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Wilder Als Ein Traum

Titel: Wilder Als Ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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erschrecken. Während Ihr das Kätzchen holt, mache ich mein Verhalten wieder gut, indem ich Ewan bitte, Euch ein ordentliches Bad herzurichten.« Er wandte sich zum Gehen, doch dann zog er den Dolch aus seinem Gürtel und drückte ihn ihr in die Hand. »Es wäre besser, wenn Ihr nicht unbewaffnet durch die Gegend lauft. Nicht, solange irgendwo hier draußen Roger darauf lauert, dass einer von uns beiden ihm in die Falle geht.«
    Als er davonschritt, schüttelte sie verwirrt den Kopf. In New York hatte sicher noch niemand ihr Verschwinden auch
nur bemerkt - doch Colin hatte sie sofort gesucht. Aber noch ehe sie bei dem Gedanken weich werden konnte, stellte sie sich vor, wie verzweifelt er die Wälder durchkämmte, wenn sie in die Zukunft zurückkehrte.
    Wie lange würde er wohl suchen, bis er begriff, dass sie für alle Zeit verschwunden war?
     
    Als Tabitha bis zum Kinn in dem dampfenden Badewasser versank, hätte sie Colin beinahe jede Unverschämtheit verziehen.
    Alles, außer dass er den Schutzwall überwunden hatte, der von ihr über dreiundzwanzig Jahre hinweg errichtet worden war.
    Sie tauchte ihren Kopf in das Wasser und rieb sich Seife in die Haare, als könnte sie dadurch diesen verwirrenden Gedanken wegwaschen. Die runde Holzwanne war wesentlich bescheidener als der in den Boden versenkte Whirlpool in ihrem Penthouse; doch nach zwei Tagen ohne Bad kam sie ihr wie der reinste Luxus vor. Lucy hockte auf dem Rand und schlug mit ihren winzigen Pfoten nach den aufsteigenden Seifenblasen.
    Das an den Zeltwänden spielende Sonnenlicht vertrieb Tabithas lächerliche Ängste der vorangegangenen Nacht. Wahrscheinlich hatte sie einfach das Baby einer der Dorffrauen im Schlaf weinen gehört. Auch jetzt erklangen entfernte Rufe und Gelächter; aber sie war überzeugt, dass niemand es wagen würde, die Frau des Herren während ihres Bades zu behelligen. Bei diesem Gedanken kicherte sie wie ein Teenager.
    Vielleicht hätte sie den ganzen Morgen in der Wanne zugebracht, wäre das Wasser nicht nach einer Weile merklich abgekühlt. Also kletterte sie hinaus und ärgerte sich, als sie mit ihren Fingern durch ihre wirren Haare fuhr. Hätte sie
Colin für einen Augenblick das Amulett abschmeicheln können, hätte sie sich nichts sehnlicher gewünscht als eine Kurspülung und einen Föhn.
    Plötzlich richteten sich ihre Nackenhaare auf. Anscheinend hatte sie sich nur eingebildet, vollkommen allein zu sein. Denn auf einmal fühlte sie sich von irgendjemandem beobachtet.
    Sie griff sich eins der rauen Leinenhandtücher, die Ewan für sie bereitgelegt hatte, und wirbelte herum … sah aber niemanden. Doch unter den Pelzen auf dem Bett nahm sie eine seltsame Erhebung wahr - eine Erhebung, von der sie geschworen hätte, dass diese, bevor sie sich in die Wanne gelegt hatte, nicht dagewesen war.
    Tabitha widerstand der Versuchung, einen schweren Gegenstand auf den Hügel zu schleudern; stattdessen schlich sie lautlos Richtung Bett, hob einen Zipfel des Pelzes an und spähte vorsichtig darunter.
    Eine Elfe blinzelte sie an.
    Umgehend ließ sie den Pelz wieder auf das Bett fallen. »Weshalb sollte hier wohl keine Elfe sein?«, murmelte sie. »Ich bin Rittern in schimmernden Rüstungen und bösen Baronen begegnet - habe sogar den Geist eines Baby weinen gehört. Weshalb also sollte ich daran zweifeln, dass es hier auch Elfen gibt?«
    Doch nach mehreren Sekunden des Nachdenkens gewann ihre natürliche Skepsis abermals die Oberhand. Erneut zog sie den Pelz zurück und fand ein zusammengekauertes Kind. Die Stupsnase, die grünen Augen und die wirren Haare gehörten definitiv keiner Waldelfe, sondern Magwyns Tochter Jenny.
    Immer noch das Handtuch um den Leib geschlungen, machte Tabitha einen Schritt zurück, damit das Kind die Gelegenheit
zur Flucht ergreifen könnte. In der Gesellschaft von Kindern hatte sie sich noch nie besonders wohl gefühlt, denn im Grunde waren sie ihr fremd. Bereits als kleines Mädchen hatte sie lieber mit ihrem Laptop als mit irgendwelchen Freundinnen gespielt.
    Aber statt sich zu trollen, kletterte Jenny vorsichtig von dem Bett und kam, den Blick auf etwas hinter Tabitha gerichtet, auf sie zu. Tabitha überlegte fieberhaft, womit sich die Kleine vielleicht ablenken ließ, und schließlich entdeckte sie Lucy, die immer noch auf dem Rand des Badezubers saß.
    Sie nahm das Kätzchen in die Hand und hielt es dem Mädchen hin. »Bist du gekommen, um dies Knäuel hier zu streicheln?« fragte sie in sanftem Ton.
    Als

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