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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Doch sie lag im Bett und las ein Buch. Sein Blick fiel auf das Nachthemd, das vielleicht zu einem jungen Mädchen gepasst hätte.
    Sie rang sich ein kleines Lächeln ab. „Tut mir leid, aber ich werde nicht zum Abendessen kommen. Ich habe keinen Appetit.“ Offenbar zürnte sie ihm nicht mehr.
    Er blieb am Fußende stehen. Das Nachthemd mochte kindlich sein, aber er malte sich jeden Zoll von Virginias vollkommenem Leib aus; der Körper einer erwachsenen Frau. „Bist du krank?“
    „Nein.“ Behutsam schloss sie das Buch. „Du hast sie nie geliebt, oder?“
    Es missfiel ihm, jetzt von Elizabeth sprechen zu müssen. „Nein.“
    „Gehörte sie auch zu deiner Rache?“
    „Ja.“ Er spürte, wie er das Gesicht verzog.
    Sie erbleichte. „Das ist abscheulich, Devlin, furchtbar und abscheulich.“
    „Ist es das?“ Sein Zorn regte sich. „Sie hat jeden Augenblick in meinem Bett genossen. Von meiner Seite her gab es keine Verstellung, keine Unehrlichkeit und keine falschen Versprechungen! Sie hat den Fehler gemacht, einen Schritt zu weit zu gehen, als sie sich in mich verliebte. Es tut mir leid, wenn ich ihre Gefühle verletzt habe, aber ich werde mich nicht für das entschuldigen, was ich getan habe. Eastleigh hat jeden Schritt meiner Vergeltung verdient und noch viel mehr!“
    „Warum ermordest du ihn dann nicht einfach und bringst diese absurde Sache zu Ende!“, rief sie erbost aus und setzte sich im Bett auf. Ihre Brust hob und senkte sich unter raschen Atemzügen.
    „Ich habe tatsächlich daran gedacht“, räumte er ein und hoffte, sie mit dieser Offenheit zu erschrecken. „Aber schon vor langer Zeit kam ich zu dem Schluss, dass der Tod eine viel zu milde Strafe für ihn ist.“
    „Demnach willst du ihn leiden sehen.“ Sie schüttelte den Kopf, als könne sie es nicht fassen. „Bitte sag mir, dass es dir wirklich leidtut, in welcher Weise du Elizabeth benutzt hast.“
    „Ich war nicht ihr erster Liebhaber, Virginia. Ich war auch nicht der Erste, mit dem sie Ehebruch beging. Sie wollte meine Aufmerksamkeit und hat mir das mehr als deutlich gezeigt. Es unterschied sich nicht wesentlich von unserer Vereinbarung.“ Er wusste, dass er sie finster ansah. Es wurde immer schwieriger, das Spiel aufrechtzuerhalten, das er ihr und der Gesellschaft zumutete. Aus einem unerfindlichen Grund löste Virginia Gefühle in ihm aus, die niemand zuvor in ihm wachgerufen hatte.
    Das war eine beunruhigende Erfahrung.
    „Das war ganz etwas anderes, denn du wusstest, dass sie Gefühle für dich hegte, und außerdem kennt ihr euch schon lange. Sechs Jahre lang habt ihr euch im Bett geliebt!“, rief sie, und ihre Wangen färbten sich rot vor Empörung.
    „Wenn ich mit Elizabeth oder sonst irgendeiner Frau zusammen war, habe ich keine Liebe empfunden“, sagte er und schämte sich noch im selben Augenblick seiner Worte.
    Sie sah blass aus, reckte jedoch kühn das Kinn empor und flüsterte: „Wie solltest du auch.“
    Er wusste, dass er sie erneut tief verletzt hatte, und dafür hasste er sich. Es missfiel ihm, dass er derjenige gewesen war, der ihr die Unschuld genommen hatte und ihr gezeigt hatte, was Leidenschaft bedeutete. Und er hasste es, dass sie jetzt so verletzlich war. Aber am meisten hasste er, dass sie sich nach seinen Zärtlichkeiten sehnte. Doch die Liebe hatte keinen Stellenwert in seinem Leben. Und im selben Moment machte er sich bewusst, wie unerträglich schmerzvoll dieser ernüchternde Gedanke war. „Virginia, wir haben eine Vereinbarung getroffen. Meine Freundschaft gegen deine Verstellung.“
    Sie starrte ihn entgeistert an.
    „Verlange nicht etwas von mir, was ich dir nicht geben kann“, sagte er mahnend. Seine Hand umschloss das Bettende, und seine Knöchel traten weiß hervor.
    „Ich habe dich lediglich um deine Freundschaft gebeten, Devlin. Du irrst, wenn du glaubst, ich würde mehr als das von dir verlangen. Was sollte ich auch von einem Mann verlangen, der mich entführt hat und gefangen hält?“
    Ihr Stolz hatte ihn immer schon beeindruckt. Jetzt verschaffte er ihm sogar Erleichterung. „Morgen brechen wir auf nach London“, sagte er.
    „Ich möchte zuvor noch etwas klarstellen. Du hast so viel Zeit darauf verschwendet, mich als deine Mätresse vorzuführen, dass du vollkommen aus den Augen verloren hast, dich mir gegenüber wie ein Freund zu benehmen. Ein gemeinsames Abendessen ist noch kein Freundschaftsbeweis, insbesondere dann nicht, wenn du nur finster auf deinen Teller stierst.“
    Er

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