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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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aufeinander, und Faith schrieb Unsinn in ihr Buch und hoffte, er würde aufhören. »Sie sagen also, das Mädchen wurde nicht vergewaltigt.«
    »Und wie ich Agent Trent schon am Tatort gesagt habe, war Sperma im Schritt ihres Höschens, was darauf hindeutet, dass sie nach dem Sex die Unterwäsche anzog und aufstand. Wenn der Täter sie nicht vergewaltigte, sie nach dem Sex zwang, sich anzuziehen und aufzustehen, sie anschließend den Gang entlangjagte und sie tötete und ihr dann das Höschen wieder herunterzog, dann würde ich sagen, sie wurde nicht vergewaltigt. Zumindest nicht während des Angriffs.«
    Faith schrieb sich das Wort für Wort in ihr Notizbuch.
    Pete biss noch einmal in sein Sandwich. »Was nun die Todesursache angeht, würde ich sagen, es gibt drei wahrscheinliche Kandidaten: stumpfe Gewalteinwirkung, die durchstochene Drosselvene und einfach nur Schock. Der Angriff war von der Art her sehr intensiv. Das hätte im Körper einen Kaskadeneffekt produziert. Es kommt ein Zeitpunkt, da das Hirn und das Herz und die Organe einfach die Hände in die Luft strecken und sagen: >Weißt du, was. Wir halten das nicht mehr aus<.«
    Faith schrieb wortgetreu mit, was er sagte. »Worauf würden Sie wetten?«
    Er kaute nachdenklich und lachte dann. »Na ja, ein Hobbypathologe würde sich für die Drosselvene entscheiden!«
    Faith schaffte ein Kichern, obwohl sie keine Ahnung hatte, warum sie ihn ermutigte.
    »Die Drosselvene wurde durchtrennt. Ich würde sagen, dass dieser Schnitt an und für sich bereits tödlich war, aber es hätte gedauert - sagen wir, drei bis vier Minuten. Mein offizieller Bericht wird sich mehr auf den wahrscheinlicheren Übeltäter konzentrieren: massiver Schock.«
    »Glauben Sie, dass sie während des Angriffs bei Bewusstsein war?«
    »Falls die Eltern Ihnen diese Frage stellen, würden ich ihnen unmissverständlich sagen, dass sie sofort ohnmächtig wurde und absolut keine Schmerzen spürte.« Er zog eine Tüte Kartoffelchips aus dem Papierbeutel und lehnte sich in seinem Sessel zurück, während er die Tüte aufriss. »Bei dem Jungen sieht's dagegen ein bisschen anders aus.«
    »Was vermuten Sie bei ihm?«
    »Alles passt zu Wills Theorie. Ich kann kaum glauben, wie gut er einen Tatort lesen kann.« Pete stopfte sich einen Kartoffelchip in den Mund und schien sich in den Gedanken an Wills Fachkenntnis zu verlieren.
    »Pete?«
    »Tut mir leid«, sagte er und bot ihr die Tüte an. Faith schüttelte den Kopf, und er fuhr fort. »Ich habe noch nicht alle meine Notizen sortiert, aber ich denke, ich habe ein ziemlich klares Bild.« Er setzte sich auf und trank aus dem Dunkin'-Donuts-Becher auf seinem Schreibtisch. »Rein physisch präsentiert der Junge ein ziemlich einfaches Bild. Die Kopfwunde habe ich ja schon erwähnt. Der Stich in die Brust reichte bereits, um ihn zu töten. Ich kann mir vorstellen, es war das reine Adrenalin, das es ihm ermöglichte, noch so zu kämpfen, wie er es tat. Das Messer durchbohrte seinen rechten Lungenflügel - da ist es relativ wahrscheinlich, dass wir nach einem linkshändigen Mörder suchen -und verfehlte knapp den Lungenarterienstamm. Wir können davon ausgehen, dass das Opfer das Messer herauszog, was die negative Luftströmung noch verstärkte. Die Lunge ist vakuumverschlossen, und ein Messerstich lässt aus ihr die Luft ebenso entweichen wie ein Nadelstich aus einem Luftballon.«
    Faith hatte schon öfter mit Opfern zu tun gehabt, die an einer kollabierten Lunge gestorben waren. »Wenn er es also nicht schaffte, Hilfe zu bekommen, dann hatte er nur noch ein paar Minuten zu leben.«
    »Na ja, das ist das Komische: Wahrscheinlich ist er in Panik geraten, und dadurch wurde seine Atmung flacher. Wenn eine Lunge kollabiert, ist das wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Man ringt um Luft, und je mehr man atmet, umso schlimmer wird es. Ich würde sagen, die Panik hat ihm noch ein paar zusätzliche Minuten geschenkt.«
    »Was ist die Todesursache?«
    »Manuelle Strangulation.«
    Faith notierte sich die Wörter und unterstrich sie. »Also hat Abigail Campano ihn tatsächlich getötet.«
    »Genau.« Pete griff wieder zu seinem Sandwich. »Sie tötete ihn, kurz bevor er starb.«

    Im Inneren der Leichenhalle gab es so gut wie keinen Handyempfang. Faith nahm dies als Ausrede, um Pete mit seinem Mittagessen allein zu lassen. Sie wählte Will Trents Nummer, während sie zum Parkhaus ging, um etwas Luft zu schnappen. Faith musste ihm von Mary Clark und Ruth Donner

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