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Wilde Flammen

Wilde Flammen

Titel: Wilde Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ganz bestimmt bei einem einzelnen Mann.
    Â»Hallo, Duffy.« Rose nickte dem rundlichen Manager lächelnd zu, um dann ihre volle Aufmerksamkeit Keane zu schenken. »Mr Prescott. Wie schön, Sie wieder bei uns zu haben.«
    Â»Hallo, Rose.« Er erwiderte ihr strahlendes Lächeln, dann richtete er den Blick auf die Schlange um ihre Schultern. »Wer ist denn Ihr Freund dort?«
    Â»Oh, das ist Baby.« Sie tätschelte die dunklen Markierungen auf Babys Rücken.
    Â»Angenehm.« Humor ließ seine Augen golden auffunkeln. »Hallo, Pete.« Er nickte dem Tierpfleger grüßend zu, bevor sein Blick zu Jo weiterwanderte und auf ihrem Gesicht haften blieb.
    Wie bei ihrer ersten Begegnung machte Keane auch dieses Mal kein Hehl aus seinem Interesse. Er musterte Jo unverwandt, ohne eine Regung im Gesicht.
    Ja, ich bin in ihn verliebt, schoss es Jo durch den Kopf. Aber sie verspürte auch Angst. Angst vor der Macht, die er über sie besaß. Er konnte sie verletzen, dessen war sie sich bewusst. Doch mit Angst konnte sie umgehen. Sie würde sich nicht von ihm einschüchtern lassen und sich an die erste Regel in der Manege halten – niemals fortrennen. Also hielt sie seinem abschätzenden Blick nicht nur stand, sondern erwiderte ihn sogar.
    Schweigend schauten sie sich an, während die anderen das stumme Duell mit neugierigem Interesse verfolgten. Schließlich räusperte sich Duffy. Ȁh, Jo …«
    Ohne jegliches Anzeichen von Eile wandte Jo sich zu ihm um. »Ja, Duffy?«
    Â»Eines der Mädchen vom Seilakt musste in die Stadt zum Zahnarzt. Sie hat wohl einen Abszess. Du wirst bei der Abendvorstellung für sie einspringen müssen.«
    Â»Sicher.«
    Â»Und bei der Eröffnung und dem Finale in der Showtruppe.« Duffy konnte sich nicht zurückhalten und warf einen schnellen Seitenblick auf Keane. Er wollte wissen, ob Keane Jo noch immer anstarrte. Tat er. Duffy verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Was zum Teufel ging da vor? »Du stehst auf der üblichen Position. Lass dich in der Maske zurechtmachen.«
    Â»Gut.« Jo lächelte Duffy zu, auch wenn sie sich Keanes Musterung sehr bewusst war. »Dann werde ich jetzt wohl besser ganz schnell üben, wieder auf diesen Zehnzentimeterabsätzen zu laufen. Auf welcher Position bin ich denn beim Seilakt?«
    Â»Auf der Vier.«
    Â»Duffy.« Rose zupfte ihn am Ärmel. »Wann setzt du mich endlich einmal im Spanischen Netz ein?«
    Duffy schüttelte den Kopf. »Wie soll jemand so Winziges wie du sich überhaupt in dem schweren Kostüm aufrecht halten können?« Er warf einen vorsichtigen Blick auf Baby. Selbst nach fünfunddreißig Jahren Wanderzirkus hatte er immer noch einen Heidenrespekt vor Reptilien.
    Â»Ich bin stark genug dafür.« Rose reckte sich, um größer zu wirken. »Außerdem habe ich geprobt.« Entschlossen, ihre Fähigkeiten zu demonstrieren, wickelte sie sich Baby vom Nacken. »Halten Sie ihn mal kurz«, meinte sie und legte Keane die Boa ohne Vorwarnung über die Arme.
    Â»Ã„h …« Höchst skeptisch beäugte Keane die Schlange. »Ich kann nur hoffen, dass er satt ist.«
    Â»Er hat gut gefrühstückt«, versicherte Rose, bevor sie eine Folge von perfekten Handstandüberschlägen zeigte.
    Â»Baby verschlingt keine Zirkusbesitzer.« Jo konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Zum ersten Mal sah sie Keane aus der Fassung gebracht. »Nur manchmal vergreift er sich an dem einen oder anderen unvorsichtigen Großstädter. Rose achtet bei ihm sehr genau auf gesunde Ernährung.«
    Â»Dann kann ich nur hoffen«, sagte Keane, während Baby sich in eine bequemere Position schlängelte, »dass er weiß, dass ich der Besitzer bin.«
    Keanes beunruhigte Miene machte Jo diebischen Spaß. »Tja, das kann ich leider nicht so genau sagen.« Sie drehte sich zu Pete. »Hat irgendjemand Baby darüber informiert, wer der neue Besitzer ist?«
    Pete wickelte sorgfältig einen Kaugummistreifen aus. »Also, ich auf jeden Fall nicht. Und ich meine, er sieht schon nach einem Großstädter aus, oder? Das könnte Baby verwirren.«
    Â»Das soll nur ein Witz sein, Mr Prescott.« Rose fiel nach dem letzten Handstandüberschlag in einen perfekten Spagat. »Baby verschlingt keine Menschen, er ist sanft wie ein Lamm. Die Kinder streicheln ihn immer, wenn ich mit

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