Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wilder Als Ein Traum

Titel: Wilder Als Ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
Vom Netzwerk:
es täte mir Leid. Eine Jungfrau war das Letzte, was ich im Augenblick gebrauchen konnte. Aber alles, was ich in dem Moment, in dem du mir deine Unschuld dargeboten hast, empfand,war Freude und ein lächerlicher Stolz-als hätte mir jemand ein absolut unverdientes Geschenk dargebracht.«
    Hin- und hergerissen zwischen Unglauben und Verwunderung drehte sich Tabitha in seinen Armen um. Colin umfasste ihr Gesicht und sah sie traurig lächelnd an. »Mylady«, murmelte er, und zum ersten Mal spürte Tabitha, dass diese Anrede von Herzen kam.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und presste ihren Mund auf seine Lippen, zu verloren in Colins zärtlichem Kuss, um zu merken, dass die Decke zwischen ihr und ihm herunterglitt.
    Und ohne zu merken, dass ein Mann mit gekreuzten Armen in der Türöffnung lehnte, bis seine gälische Stimme weich an ihre Ohren drang. »Ob das hier tatsächlich als Hexenverbrennung bezeichnet werden kann?«
    Colin riss die Decke vom Boden und warf sie Tabitha so eilig über den Kopf, dass sie erst nach ein paar gedämpften Flüchen wieder Luft bekam. Die Decke wie ein enormes Badetuch um ihren Leib geschlungen, spähte sie über Colins Schulter und bemerkte, dass Arjon sie grinsend musterte. Allerdings machte er seinen lüsternen Blick durch ein verständnisvolles Zwinkern wieder wett.
    »Du hättest wenigstens klopfen können«, bellte Colin wütend.

    »Und du hättest die Tür schließen können«, kam die ungerührte Antwort. »Zum Glück habe ich Chauncey draußen gelassen, damit er nach den Pferden sieht. Seine Mutter hat mich angefleht, ihn als Knappen zu nehmen - aber diese Art von Ausbildung hatte sie dabei sicher nicht im Sinn.«
    Colin schnaubte verächtlich auf. »Hat der Junge erst mal mehr als einen Tagesritt mit seinem neuen Herrn hinter sich, wird ihn sicher nichts mehr so schnell erschüttern.«
    »Ah, aber es scheint, als ob du die bezaubernde Lady Tabitha ziemlich erschüttert hast.« Arjon warf einen viel sagenden Blick auf die Matratze.
    Tabitha wurde noch röter als zuvor. Oh, warum konnte sie nicht eine von diesen weltgewandten Vamps sein, die sich nach einer wilden Nacht im Bett räkelten und Rauchringe in Richtung ihrer Lover bliesen? Stattdessen blies sie sich lediglich eine Strähne aus den Augen, damit sie noch etwas sah.
    Arjon verschlimmerte ihr Unbehagen noch, indem er wie ein Jagdhund mit geblähten Nasenflügeln um sie herumschlenderte. »Wirklich seltsam, findet ihr nicht auch? Ich entdecke weder eine Spur von Rauch noch auch nur ein Stäubchen Asche auf Lady Tabithas milchig weißer Haut.«
    »Sie haben es die ganze Zeit gewusst!« Tabitha rammte ihm zornig einen Finger in die Brust. Da er jedoch seinen Eisenpanzer trug, tat sie nicht ihm, sondern sich selber damit weh. »Sie haben gewusst, dass Colin mich nicht verbrennen würde, stimmt’s?«
    Abermals zuckte Arjon, ähnlich ihrer Mutter, nervtötend gelassen mit den Schultern, ehe er erwiderte: »Man kann nie wissen, was ein Schotte tut. Wisst Ihr, sie sind alle wahnsinnig. Vor allem, wenn sie vom mal d’amour befallen sind.«
    »Von Seekrankheit?«, fragte sie verblüfft, während sie ihren wehen Finger betastete.

    »Von der Liebeskrankheit, meine Teuerste.« Er sah sie lächelnd an.
    Colin schob sich zwischen den beiden Streithähnen hindurch und marschierte mit fuchsienrotem Nacken zum Herd. »Das Einzige, worunter ich leide, ist ein prahlerischer Arsch von Freund. Und sage mir doch bitte, welchem glücklichen Umstand wir die Ehre deines unerwarteten Besuches zu verdanken haben, ja?«
    Arjons Belustigung verflog, und plötzlich war er ungewöhnlich ernst. »Es geht um MacDuff.«
    In den Augen beider Männer spiegelte sich ein seltsames Einverständnis. Niemals hätte Tabitha sich vorstellen können, dass Colin je etwas hintenherum tun könnte. Es passte einfach nicht zu ihm.
    Arjon bedachte Tabitha mit einem rätselhaften Seitenblick. »Einer meiner Männer hat mir gemeldet, Brisbane hätte einen Abgesandten mit Geschenken zu MacDuff geschickt. Falls er den alten Schurken dazu überreden kann, mit dir zu brechen und sich mit ihm zusammenzutun, wird Ravenshaw von allen Seiten von Feinden umgeben sein - dann hast du keine Chance mehr.«
    Colin ballte die Fäuste und starrte in die kalte, tote Asche auf dem Rost. »Wie viel Zeit haben wir?«
    »Wenn wir auf der Stelle losreiten, können wir mehrere Stunden vor Brisbanes Boten bei ihm sein.«
    Ohne länger darauf zu achten, ob sie vielleicht über die Decke

Weitere Kostenlose Bücher