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Wilder Als Ein Traum

Titel: Wilder Als Ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Normanne stieß einen Seufzer aus und verdrehte die Augen. »Nun denn! Wenn Ihr darauf besteht.«
    Er winkte den anderen zu, doch am Ende war nur einer der Umstehenden stark genug, Colin in den Würgegriff zu nehmen und von Brisbane herunterzuziehen.
    Colin rollte auf den Rücken, rang nach Luft und bedachte seine Angreiferin mit einem bösen Blick. »Himmel, Nana, um ein Haar hättest du mich erwürgt!«
    Die Alte stemmte ihre Fäuste in die Hüften. »Ich habe dir schon hundertmal gesagt, dass ich es nicht mag, wenn du dich mit Schwächeren schlägst.«
    Da es aussah, als würde Colin überleben, sank Tabitha neben Brisbane auf die Knie. »Oh«, hauchte sie, während sie seine schlaffen Glieder und seine wächserne Miene betrachtete. »Ich glaube, es ist bereits zu spät.«
    Sie beugte sich über Brisbanes Hals, um nach seinem Puls zu tasten, als Roger plötzlich die Augen öffnete und sein Blick auf ihre Kette fiel, die wie eine saftige Feige genau über ihm baumelte. Seine gefesselten Hände schossen vor, und da Tabitha ihn für tot gehalten hatte, fiel sie, als sie sein schrilles Kreischen vernahm, vor lauter Schreck auf ihren Hintern. Mit einem schnellen Griff entriss er ihr die Kette, kam schwankend auf die Füße und rannte wie das weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland über das Feld.
    Mehrere der Jungen nahmen die Verfolgung auf.
    »Tabitha!« bellte Colin und rappelte sich mühsam hoch.

    Eilig stolperte sie zu ihm hinüber. »Keine Sorge, mein Lieber! Brisbane kann nicht zaubern. In seinen Händen ist das Amulett nichts weiter als ein harmloses Schmuckstück. Er kann noch nicht einmal …«
    In diesem Augenblick zuckte ein greller Blitz über den leuchtend blauen Himmel und schlug direkt hinter den beiden ein. Sie blickten auf den tiefen Krater, und sahen dann erst einander und schließlich Brisbane an, der frech am Rand des Waldes auf und ab hüpfte.
    »Verteilt euch!«, schrie der Schotte gellend.
    Das hätte er sich sparen können, denn während die Luft von einem übernatürlichen Wirbel erfasst wurde, flohen seine Leute in sämtliche Richtungen. Einige der flinkeren Jungen kamen bis zum Wald, andere suchten Schutz unter den vereinzelt auf der Wiese stehenden Eichen, und selbst sein reiterloser Hengst flog, als hätte er plötzlich Schwingen, an ihnen vorüber.
    Colin packte Tabitha bei der Hand, sie rannten durch das Gras, rollten einen Abhang hinunter und landeten in einem flachen Graben, als der nächste Blitz die Stelle, wo sie noch wenige Sekunden zuvor gesessen hatten, traf.
    Während sie Nase an Nase auf der Erde lagen, zog Colin eine Braue hoch und fragte verdrießlich: »Was hast du eben gesagt, Mädel?«

27
    »Mama hat immer behauptet, ich würde nicht richtig zuhören, wenn sie etwas sagt. Aber sie hat die ganze Zeit geredet. Wie hätte ich wissen sollen, dass auch einmal etwas
wirklich Wichtiges dabei war? Oh, nein. Das Video! Jetzt verstehe ich, warum Daddy ihr auftrug, das Amulett zu zerstören und warum Mama ihn hat glauben lassen, sie hätte es vor Jahren die Toilette hinuntergespült. Beide wussten, wenn es in die falschen Hände geriete …« Stöhnend schlug Tabitha mit dem Kopf gegen den weichen Torf.
    »Schatz?«, fragte Colin irgendwo über ihr.
    »Hmm?«
    »Ist dein hysterischer Anfall jetzt vorbei?«
    Sie richtete sich auf und zog einen Klumpen nasses Gras aus ihrem Mund. »Ich glaube, ja.«
    Colin spähte über den Rand des Grabens und griff nach seinem Schwert. »Er hat die Handschellen abgestreift und winkt uns in einer geradezu beleidigenden Weise zu. Dir ist natürlich klar, dass er diesen ganzen Auftritt von Anfang an geplant hatte. Ich hätte wissen müssen, dass er viel zu arrogant ist, sich kampflos zu ergeben«, sagte er resigniert.
    »Weshalb konnte ich dich ihn nicht einfach erwürgen lassen? Beim nächsten Mal erinnere mich bitte daran, dich nicht zu bremsen!«
    Er massierte sich den Hals. »Nächtes Mal überlasse ich ihn der alten Nana.«
    Tabitha robbte an den Rand des Grabes und berührte ihn zärtlich am Arm. »Das mit Regan tut mir Leid. Sie muss in einer unerträglichen Situation gewesen sein. Ganz sicher wollte sie dich nie wirklich derart hintergehen.«
    Colin schüttelte den Kopf. »Wenn sie mir doch nur alles anvertraut hätte … Ich hätte sie dafür ja nicht gehasst, sondern versucht, ihr irgendwie zu helfen.«
    »Ich weiß«, antwortete Tabitha und sah ihn mit einem wehmütigen Lächeln an. »Du hattest schon immer eine Schwäche für kleine

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