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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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unter den Fingern weggerissen. »Wollen Sie, dass ich Sie allein lasse, damit Sie mit Ihrem Computer spielen können?«
    Er hatte immerhin den Anstand, schuldbewusst auszusehen. Schließlich setzte er sich auf und schaute Faith tatsächlich an. »Der Lösegeldanruf vom Handy lief über einen Funkmasten, der den Großteil von Atlanta abdeckt. Die Analyse des Anrufs wird erst gegen Mittag abgeschlossen sein. Charlie hat am Prius überhaupt nichts Greifbares gefunden. Wir warten darauf, dass Paul Campanos DNS zurückkommt, damit wir sie mit den Spuren an Kayla Alexander vergleichen können. Es sind jetzt fast volle drei Tage, seit das Mädchen entführt wurde, und wie's aussieht, werden wir noch einmal zwei Stunden damit vergeuden, zu warten, dass Leute unsere Fragen beantworten, und das wird übrigens nur weitere Fragen aufwerfen.«
    »Wie Sie das sagen, klingt das sehr einfach.«
    »Ach, übrigens, ich würde Ihren Gewerkschaftsvertreter anrufen, wenn ich Sie wäre. Die Alexanders verklagen die Stadt wegen groben Fehlern bei der Identifikation ihrer Tochter.«
    »Scheiße«, stöhnte Faith.
    Will klopfte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Tut mir leid. Aber wir stecken hier beide mit drin, okay?«
    »Sie meinen die Klage?«
    Er lächelte. »Vielleicht auch da, ja.«
    Faith konnte sich unmöglich von diesem Unsinn runterziehen lassen und trotzdem ihre Arbeit tun. »Wie gehen wir nach dem Fingerabdruckexperten vor?«
    »Amanda will, dass wir mit den Angestellten vom Copy Right reden, um herauszufinden, ob sie bei den Bauarbeitern irgendwas Verdächtiges bemerkt haben. Danach sollen wir sie vor dem Haus der Campanos treffen. Der Kidnapper sagte, er würde heute Vormittag um halb elf anrufen. Hoffentlich haben wir dann ein paar neue Informationen, mit denen wir weiterarbeiten können, einen Durchbruch, einen neuen Lebensbeweis von Emma.«
    »Wir haben an alle Einheiten eine solide Beschreibung von Adams Chevy Impala durchgegeben. Jeder Polizist in der Stadt wird nach ihm suchen.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass das Auto noch in der Stadt ist.«
    Er lehnte sich zurück und faltete die Hände vor seinem flachen Bauch. Faith fragte: »Und, hat Amanda Ihnen den Kopf abgerissen?«
    »Nein«, sagte er. »Ich war überrascht. Aber es ist sehr schwierig, für sie zu arbeiten.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    Er hob die Hand und streckte den Daumen seitlich weg. »Sehen Sie das?«, fragte er und deutete auf eine schwache Narbe an der Innenfläche. »Vor vier Jahren hat sie mit einer Nagelpistole auf mich geschossen.«
    »Mit Absicht?«
    »Das ist die Frage«, sagte er und faltete die Hände wieder.
    Da sich das Gespräch zu einer Art Abrechnung mit Amanda zu entwickeln schien, sagte Faith: »Sie ging mit meinem Onkel Kenny, als ich noch ein Kind war.«
    Will wäre beinahe aus seinem Sessel gefallen. »Was?«
    Faith erklärte: »Der Bruder meines Vaters. Er war ein Colonel in der Air Force. Amanda ging mit ihm fast...« Sie überlegte. Amanda hatte Ken verlassen, kurz bevor Jeremy in die Highschool kam. »Fast fünfzehn Jahre lang.«
    »Das habe ich nicht gewusst.«
    »Amanda hat Ihnen das nicht gesagt, als sie Sie auf meine Mutter ansetzte?«
    »Nein, aber soweit ich weiß, hat sie sich nie eingemischt. Sie sagte mir einfach, ich solle fair sein.« Seine Stimme klang merkwürdig, als er das sagte.
    Faith erinnerte sich an etwas, das ihre Mutter ihr gesagt hatte. Zu der Zeit fand sie es merkwürdig, aber jetzt verstand sie. »Meine Mutter hat während der Ermittlung nicht viel über Sie gesprochen, aber einmal sagte sie mir, sie vertraue darauf, dass Sie das Richtige tun.«
    »Das ist nett«, sagte Will, doch an seinem Gesichtsausdruck sah sie, dass er noch immer düpiert war. Faith begriff nun allmählich, dass das typisch Amanda war. Sie ließ einen nie das Gesamtbild sehen.
    Sie versuchte, das Thema zu wechseln, redete über sein Büro. »Auch bei Sonnenschein wird die Aussicht nicht gerade besser.«
    Will rieb sich noch einmal das Kinn. »Nein.« Er schwieg einen Augenblick, dann sagte er: »Tut mir leid, dass ich Sie bei dem Telefonanruf außen vor gelassen habe. Und bei der Pressekonferenz. Das wird nicht mehr vorkommen.«
    Sie war noch nicht recht bereit, seine Entschuldigung anzunehmen, vielleicht weil er sie weiterhin ausschloss, egal, wie oft er sich dafür entschuldigte. »Wie war Pauls Reaktion auf das alles?«
    »Er war dasselbe Arschloch wie immer«, sagte Will. »Versucht, alles zu kontrollieren.«
    »Was ist

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