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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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Antonio so weit hinter sich, wie Sie nur können, denn hier ist Ihr Leben keinen Cent mehr wert. Nicht nach dem, was Sie getan haben."
    Rauls Schultermuskeln zuckten unübersehbar, aber er wich nicht von der Stelle und bewahrte Ruhe.
    Unterdessen nahm Angelina den Arm des Richters. „Kommen Sie", bat sie ihn, „und setzen Sie sich erst mal. Dann können wir in Ruhe über alles reden und ..." Er schüttelte ihren Arm ab. Der Ausdruck seiner Augen war so hasserfüllt, dass Lorelei vor ihrem Vater zurückwich, als der sie ansah.
    „Du hast mir seit dem Tag deiner Geburt nur Schwierigkeiten bereitet", fauchte er. „Nun, jetzt habe ich endgültig genug von dir, hörst du? Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben."
    Innerlich war sie entsetzt, aber wenn Raul standhaft bleiben konnte, dann sollte ihr das auch möglich sein.
    Angelina flüsterte eine traurige Verwünschung auf Spanisch.
    „Deine Mutter", fuhr der Richter gnadenlos fort, „war eine Verrückte und eine Schlampe. Du bist kein bisschen besser als sie."
    „Warum sagst du mir das immer wieder?", gab Lorelei zurück, die sich vorkam, als hätte man sie geohrfeigt.
    Der Richter ließ sich zu einem gehässigen Lächeln herab. „Frag doch Angelina", sagte er. „Sie wird es dir erzählen, nicht wahr, Angelina?" Aus dem Augenwinkel sah Lorelei, wie die ältere Frau den Kopf sinken ließ. „Angelina?", flüsterte sie.
    Doch sie schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt", entgegnete sie schwach. „Nicht jetzt." Der Richter stellte sich direkt vor Lorelei und beugte sich so weit vor, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte, der so heiß war wie ein Windhauch direkt aus der Hölle. „Du wirst versagen, Lorelei", sagte er leise. „Du wirst das Geld, das du von meinem Bankkonto gestohlen hast, im Handumdrehen verpulvert haben. Von der einen Seite wird Templeton versuchen, dich zu vertreiben, von der anderen Seite versucht es der ,Sohn' von John Cavanagh. Glaub ja nicht, ich würde dich nach dieser Eskapade heimkehren lassen."
    Lorelei gab keinen Laut von sich, und sie zeigte auch keine Regung. Sie befürchtete, wenn sie zusammenbrach und zu weinen begann, dann würde sie nie wieder damit aufhören können.
    Mit unsicheren Schritten kehrte ihr Vater zur Kutsche zurück, und nachdem er saß und die Zügel in der Hand hielt, feuerte er eine letzte Salve auf sie ab. „Von heute an bist du nicht mehr meine Tochter." Angelina legte einen Arm um Lorelei, um sie zu stützen.
    „Kommen Sie mit, Chiquita", sagte Angelina schnell. „Sie müssen sich hinsetzen. Ich koche Ihnen einen Tee."
    Die Worte ihres Vaters hallten in ihrem Kopf nach, während sie zusah, wie er wegfuhr.
    Von heute an bist du nicht mehr meine Tochter...
    Die ältere Frau tätschelte ihre Hand. „Kommen Sie mit", wiederholte sie. Als Lorelei sich schließlich zu ihr umdrehte, sah Angelina, dass sie weinte. „Sagen Sie mir, was Sie über meine Mutter wissen", bat Lorelei und drückte ihre Absätze in den Grund. Sie wollte sich keinen Millimeter von der Stelle rühren, bis sie eine Antwort bekommen hatte. Das musste Angelina klar sein, denn sie tauschte mit Raul einen bedauernden Blick. Er berührte daraufhin Lorelei flüchtig an der Schulter, dann wandte er sich ab und ließ die beiden Frauen allein.
    „Sie ging nicht in ein Hospital, Chiquita, sondern in ein Irrenhaus. Sie liegt nicht auf dem Friedhof hinter St. Ambrose's beerdigt."
    Loreleis Beine wollten unter ihr wegknicken. Die ganzen Jahre hatte sie immer nur ein leeres Grab besucht? „Aber das ist unmöglich. Das Ganze ist völlig unmöglich!"
    „Ich kannte Selma sehr gut", erklärte Angelina mit ruhiger Stimme. Die Erinnerung ließ ihr Tränen in die Augen steigen. „Ich habe sie großgezogen, so wie ich auch dich großgezogen habe."
    Lorelei wusste nicht mehr, was sie denken sollte. War ihre Mutter tatsächlich verrückt gewesen?

16. Kapitel

     
    Der Gouverneur hatte noch immer nicht geantwortet.
    Holt blieb nichts anderes übrig, als nach Austin zu reisen, obwohl er die Zeit dafür eigentlich gar nicht erübrigen konnte, weil er auch noch einen Anwalt finden musste. Diese Suche war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt gewesen, denn auch wenn keiner der infrage kommenden Kandidaten es offen aussprach, hatten sie doch alle Angst vor Richter Fellows oder Isaac Templeton oder sogar vor beiden. Er suchte Gabe auf und nahm den Hund mit ins Gefängnis.
    Gabe wollte weder Holt ansehen, noch ein Wort mit ihm reden. Stattdessen saß er auf

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