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Wild und gefaehrlich

Wild und gefaehrlich

Titel: Wild und gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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durchblicken lassen, dass du alles andere als unerfahren bist«, stieß Callie hervor und durchbohrte Tinsley mit Blicken. Sie verabscheute es, wenn man sie anlog, selbst wenn es sich um etwas handelte, was sie nicht die Bohne anging. »Was ist mit Mr Dalton? Und Chiedo aus Südafrika?«
    Andere Mädchen bombardierten Tinsley ebenfalls mit Situationen, in denen die Wahrheit nicht ihr bester Freund gewesen war. Easy war Tinsley im Grunde scheißegal, und er war kein bisschen überrascht, was da gerade ans Tageslicht gezerrt wurde. Tinsley würde immer Lügen auftischen, wenn es ihr in den Kram passte, und er hatte sowieso nie ein Wort von dem geglaubt, was sie so verzapfte. Brett hingegen beobachtete er interessiert. Sie hatte immer so getan, als sei sie nicht gerade unschuldig, auch wenn er angenommen hatte, dass ihre abgebrühte Haltung vielleicht nur ein Schutz war, der einen Komplex verdecken sollte.
    Aber Brett gab keinen Kommentar. Ihre Hände zitterten, während ihr Jeremiah verzweifelt etwas ins Ohr flüsterte und sie zu beruhigen versuchte. Offensichtlich war sein Eingeständnis auch für sie überraschend gewesen. Und was lief da zwischen ihm und FREE TIBET?
    Tinsleys Verärgerung hatte ihren Höhepunkt erreicht. Sie schnellte hoch und fauchte Callie an. »Ich hab nie behauptet, ich hätte Sex gehabt, okay? Krieg dich mal wieder ein.«
    Nun wurde Easy sauer. »Und wie war das mit...«, wollte er sagen, denn er dachte an die Geschichte, als Tinsley eine Nacht in der Bude eines Studenten von der Columbia-Universität verbracht und am nächsten Tag auf dem gesamten Campus damit angegeben hatte.
    »Wie wär’s, wenn wir weiterspielen?« Tinsley fummelte an ihren Trägern herum und strich ihren Rock glatt. »Ich bin dran«, erklärte sie schnell, ehe jemand anders noch etwas sagen konnte. » Ich gestehe… dass ich noch nie statt meiner jetzigen Freundin meine Ex- Freundin zum Essen mit meinem Vater mitgenommen habe.«
    Easy wurde flau im Magen. Alle sahen sich perplex an. Vielleicht hatte der Aufruhr eben Tinsley endgültig den Verstand geraubt? Tinsley starrte Easy direkt an und ihre veilchenblauen Augen funkelten vor Wut. Worüber regte sie sich eigentlich so auf, diese Zicke? Er starrte wütend zurück.
    »Warum trinkst du denn nicht, Easy?«, fragte sie gehässig. »Du kennst doch die Regeln.«
    Wäre sie kein Mädchen gewesen, Easy hätte ihr sein Bier ins Gesicht gekippt. Aber geändert hätte das nichts: Tinsley hatte erreicht, was sie wollte. Jetzt stand nicht mehr sie mit ihren Skandalgeschichten im Mittelpunkt, jetzt waren alle Augen auf ihn gerichtet.
    »Ho, ho, ho«, gluckste Heath, als sei das die komischste Sache der Welt.
    Jenny wurde bleich. Sie stand auf und sah Easy an. »Ist das wahr?«
    Easy spürte, wie ihn alle genau beobachteten, und nicht alle Blicke waren freundlich. Obwohl es ihm in diesem Moment eigentlich egal war, was die anderen dachten. Er wollte nur vermeiden, dass Jenny ihn hasste. »Also … äh... nicht direkt... aber irgendwie schon...«, stotterte er herum, aber es spielte im Grunde keine Rolle, denn Jenny stürmte aus dem Raum.
    Stimmengewirr erhob sich, und Easy presste die Hände an den Kopf, als hoffte er, die Geräusche ausblenden zu können. Kara, das Mädchen, dem Jenny zugewinkt hatte, sprang von ihrem Platz auf und rannte Jenny nach, allerdings nicht ohne Easy noch einen vernichtenden Blick zugeworfen zu haben. Brett stand ebenfalls auf und rauschte aus dem Zimmer, mit Jeremiah auf den Fersen.
    Das war wohl das Ende der Party.
    Callie baute sich wutschäumend vor Tinsley auf. »Warum hast du das gemacht?«, herrschte sie Tinsley an.
    »Puh... über meine Geheimnisse zerfetzt ihr euch alle den Mund. Warum nicht auch über seine ?« Sie warf Easy einen finsteren Blick zu.
    Callie schüttelte angeekelt den Kopf und ihre kleinen Rattenschwänze hüpften. »Du bist eine ganz hundsgemeine, niederträchtige Zicke.«
    Tinsley schien es zum ersten Mal in ihrem Leben die Sprache zu verschlagen. Ihre Lippen bebten, nicht so, als wollte sie das Heulen anfangen, sondern so, als suchte sie nach der perfekten Gemeinheit, mit der sie zurückschlagen könnte. Aber nach ein paar Sekunden warf sie nur das Haar zurück und stakste aus dem Raum.
    Endlich hält Carmichael mal die Klappe , dachte Easy. Nur schade, dass dies nicht bis ans Ende ihrer Tage andauern würde.

26 Eine Waverly-Eule weiß, dass ein gute Beziehung auf Ehrlichkeit gebaut ist
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