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Wilder Als Ein Traum

Titel: Wilder Als Ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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furchtbar Leid getan, als daraus nichts geworden ist.«
    Er packte einen der Bettpfosten und zog sich mühsam daran hoch. Tabitha musste ihre Fäuste ballen, denn sonst hätte sie ihn sicherlich berührt.

    Colin war klug und hielt sich ebenfalls zurück. »Als ich Lyssa verließ, war sie nichts weiter als ein kleines Mädchen mit Zöpfen und Schleifen in den Haaren«, sagte er.
    »Tja, für den Fall, dass es dir entgangen sein sollte, lass mich dir mitteilen, dass sie inzwischen ziemlich erwachsen ist.«
    Sein müdes Lachen drückte weniger Belustigung als vielmehr ehrliche Verzweiflung aus. »Oh, das habe ich durchaus bemerkt!«
    »Liebst du sie?«, platzte es aus Tabitha heraus, ehe sie sich eines Besseren besann.
    Sie wandte sich eilig von ihm ab und schloss die Augen, als hielte die Dunkelheit das Echo seiner Antwort von ihr ab. Dies war der Augenblick, so wusste sie, in dem sie ihm Glück mit seiner zukünftigen Frau wünschen und sich von ihm verabschieden sollte. Aber ihre Kehle war wie zugeschnürt und sie brachte keinen Ton heraus.
    »Ich liebe sie wie eine kleine Schwester. Ehrlich gesagt habe ich es nie geschafft, mir auch nur vorzustellen, jemals mit ihr ins Bett zu gehen.«
    Tabithas Knie gaben nach, doch Colin fing sie auf. Er schlang seine Arme um ihre Hüften und zog sie an seinen warmen, muskulösen Leib. Strich mit seinen Lippen über ihren Nacken, ließ sie erschauern vor Verlangen, wollte sie sanft niederlegen.
    Doch ehe sie ihm folgte, hatte sie noch eine letzte Frage. Eine Frage, die sie beschäftigte seit ihrer Begegnung mit Lyssandra. »Wussten deine Leute auf Castle Raven, dass die Tochter von MacDuff deine Verlobte ist?«
    »Ja«, flüsterte er an ihren nach Jasmin duftenden Hals, und sein heißer Atem verursachte ihr eine wohlig prickelnde Gänsehaut. »Das war allgemein bekannt.«

    »Warum haben sie mich dann derart respektvoll behandelt? Wenn sie wussten, dass du Lyssandra heiraten würdest, wofür hielten sie dann mich?«
    Er presste seine Hüfte gegen ihren Rumpf, wodurch er bewies, dass der Alkohol sein Verlangen nach ihr nicht im Mindesten gedämpft hatte. »Für meine Geliebte, was sonst?«
    Tabitha entwand sich seinem Griff und wirbelte zu ihm herum.
    Er tat einen Schritt auf sie zu. »Warum siehst du mich so an? Es ist das Recht eines Mannes, neben seiner Frau eine Geliebte zu haben.«
    Sie kniff die Augen zusammen, denn sie wollte sicher sein, dass sie ihn richtig verstanden hatte. »Eine Frau und eine Geliebte?« fragte sie.
    »Ja.« Er streckte seine Arme nach ihr aus, doch sie wich weiter zurück.
    »Und was ist mit den Rechten deiner Frau? Was hätte sie von einem derartigen Arrangement?«
    »Sie hätte meinen Namen. Meinen Schutz. Meine Hochachtung.«
    »Deine Kinder?«
    Er nickte, ohne ihr dabei in die Augen zu sehen. »Es wäre meine Pflicht, einen Sohn mit ihr zu zeugen.«
    »Und wenn sie nun rein zufällig eine Tochter bekäme? Ich nehme an, dann müsstet ihr einfach weitermachen, stimmt’s?« Wieder streckte Colin die Arme nach ihr aus, aber wieder entwand sie sich seinem Griff. »Was ist mit Liebe, Colin? Die bekäme deine Frau nicht von dir?«
    Stirnrunzelnd rieb er sich den Nacken. »Himmel, Mädel, von all deinen rätselhaften Sätzen tut mir schon der Schädel weh. Ich habe noch nie gehört, dass ein Mann seine eigene Gattin liebt. Frag doch Arjon, wenn du mir nicht glaubst. Er
verbringt sein Leben damit, die Frauen anderer Männer zu lieben und von ihnen geliebt zu werden.« Völlig überzeugt klang er allerdings nicht gerade.
    »Wenn also Lyssandra in zwei Monaten achtzehn wird, willst du sie heiraten - auch wenn dir der Gedanke, mit ihr ins Bett zu gehen, zuwider ist.«
    »Ich habe keine Wahl. Es handelt sich um ein Versprechen.«
    »Damals warst du noch ein Kind, Colin. Nicht du, sondern dein Vater hat das alles eingefädelt.«
    »Aber es ist meine heilige Pflicht, zu erfüllen, was er versprochen hat. Etwas anderes wäre einfach nicht fair.«
    »Pflicht. Du sprichst davon, dass du den Rest deines Lebens mit einer Lüge leben willst. Was hat das mit Ehre oder Fairness zu tun?«
    Er machte auf dem Absatz kehrt, stapfte durch den Raum und seine Stimme wurde laut. »Du bist wirklich eine nervenaufreibende Person! Aus dem Nichts kommst du einfach in mein Leben geplumpst …«
    »Wenn du wüsstest, woher ich wirklich komme …«
    »… und erwartest, dass ich vollkommen frei und ungebunden bin. Ist das vielleicht fair?«
    »Wahrscheinlich nicht«, gestand sie ihm

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