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Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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hemmungsloser Lust vom Höschen befreien lässt, und es fällt zu Boden, ist das okay. Aber wenn man gar nichts mehr hat, das am Boden landen würde ... Außerdem bin ich nicht der Typ, den man herumkommandieren kann. Schon gar nicht, wenn alle meine Aktivitäten fotografiert werden.
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, Lizzy Harrison. Ich statte dich sehr gern mit neuen Dessous aus – wenn davon abhängt, ob du heute Abend zu mir kommst.« Randy küsste mich noch einmal, und ich gestattete mir ein kleines bisschen materielle Erregung. Ein Mann, der sich mit halben Sachen begnügt, ist er nicht. Was für luxuriöse Überraschungen von Agent Provocateur werden mich wohl heute Abend erwarten?
    Den ganzen Nachmittag hämmert Camilla furios auf ihre Computertastatur ein und hält kaum inne, um Atem zu schöpfen. Nur einmal rast sie auf bloßen Füßen an mir vorbei und murmelt: »Klo«.
    Da ich nichts mehr mit Randys PR zu tun habe, fühle ich mich meiner Chefin seltsam entfremdet. Normalerweise weiß ich ganz genau, wo sie wann sein muss. Aber in letzter Zeit beschäftigt sie sich so intensiv mit den Vorbereitungen für eine Benefizgala mit Randy (darüber erzählt er
mir mehr als sie), dass ich kaum weiß, wo sie in der nächsten Minute sein wird. Sie verschwindet, um an Lunchs teilzunehmen, die nicht in meinem Terminkalender stehen. Und sie hält Besprechungen ab, für die ich ihre gekritzelten Notizen nicht ins Reine schreiben muss. Die automatische Weiterleitung ihrer E-Mails an mich hat sie abgeschaltet.
    Gar nicht zu reden von ihren Outfits, an denen weder Babyspucke noch -brei klebt. Und in ihrem Haar funkeln nicht nur neue Strähnchen, es ist auch noch perfekt geföhnt, was auf die regelmäßige Hand eines Profis hinweist. Würde ich Camilla nicht besser kennen, müsste ich glauben, sie hätte eine Affäre.
    Am späten Nachmittag blicke ich auf und sehe Bryan Ross, Randys Manager, zielstrebig durch den Korridor eilen, bevor er an meinem Schreibtisch stehen bleibt. Dieser Mann besitzt so ein zerfurchtes Gesicht und eine strenge Miene, dass man glauben könnte, er hätte viele Jahre als büßender Priester verbracht, bevor er sich zum Management von Promis entschloss.
    »Lizzy«, sagt er – seine Version von »Hallo, Lizzy, wie geht’s Ihnen denn heute?« Er ist kein Mann vieler Worte.
    »Hi, Bryan, was für eine nette Überraschung! Ich wusste gar nicht, dass Sie heute herkommen wollten.« Die Lizzy-Harrison-Version von: »Was zum Teufel machen Sie hier?« Für den Fall, dass ich etwas verpasst habe, klicke ich schnell meinen elektronischen Terminkalender an. Ist er mit Camilla verabredet? Wohl kaum.
    »Oh, ich komme nur ganz kurz vorbei«, erklärt Bryan.
    Camilla steckt den Kopf aus ihrer Bürotür. »Oh, Bryan, wie wundervoll, Sie zu sehen! Vielen Dank, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten! Kommen Sie doch rein.«
    Also doch eine Verabredung. Ehrlich, im Moment ist es einfach unmöglich, mit Camilla Schritt zu halten.
    Während er ihr folgt, starrt er plötzlich auf eine kleine Marks-&-Spencer -Plastiktüte in seiner Hand hinab. An die scheint er sich erst jetzt wieder zu erinnern. Er dreht sich um und legt sie auf meinen Schreibtisch, ohne mir in die Augen zu schauen.
    »Von Randy, Schätzchen.« Unbehaglich räuspert er sich. An seinem Hals kriecht dunkle Röte hinauf. Dann flüchtet er in Camillas Büro und schließt die Tür hinter sich. Kurz danach höre ich ihre leisen Stimmen geschäftig sprechen.
    Was hat Randy mir wohl geschickt? Ich greife in die Marks-&-Spencer- Tüte und ziehe eine Dreierpackung weißer Oma-Unterhosen aus Baumwolle hervor. Zwei Nummern zu groß, so geschnitten, dass sie vom Bauch bis zu den Oberschenkeln reichen.
    Falls Randy das komisch findet – ich lache nicht. Und ich staune, weil mich der Anblick dieser unschuldigen, jungfräulichen weißen Unterhosen so maßlos ärgert. Was immer am Wochenende zwischen Randy und mir geschehen ist – heute Nachtmittag bin ich offensichtlich wieder das Mädchen, das seine züchtige Unterwäsche nicht bei La Perla kauft, sondern bei Marks & Spencer. Also haben mich die Stunden in Randys Schlafzimmer doch nicht in eine betörende Verführerin verwandelt, die er verwöhnen und anbeten müsste. Vielleicht sollte ich froh sein, weil er mir keinen Strumpfbandgürtel und Strapse gekauft hat.
    In diesem Moment wird mir einiges klar. Obwohl ich mir eingeredet habe, der Sex würde zwischen uns gar nichts ändern, so ist doch in den

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