Wildes Liebesglück
meiner Gnade ausgeliefert ist.« Er fuhr grinsend mit einem Finger durch das Wasser.
»Nehmt Euch in acht, Wikinger.« Ihre Stimme wurde kalt. » J anie würde es M irnie verzeihen, wenn ich Euch ein Leid antun müss te.«
»Ha!« lachte er auf. »Zweifellos würdet Ihr es Janie erzählen, nicht wahr?«
»Klar.«
Er trat zurück. »Ihr habt nichts von mir zu befürchten, Dirne. Ich werde Euch nicht anrühren.«
Sie lächelte ihn an. »Ich fürchte mich nicht vor dir, Perrin. Ich fürchte mich vor keinem Mann.«
»Selbst vor Garrick nicht?«
»Gerade vor Garrick nicht.«
»Das solltet Ihr aber, Fräulein«, antwortete er ernsthaft. »Ihr scheint ihn zu leicht zu nehmen.«
Mit diesen Worten verließ er sie. Brenna wunderte sich über diese unerwartete Warnung.
Garrick saß allein an dem langen Tisch und brütete einsam vor sich hin. Der Hund lag zu seinen Füßen und pochte geräuschvoll mit seinem Schwanz auf den Boden. Garrick genoss es oft , allein zu sein, aber manchmal wünschte er fest, er wäre bei seinen Eltern geblieben, statt in dieses kalte, leere Haus zu ziehen. Er vermisste die Wärme einer Familie, gute Gespräche und Kameradschaft. Abwesend spießte er einen Happen Wildbret auf und gab ihn dem Hirtenhund. Gleich würden die Diener gehen und er wäre total allein in dem großen Haus. Nur der Hund würde mit ihm schlafen gehen.
Vor drei Jahren hatte alles ganz anders ausgesehen. Wie sehr er sich geirrt hatte. Er hatte eine Familie gründen wollen, seinen Söhnen zuschauen, wie sie heranwuchsen, ein liebendes Weib an seiner Seite haben, das ihm das Bett wärmte. Was für ein Narr war er gewesen! Nie mehr würde er einer Frau vertrauen, ihr seine Liebe geben und sein Leben mit ihr verbringen.
Er hörte Janies schrilles Kichern. Einen Moment später kam Perrin in die Halle, ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen. Er begrüßte Garrick und setzte sich zu ihm.
»Ich möchte schwören, dass du mehr Zeit mit dieser Dirne als mit mir verbringst, wenn du mich besuchst«, sagte Garrick wohlgemut.
»Ich gebe zu, dass ich ihre Gesellschaft der deinen vorziehe. Du bist meistens sauer, aber sie ist gar so süß.« Perrin lachte.
»Ich hätte mir gleich denken können, dass du nur ihretwegen gekommen bist«, sagte Garrick im Spaß. »Raus mit dir.«
»Du verletzt mich, Garrick«, sagte Perrin und legte bekräftigend seine Hand aufs Herz. »Es wäre traurig, wenn die Gesellschaft einer Frau einem Mann über die eines Freundes ginge.«
»Stimmt«, sagte Garrick, wieder ernst. »Warum hast du dich schon so lange nicht mehr blicken lassen?«
»Ich habe geerntet«, sagte Perrin.
Janie brachte zwei Krüge Bier. Garrick bemerkte den Blick, den Perrin mit dem Mädchen austauschte, und beneidete die beiden fast um ihre Beziehung.
Als Janie gegangen war, grinste Perrin und beugte sich zu Garrick hinüber. »Auf dem Weg hierher bin ich über deine neue Sklavin gestolpert.«
»So?«
»Ja. Ich habe Janie gesucht und statt dessen diese schwarzhaarige Schönheit beim Bade vorgefunden.«
Garricks Augen wurden finster. »Und?«
»Ich frage mich, warum du sie von dir weist, obwohl dein Bett groß genug für zwei ist. «
»Wenn du mit ihr geredet hättest, würdest du nicht fragen. Sie ist eine Rose, aber ihre Dornen sind für meinen Geschmack zu spitz.«
»Oh, ich habe mit ihr geredet, wenn auch nicht viel«, sagte Perrin lächeln. »Sie hat mich geneckt, aber nur, um wüste Drohungen auszustoßen, falls ich sie berühren sollte.«
»Hast du das getan?« fragte Garrick finster.
»Nein, aber ich möchte wetten, dass es der nächste tut. Macht es dir auch bei ihr nichts aus, sie mit anderen zu teilen?«
»Wieso? Vielleicht rückt sie das zurecht«, sagte Garrick säuerlich.
Perrin lachte. »Du hast wohl dein Versprechen, sie zu zähmen, noch nicht eingelöst?«
»Erinnere mich nicht daran, was ich im Suff versprochen habe«, sagte Garrick unwirsch. Er konnte sich genau erinnern, denn so betrunken war er nicht gewesen. Nur Hughs Spott hatte ihn dazu gebracht, diesen Schwur vor allen abzulegen.
»Will sie nicht für dich arbeiten?« fragte Perrin.
»Nein, sie arbeitet im Stall.«
»Das lässt du zu?« fragte Perrin erstaunt.
»Alles andere war ihr nicht recht«, gab Garrick zerknirscht zu.
Perrin lachte laut. »Dann hat die Dirne also recht. Du bist zahm geworden, nicht sie.«
»Das hat sie gesagt?«
Perrins Gelächter erstarb, als er sah, welcher Zorn seinen Freund gepackt hatte. »Komm schon,
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