Wintergeister

Languedoc des vierzehnten Jahrhunderts darstellen. Der letzte Katharer-
Parfait
, Guillaume Bélibaste, wurde 1321 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
    In diesen schlimmen letzten Jahren der Katharerverfolgung wurden mitunter sämtliche Bewohner eines Dorfes gefangen genommen – so geschehen im Frühjahr und Herbst des Jahres 1308 in Montaillou. Es ist nachgewiesen, dass ganze Gemeinden sich in dem labyrinthischen Höhlennetz der Haute Vallée in den Pyrenäen versteckten. Die Höhlen von Lombrives, knapp südlich von Tarascon-sur-Ariège, sind dafür ein Beispiel von trauriger Berühmtheit geworden. Hunderte von Männern, Frauen und Kindern flüchteten im Frühjahr 1328 vor den Soldaten in die Höhlen. Als die Soldaten der Inquisition das Katz-und-Maus-Spiel satthatten, griffen sie auf eine traditionelle Belagerungstaktik zurück und verschlossen den Eingang. Die Menschen in der Höhle wurden in einer Art mittelalterlichem Massada lebendig begraben.
    Erst zweihundertfünfzig Jahre später, als die Truppen des Comte de Foix-Sabarthès, des späteren französischen Königs Henri IV ., die Höhlen öffneten, wurde das Ausmaß der Tragödie offenbar. Man fand ganze Familien – ihre Skelette lagen Seite an Seite, die Knochen ineinander verschmolzen, die letzten kostbaren Habseligkeiten neben ihnen – und holte ihre Überreste endlich aus dem steinernen Zufluchtsort, der ihr Grab geworden war.
    Diese grausige Episode in der Geschichte der Katharer inspirierte mich zu diesem Buch. Eine frühere Version der Geschichte erschien 2009 als Erzählung unter dem Titel
»The Cave«
für die Initiative
»Quick Reads«
, deren Ziel es ist, Erwachsene neu an die Lektüre von Büchern heranzuführen. Das Dorf Nulle existiert nicht.
    Allen, die mehr über die letzten Tage des Katharertums erfahren möchten, empfehle ich Emmanuel Le Roy Laduries Klassiker »Montaillou – Ein Dorf vor dem Inquisitor. 1294 bis 1324«, das 1975 erschien. Nirgends sind die schwierigen Verhältnisse von Leben, Glauben und Tradition in der Ariège des vierzehnten Jahrhunderts umfassender und detaillierter dargestellt. Außerdem lohnt es sich, einen Blick in »Das Erbe der Katharer. Das Druidentum« von dem aus Tarascon stammenden französischen Mystiker und Katharerexperten der 1930er und 1940er Jahre Antonin Gadal zu werfen. Gleichfalls empfehlenswert sind »Die Welt ist des Teufels. Die Geschichte der letzten Katharer 1290 – 1329« von René Weis, »Pèire Autier (1245 – 1310)
: Le Dernier des Cathares
« von Anne Brenon und »Secrets of the Labyrinth« von Greg Mosse.

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Über Kate Mosse
    K ate Mosse arbeitet für Rundfunk und Fernsehen und ist eine der Initiatorinnen des renommierten Orange Prize. Für die BBC moderiert sie eine wöchentliche Büchersendung. Ihr erster Roman
Das verlorene Labyrinth
– ein internationaler Bestseller – erschien 2005; 2008 folgte
Die achte Karte.
Kate Mosse lebt mit ihrer Familie in Sussex und Carcassonne.

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Über dieses Buch
    E in junger Engländer, der endlich vergessen will. Eine Reise, die ihm eine einzigartige Begegnung beschert. Eine Begegnung, die ihn wieder an das Leben und die Liebe glauben lässt – und ein jahrhundertealter Brief, der von dieser Begegnung zeugt.

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Impressum
    Die englische Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel »The Winterghosts« bei Orion Books.
     
    eBook-Ausgabe 2012
    Knaur eBook
    © 2009 Mosse Associates Ltd
    Für die deutschsprachige Ausgabe:
    © 2010 Droemer Verlag
    Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
    Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
    Coverabbildung: FinePic®, München
    ISBN 978-3-426-41707-2

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