Wild wie das Meer (German Edition)
Wollmantel und Hosen. „Wir sind sehr erfreut, Sie endlich zu Hause begrüßen zu dürfen, Sir Captain.“
Devlin nickte ungeduldig. „Bringen Sie das Gepäck in meine Suite“, sprach er.
Virginia erschrak – und was war mit ihrem Gepäck?
„Darf ich Ihnen Miss Hughes vorstellen?“
Mrs. Hill und der Butler bedachten sie mit einem höflichen Lächeln.
„Miss Hughes soll es an nichts fehlen“, ließ Devlin verlauten. „Sie ist mein ganz besonderer Gast, und alles, was sie wünscht, möge ihr erfüllt werden.“
Virginia starrte ihn unsicher an, und ein ungutes Gefühl beschlich sie. Was mochte er vorhaben?
„Und wohin bringen wir das Gepäck der Dame, Sir?“, erkundigte sich Tompkins.
Devlin hob überrascht die Brauen. „In meine Gemächer natürlich“, sagte er.
Das Erstaunen der Hausangestellten war förmlich mit Händen zu greifen.
Virginia war im Begriff zu protestieren, aber da hob Devlin ihre Hand an die Lippen. Virginia wähnte sich in einem Traum. Mit einem Lächeln hauchte er einen Kuss auf ihren Handrücken. Warm umspielte sein Atem ihre Haut.
Sogleich sprach ihr verräterischer Körper auf Devlins Aufmerksamkeiten an, sodass Virginia über sich selbst erschrak. Was, um Himmels willen, beabsichtigte er?
„In Ihre ... Suite, Sir?“, fragte Tompkins ungläubig nach und errötete leicht.
„Ja, Miss Hughes teilt die Räumlichkeiten mit mir“, erwiderte Devlin leichthin.
Und während Virginia noch auf ihren rasenden Herzschlag horchte, ahnte sie, was auf sie zukam. „Devlin“, widersprach sie leise.
„Seht, Liebes“, sagte er. Und er lächelte die Bediensteten an. „Mrs. Hill, Mr. Tompkins, dies ist Miss Virginia Hughes, meine Mätresse.“
TEIL 2
Das Abkommen
16. KAPITEL
V irginia wusste, dass man ihr die Verblüffung anmerkte. Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund starrte sie Devlin an. Doch es blieb ihr kaum
Zeit, sich zu rechtfertigen, denn Devlin zog sie mit sich fort und murmelte: „Komm, mein Schatz.“ Aus den Augenwinkeln sah sie Mrs. Hills strenge, missbilligende Miene. Ein wissendes Leuchten lag in ihrem Blick, während der Butler seine Röte nicht verbergen konnte.
Was für ein Spiel wurde hier gespielt?
Eine Woge des Zorns erfasste sie. Sie weigerte sich, Devlin einfach so in das Haus zu folgen, und wandte sich ihm wutentbrannt zu. Finster blickte sie ihn an, doch sie wusste immer noch nicht, ob sie seine dreisten Worte richtig verstanden hatte. Was, um alles in der Welt, tat er bloß?
Devlin hob sie auf die Arme und trug sie ins Haus. „Keine Widerrede“, warnte er sie. „Und untersteh dich, mich zu treten!“
„Lass mich runter“, schimpfte sie. „Ich bin nicht deine ...“
Doch er verschloss ihre Lippen mit einem Kuss.
Virginia war mehr als erstaunt. Sie verspannte sich, aber sein Mund war ihr so vertraut. Als sie ihren Widerstand aufgab, wurden seine Lippen weicher. Sie merkte, dass er die Tür mit einem Fuß aufstieß. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Er drängte sie mit seinem stürmischen Kuss, sich ihm zu öffnen. Wie gerne hätte sie seinem Verlangen nachgegeben ... Ihr Zorn schwand, ihr Denken trat in den Hintergrund. Bereitwillig öffnete sie die Lippen und schlang die Arme um seine Schultern, während seine Zunge die Weichheit ihres Mundes erforschte.
Ein heißes Verlangen durchzuckte sie.
Dann hob er den Kopf, und als er die Stufen erklomm, trafen sich ihre Blicke. Seine Augen glitzerten, aber Virginia vermochte nicht zu ergründen, was in ihm vorgehen mochte. Was tat er da bloß? Und was fiel ihr ein, den Kuss dieses Mannes zu erwidern? Auf dem oberen Treppenabsatz blieb er stehen und schaute sich um.
„Lass mich runter, Devlin“, sagte sie ruhig, obgleich sie innerlich aufgewühlt war. Deutlich spürte sie, wie rasch Devlin sie zu erregen vermochte, aber sie schwor sich, nicht noch einmal das Bett mit ihm zu teilen, ganz gleich, was er tun würde.
Devlin schwieg, stieß die erste Tür zu seiner Rechten mit der Schulter auf, warf einen kurzen Blick in den Raum und ging zur nächsten Tür.
Er betrat das Zimmer und stellte sie dann wieder auf die Füße. Dabei streifte sie seinen Hosenbund und erstarrte. Auch er war erregt. Er begehrte sie immer noch. Wie sollte sie damit umgehen?
Er wandte sich von ihr ab und schloss die Tür. Schließlich sagte er leise: „Das ist lediglich Maskerade. Ich werde ...“ – er schaute sich in dem Zimmer um und fuhr dann ernüchtert fort – „ ... auf dem Boden
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