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Wildrosengeheimnisse

Wildrosengeheimnisse

Titel: Wildrosengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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Abschied.
    »Allein? Ich bin doch nicht allein, Schatz«, lächelt sie.
    »Mir scheint, ich muss mir mehr Sorgen um dich machen«, und dabei streicht sie liebevoll über meinen Bauch. »Willst du nicht vielleicht doch zu Leon zurückgehen?«
    Ich habe meiner Mutter kurz erzählt, was mit Christian geschehen ist und dass Leon mir angeboten hatte, für mich zu sorgen, wenn ich die ›Butterblume‹ aufgäbe und zu ihm auf das Weingut zöge.
    »Es wäre eine große Sorge weniger für mich, wenn ich wüsste, dass du gut versorgt und aufgehoben bist.«
    Ich weiß, dass sie nur das Beste für mich will. Statt einer Antwort drücke ich sie fest.
    »Ach, Mama. Ich kann ganz gut allein für mich sorgen. Pass lieber auf dich auf. So schnell kann ich mir nämlich nicht schon wieder ein Ticket in die USA leisten, weißt du. Außerdem würde ich vielleicht gern einmal woanders Urlaub machen«, scherze ich zum Abschied.
    »Ruf an, wenn was ist, ja?«, mahne ich Steve zum Abschied, der mich auch noch einmal herzlich umarmt.
    Er hält den Daumen hoch und dann verabschiede ich mich winkend und gehe durch die Taschenkontrolle.

    *

    Zu Hause erwarten mich ein blitzsauberes Café, mehrere Bleche Zwiebelkuchen und eine gutgelaunte Emily, die mit Nini gerade in der Gaststube leuchtende Herbstgestecke aus dunkelroten Dahlien, Blättern und Beeren auf den Tischen verteilt.
    Obwohl ich todmüde bin, erzähle ich den beiden bei Kaffee und Butterbrezeln von meiner Reise. Dass ich Christian mit Daniela am Flughafen getroffen habe, verschweige ich allerdings.
    Nini berichtet von der Parisreise mit Ben und von ihrer gemeinsamen Wohnung, in der sie sich schon richtig heimisch fühlt.
    »Kommst du uns bald einmal besuchen, Mami?«, fragt sie freudestrahlend.
    »Natürlich, bald. Ich bin doch schon ganz gespannt auf euer Zuhause.«
    Auch Emily strahlt und sieht in ihrer erdbeerroten Bluse und der schwarzen Jeans richtig hübsch aus. Nach alldem, was sie durchgemacht hat, tut es so gut, sie derart gut gelaunt und glücklich zu erleben. Voller Euphorie erzählt sie von den großen Fortschritten, die Thomas’ Gesundheit täglich macht. Vieles fällt ihm noch schwer, doch er kann schon wieder allein essen und auch das Laufen klappt dank des täglichen Übens und der Gymnastik schon sehr gut. Zum Glück muss er viele Dinge wie Sprechen, Lesen und so weiter nicht mühsam neu lernen. Lange kommen wir jedoch nicht dazu, unsere kleinen privaten Geschichten auszutauschen, da die BBP-Ladys unter großem Gelächter das Café betreten.
    Den ganzen Sommer haben sie sich äußerst selten hierher verirrt und ich vermute sehr stark, dass sie ihre Fitnessaktivitäten nach draußen verlegt hatten und es vorzogen, auf dem Tennisplatz oder im Strandbad ihren Cappuccino zu trinken.
    Nun, da der Sommer zu Ende ist, scheinen sie jedoch ihr Stammcafé wiederentdeckt zu haben, was mich sehr freut, da ich auf diesen Umsatz nur ungern verzichtet hätte. Kaum dass sie sich gesetzt haben, ist bereits wieder eine lebhafte Unterhaltung im Gange.
    »Sagt mal, habt ihr mal wieder was von der verschwundenen Frau vom Campingplatz g’hört?«, fragt Veronika.
    Insgeheim bin ich gespannt, was die Gerüchteküche hergibt.
    »Wenn ihr mich fragt, lebt die nimmer«, meint die rothaarige Jutta.
    »Die hot ihr Mann in de See g’worfe.«
    »Ach, ich weiß nicht. Da wär’ doch irgendwann eine Leiche angetriebe. Und die Polizei hat anscheinend auch keinen Anhaltspunkt dafür g’habt, dass ihr Mann etwas damit zu tun habe könnt«, antwortet Veronika.
    »Also, ich weiß nur, dass ihr Mann sich wohl sehr schnell getröschtet hat. Seine neue Bedienung scheint aus Oschteuropa zu komme, Polen oder Tschechien oder Russland, dem Akzent nach. Jedenfalls sind die zwei seeeeeeehr vertraut. Ha, ma weiß ja, wie die Männer so sind«, meint Monika Besser.
    Ach ja, und wie sind die Männer denn so? Das wüsste ich doch zuu gern und ich schleiche deshalb um den Tisch der Damen herum.
    »Hoffen wir mal, dass er die besser behandelt als die andere. Obwohl, die sieht mir so aus, als würd’ sie zurückschlage, wenn er ihr was dät«, lacht Veronika.
    »Na ja, so gaaaaanz unschuldig war die Isabella wohl nicht, dass dieser Ronny immer so austickt isch. Bei ihre Männerg’schichte. Immerhin hat sie ihn betroge«, erklärt Jutta mit vorwurfsvollem Gesichtsausdruck.
    Ich denke mir meinen Teil und bin nur froh, dass Ruth heute nicht hier ist. Ob diese Jutta ahnt, dass ihr Mann eine Affäre hat, noch dazu

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