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Willküra (German Edition)

Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucia Hodinka
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Tor, und als letzte schlenderte die Kursleiterin herein. Sie pfiff irgendeine schräge Melodie.
    Ihr scheint das alles irgendwie egal zu sein, dachte Fürchtedich IX., was noch mal dafür sprach, dass sie eventuell später dazu in der Lage sein könnte, Willküra zu eliminieren. Aus einfachem Desinteresse.
    Die Kursleiterin hörte auf zu pfeifen und schaute sich um.
    »Wo ist Gerolat?«, fragte sie Fürchtedich IX., und der erklärte ihr, dass er lange am verabredeten Ort auf ihn gewartet hatte, Gerolat aber nicht gekommen war, so dass er alleine hatte losgehen müssen, um sie drei nun hier rechtzeitig zu treffen. Gerolat wisse aber über alles Bescheid und würde sicherlich dazu stoßen, sobald er konnte.
    »Hast du den Zwerg und die Hirndaten vom Willkürherrscher?«, fragte Amanus fordernd.
    »Ja, hab ich, Am-mmmmmm-eisen sind deutlich kleiner als diese Zwerge habe ich dabei festgestellt«, sagte Fürchtedich IX. und ärgerte sich, dass gerade jetzt sein Namensproblem wieder durchkam, und er den sprachlichen Notausgang inzwischen leider so automatisiert hatte, dass der von selbst ablief und er wohl wieder wirkte wie ein geistig Entgleister.
    Die Kursleiterin sah ihn an, als hätte sie ein Zeichen bekommen, dass sie beide absolut auf einer Wellenlänge lagen, doch Fürchtedich IX. ließ sich davon nun ablenken.
    »Ja, ich hab Zwerg und Hirndaten«, wiederholte er also noch mal korrekt und alle drei starrten ihn ungläubig an.
    Fürchtedich IX. gab Raja den Zwerg.
    »Er ist nur bewusstlos«, erklärte er, und sie schob schon sein flexibles Eisenschild in der Wade zur Seite.
    »Es ist natürlich alles deutlich kleiner, als bei mir«, murmelte sie zu sich selbst und prüfte, was sie vor sich sah, »aber es ist tatsächlich identisch.«
    Sie holte das Buch ‚Die Geheimnisse der unbewussten Handlungen und die Erklärungen ihrer‘ vorsichtig aus ihrer Tasche und hielt ihre Hand über die abgerissene Ecke am Deckblatt.
    Fürchtedich IX. sah das Buch und dachte sofort wieder schmerzhaft an die langen Jahre, die er von Willküra hinters Licht geführt worden war. Aber er dachte auch an das viele Geld, das er seinem Bruder damit verschaffen könnte.
    »Das ist das Buch, das mein Großonkel geschrieben hat!«, sagte die Kursleiterin, ohne irgendein Ziel damit zu verfolgen und Raja suchte sich während dessen schon aus verschiedenen Seiten und Zeichen einen Code zusammen.
    »Was machst du da?«, fragte Amanus ungeduldig, dass sie den Zwerg immer noch nicht losschickten. Es ging hier immerhin um ihren Verlobten, wieso machte sich Raja jetzt Notizen und schickte den Zwerg nicht los in den Neutralen Raum!?
    »Ich suche den Code raus, damit er nicht zurück kann. Wenn ich den nicht eingebe, wird er uns bei der nächsten Gelegenheit entwischen und wahrscheinlich zurück nach ERGA fliehen.«
    Raja tippte auf dem Display in der Zwergenwade herum.
    »Komischer Mann eigentlich, mein Großonkel«, sagte die Kursleiterin nachdenklich, »was der da alles bedacht hat in seinem Buch, ein seltsamer Mensch!«
    »So, der wäre so weit schon mal vorbereitet«, sagte Raja erleichtert, dass sie es noch geschafft hatte, bevor der Zwerg wieder zu Bewusstsein gekommen war, denn das wäre sicherlich um einiges anstrengender geworden.
    »Da seid ihr ja!«, rief Gerolat und kam aus den Büschen den steilen Weg herunter.
    Die Kursleiterin sprang auf, sie schmiegten sich für eine Weile aneinander, dann erzählte Gerolat davon, wie er sich im Willkürherrschaftlichen Schloss verirrt hatte und immer und immer wieder falsch gegangen war. Und als er gerade das Gefühl hatte, jetzt würde er gleich an der Ankleide der Putzkolonne ankommen, stand schon wieder eine Wand anders als zuvor, und deshalb hatte er es nicht rechtzeitig zur verabredeten Stelle geschafft.
    Fürchtedich IX. nutzte die Gelegenheit und erklärte den drei Frauen noch einmal schnell, wie wichtig es war, nach Mitternacht in diesem Geheimen Bereich zu bleiben, denn ab Mitternacht würden sie überall sonst nicht mehr sicher sein. Weder in der Stadt, da sich da das Milieu ändern würde, noch im Schloss, da uns dort die Signalfänger an Willküra ausliefern.
    »Auch vor Mitternacht ist es nicht ganz ungefährlich, diesen Bereich zu verlassen«, wandte Gerolat noch ein, »denn Willküra wollte noch eine Runde durch die Stadt drehen, und wenn sie einen von uns irgendwo antrifft, wer weiß, was sie dann mit demjenigen tun wird.«
    Alle dachten an die drohende Gefahr, die von Willküra ausging

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