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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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dem Feldbett, hielt die Hände gefaltet und starrte die Wand an.
    „Ich habe dir gesagt", erklärte Holt, „dass Melina nicht in Waco bleiben würde, wenn sie erst einmal weiß, dass du hinter Gittern sitzt."
    Gabe schwieg nur und rührte sich nicht.
    „Ach, scher dich doch zum Teufel", fuhr Holt ihn schließlich an. „Wenn du gehängt werden willst, meinetwegen!"
    Es war nicht so gemeint, und das wusste Gabe ganz genau, aber Holt vergeudete hier wertvolle Zeit, wenn er versuchte, diesen verdammten Indianer zur Vernunft zu bringen.
    Stattdessen begab er sich, gefolgt von seinem Hund, in den nächstgelegenen Saloon und bestellte einen Whiskey. Ein Mann trat hinter ihn, doch Holt machte sich nicht die Mühe, einen Blick über die Schulter zu werfen.
    „Na, so was", sprach eine vertraute Stimme. „Sieht aus, als wäre ich genau zur richtigen Zeit hergekommen. So wie du aussiehst, ist dieser räudige Hund wohl weit und breit dein einziger Freund."
    Holt richtete sich auf und drehte sich um, voller Hoffnung, aber auch Verärgerung. Sein Bruder Rafe stand dort, abgekämpft und schmutzig, mit einem mehrere Tage alten Bart, und hielt sein Glas zum Gruß erhoben. „Willst du nicht deinen Lieblingsbruder in Texas willkommen heißen?", fragte er.
    „Wer behauptet, dass du mein Lieblingsbruder bist?", gab Holt zurück. Seine Kehle war vor Rührung und Erleichterung wie zugeschnürt, doch das wollte er Rafe nun wirklich nicht wissen lassen.
    Rafe lachte von Herzen. „Ich bin derjenige, der den weiten Weg bis hierher geritten ist, um sich davon zu überzeugen, ob mit dir alles in Ordnung ist", sagte er. „Ich schätze, das macht mich zu deinem Lieblingsbruder."
    Er runzelte die Stirn, als ihm bewusst wurde, was es bedeutete, dass Rafe hier war. „Du hast zu Hause Frau und Kind. Die hättest du nicht allein lassen dürfen!"
    „Und hier habe ich meinen Bruder, auch wenn der ein elender Bastard ist", meinte Rafe gut gelaunt und bediente sich von Holts Flasche. „Emmeline und dem Baby geht es gut, außerdem können die anderen McKettricks auf die beiden aufpassen. Du dagegen scheinst außer diesem alten Hund niemanden zu haben." Sorrowful winselte leise, woraufhin Holt ein Solei aus dem Glas auf der Theke nahm und es dem Hund zu fressen gab.
    „Wie geht's Lizzie?", fragte Holt und fischte ein weiteres Ei heraus. „Gut." Rafe schüttelte den Kopf, als er sah, wie Sorrowful auch das zweite Ei herunterschlang. „Du fehlst ihr, aber Pa kauft ihr einen Kutschwagen ganz für sie allein, und Concepcion lässt sich von ihr jeden Tag nach der Schule bei Katie helfen, weshalb sie ziemlich guter Laune ist."
    Katie war die kleine Schwester, die gerade erst zwei Jahre alt war und jedem Widerworte gab, sogar dem alten Herrn. „Hat Pa dich hergeschickt?"
    Rafe grinste. „Nein. Kade, Jeb und ich haben Strohhalme gezogen."
    „Und du hast verloren."
    Er schlug Holt kraftvoll auf den Rücken. „Ich sollte das ja besser nicht zugeben, weil du auch so schon viel zu sehr von dir eingenommen bist. Aber ich habe gewonnen." Holt musste schlucken. Der Hund kratzte mit einer Pfote an seinem Bein, weil er noch ein Ei wollte, doch Holt schüttelte nachdrücklich den Kopf. Sorrowful ließ sich mit einem klagenden Laut zu Boden sinken.
    „Ich hab den Galgen gesehen, den sie vor dem Gerichtsgebäude aufbauen", sagte Rafe leise. „Das heißt wohl, dass dein Freund immer noch hinter Gittern ist." Mit finsterer Miene nickte Holt. „Ja", brachte er entmutigt heraus. Sein Bruder stellte sein Glas auf die Theke. „Und was gibt es sonst noch?"
    „Ich habe John Cavanaghs Ranch gekauft", antwortete Holt, nachdem er lange überlegt hatte, ob er das Thema anschneiden sollte oder nicht. Rafe sah ihn verwundert an. „Du hast eine Ranch gekauft? Ich dachte, du kommst zur Triple M zurück, wenn du hier unten alles erledigt hast."
    „Das ist nach wie vor meine Absicht. Aber John ist auch nicht mehr der Jüngste, und er stand mit dem Rücken zur Wand. Die Bank wollte alles kassieren und an einen Rancher namens Templeton übertragen." Der Barkeeper bot ihm eine neue Flasche an. Holt schüttelte den Kopf und legte ein paar Münzen auf die Theke. „Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, übertrage ich die Ranch wieder auf ihn zurück und mache mich auf den Weg nach Arizona."
    „Wenn du Cavanagh helfen wolltest", fragte Rafe, „warum hast du ihm nicht einfach das Geld gegeben, damit er der Bank den Kredit zurückzahlen kann?" Holt seufzte. „Templeton

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