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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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Lorelei Besitz, aber Holt machte nur eine finstere Miene, rückte seinen Hut zurecht und ritt zurück zu Rafe und Walton.
    John lenkte das Gespann den steilen Hang hinab zu der Schlucht, während Holt, Rafe und der Captain in Richtung des Feuers ritten. Die Cowboys bildeten einen weiten Kreis um den Wagen und hielten ihre Gewehre im Anschlag. Am Fuß der Schlucht angekommen, sprang John vom Bock und öffnete die Klappe. Tillie und der Hund drängten sich in eine Ecke der Ladefläche, gleichzeitig zog Cavanagh eine lange Holzkiste zu sich heran, klappte den Deckel auf und holte zwei Gewehre heraus. Melina saß zuerst ab, dann folgte Lorelei und rieb sich die schweißnassen Handflächen an der Hose trocken, bevor John ihr eins der Gewehre gab.
    Das Ding war so schwer, dass Lorelei die Knie durchdrücken musste, um nicht ins Wanken zu geraten.
    „Tillie, komm her", befahl John. „Du musst den Damen zeigen, wie man mit einem Gewehr umgeht."
    „Ich dachte, Sie würden uns ...", begann Lorelei, aber Cavanagh ließ sie gar nicht erst ausreden.
    „Keine Zeit", gab er knapp zurück, lief um den Wagen herum und kletterte zurück auf den Bock, um unter dem Sitz sein eigenes Gewehr hervorzuholen. Sehr wahrscheinlich war seine Waffe bereits geladen. „Tillie, hör auf zu schmollen und tu, was ich dir sage!"
    Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg aus der Schlucht, in der Hand hielt er sein Gewehr.
    Tillie zwinkerte ein paar Mal, dann kam sie zur Klappe gerobbt und kletterte von der Ladefläche.
    „Du machst das genau so", sagte sie zu Lorelei, nahm ein weiteres Gewehr aus der Kiste und öffnete es fachmännisch, um mit einer Daumenbewegung eine Patrone in die Kammer zu schieben.
    Offenbar brauchte Melina keine Einweisung, denn sie lud ihre Waffe selbst, richtete sie auf einen Haufen Steine an der gegenüberliegenden Felswand, und ohne zu zögern, betätigte sie den Abzug.
    Der Schuss hallte so laut nach wie ein Donnerschlag und wurde in der Schlucht wieder und wieder zurückgeworfen. Sorrowful heulte mitleiderregend auf, während John und einige der Cowboys an den Rand der Schlucht gelaufen kamen, um nach dem Rechten zu sehen.
    Lächelnd ließ Melina das Gewehr sinken. „Ich wollte nur überprüfen, ob die Patronen noch was taugen", rief sie den Männern zu.
    „Ich weiß nicht, ob ich das kann", erklärte Lorelei zweifelnd.
    „Du wirst es können, wenn ein Komantsche auf dich losstürmt", versicherte Melina ihr.
    „Hier", drängte Tillie und gab Lorelei die Waffe, die sie soeben geladen hatte. „Jetzt versuch du es."
    Lorelei zuckte instinktiv zurück, doch als sie an die Komantschen denken musste, nahm sie das Gewehr schließlich an sich.
    „Wir schießen jetzt noch mal", rief Melina nach oben. „Bleibt alle zurück!" Eigentlich hätte sie verängstigt sein müssen, doch ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. Als Lorelei das Gewehr so zu halten versuchte wie Melina, begannen ihre Arme zu zittern, und sie feuerte aufs Geratewohl einen Schuss ab. Sorrowful verzog sich jaulend unter den Wagen, während Lorelei vom Rückstoß der Waffe fast zu Boden geworfen wurde. Sie wusste schon jetzt, dass sie dort an ihrer Schulter einen blauen Fleck bekommen würde, wo der Gewehrschaft sie getroffen hatte. „Du hast ein Stück vom Wagen weggeschossen", stellte Tillie beeindruckt fest. „Du sollst nicht einfach blindlings drauflos feuern", warf Melina nicht annähernd so erfreut ein. „Wir können von Glück reden, dass die Kugel nicht irgendwo abgeprallt ist und eine von uns getötet hat."
    „Du hast doch auf die Steine geschossen!", konterte Lorelei. Unterdrückte Angst und ein weiteres Gefühl ... ein Gefühl von Macht ... machten sie schwindlig. Wenn es sein musste, konnte sie sich verteidigen, und dieses Wissen stieg ihr wie ein Rausch zu Kopf.
    „Ich weiß ja auch, was ich tue", stellte Melina klar.
    Sorrowful robbte auf dem Bauch unter dem Wagen hervor und sah sich vorsichtig um. Tillie musste darüber lachen, was sich in Loreleis Ohren wunderschön anhörte, obwohl sie alle in Todesgefahr schwebten.
    „Seid ihr jetzt fertig da unten?", rief John ihnen vom Rand der Schlucht ungehalten zu.
    „Ja, Sir", antwortete Melina, die ihre Augen mit einer Hand beschirmte. Irgendwo auf dem Weg in diesen Unterschlupf hatte sie ihren Hut verloren, und da sich inzwischen ein paar Haarnadeln gelöst hatten, hing ihr das Haar bis auf die Schultern herunter.
    „Gut", meinte er. „Dann wollen wir mal hoffen, dass die

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