegenheit eindeutig belustigend. Sein Blick kreuzte sich mit dem von Brett und er zwinkerte ihr zu. Während der DA-Sitzungen flirtete er immer mit ihr, und diesmal wurde er wahrscheinlich besonders kühn, weil die Klassensprecherin plötzlich zu den kleinen Sündern gehörte.
    Aber Brett war viel zu angepisst, um sich über Ryan zu ärgern. Nicht nur ihr Wochenende war ruiniert, nun musste sie sich auch noch hinsetzen und irgendeinen Mist darüber verzapfen, was es bedeutete, eine verantwortungsbewusste Eule zu sein? Verdammt!
    »Ich wünsche nicht, dass ein derartiger Vorfall sich wiederholt!« Marymount erhob sich aufgebracht. Brett kam es so vor, als könne er seine Schäfchen nicht mehr ertragen, und auf einmal schämte sie sich. Dekan Marymount war ein Idiot, richtig, aber Brett lag daran, dass er sie achtete. Jetzt schien sie für ihn genau wie die anderen kleinen Sünder zu sein, dabei wusch sie doch ihre Hände in Unschuld! »Sie sind entlassen und können in den Unterricht zurückkehren.«
    Eine verantwortungsbewusste Eule? , dachte Brett verbittert. Eine verantwortungsbewusste Eule pfeift auf Tinsley Carmichael.
     
     
 Eulen.Net 
 SMS-Eingang 
 CallieVernon: 
  grrr! was für ein oberbockmist  ...
 TinsleyCarmichael: 
  hey, beruhige dich. HF hat sechs fässchen hergeschafft... sie haben nur das auf dem dach gefunden. 
 CallieVernon: 
  ist es zu fassen! wo habt ihr sie versteckt? 
 TinsleyCarmichael: 
  unter dem bett der psycho-tante im nebenzimmer... schätze, die kommen uns dieses wochenende sehr gelegen. 
 CallieVernon: 
  haben wir nicht schon genug ärger? 
 TinsleyCarmichael: 
  eine verantwortungsbewusste eule lässt sich so eine gelegenheit doch nicht durch die lappen gehen! 

10 Ein Waverly-Schüler, der etwas auf sich hält, schenkt den Nägeln seiner Freundin stets Beachtung, selbst wenn er mit den Gedanken anderswo ist
    Der Freitag war ein kühler, grauer Tag, als hätte Marymount dem Wetter befohlen, die Mädchen von Dumbarton ebenfalls zu strafen. Als ob es nicht schon Strafe genug war, das ganze Wochenende ans Zimmer gefesselt zu sein. Oder schlicht: höchst ungerecht.
    »Marymount hat’nen Knall«, murrte Alison Quentin, als sie und Jenny nach dem Mittagessen zu Kunst unterwegs waren. Das vorletzte Essen als freie Frauen, schoss es Jenny durch den Kopf, und sie fühlte sich wie eine Gefangene. Okay, es war nur ein Wochenende. Aber sie hatte sich darauf gefreut, etwas Zeit mit Easy zu verbringen und einen großen Bogen um ihr Zimmer zu machen. Jetzt sah es so aus, als ob sie und Callie über achtundvierzig Stunden zusammengesperrt sein würden. Das hatte etwas von einer tickenden Zeitbombe. »Es ist abartig, willkürlich alle zu bestrafen. Tun das sonst nicht nur Tyrannen?«
    Jenny verkniff sich eine bissige Bemerkung. Alison, ihres Zeichens Mitglied der Café Society und auf allen Tinsley-Events willkommen, hatte sich auf der Dachparty zweifellos ein paar Bierchen gegönnt. Sie und Brett hingegen waren nicht mal in der Nähe gewesen. »Wie ist das Fässchen überhaupt auf das Dach

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