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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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sich brachte.
    „Diego Maldini?“, fragte nun der männliche Polizist und musterte Alex dabei durchdringlich.
    „Wenn Sie das sagen“, erwiderte Alex und zuckte gelassen mit der Schulter.
    „Wie meinen Sie das?“, fragte der Polizist irritiert.
    „Ehrlich gesagt“, erklärte Alex und er sprach die Wahrheit, „hab’ ich bis eben keine Ahnung gehabt, wie er mit Nachnamen heißt.“
    „Sie besuchen einen Bekannten und kennen nicht einmal dessen Nachnamen?“, fragte die blonde Beamtin zweifelnd.
    „Erstaunlicherweise ja“, erwiderte Alex. „Wir kennen uns noch nicht lange und sein Klingelschild ist unbeschriftet. Bislang hab’ ich mir darüber überhaupt keine Gedanken gemacht.“
    „Ist ja auch egal“, mischte sich der ältere der beiden nun wieder ein. „Was wollten sie denn von Herrn Maldini?“
    „Ihn besuchen. Das sagte ich doch bereits“, wiederholte Alex sich und spürte, dass sein Herzschlag sich ungewollt beschleunigte. Er fühlte sich in die Enge getrieben und hoffte trotz seiner Nervosität, glaubwürdig und seriös auf die vielen Fragen zu reagieren.
    „Wie sind Sie überhaupt in das Haus gekommen?“, fragte der Polizist.
    „Jemand ist gegangen, als ich gekommen bin und hat mir die Tür freundlicherweise aufgehalten“, erzählte Alex und tat genervt. „Verflucht! Es ist saukalt und ich hab’ noch was vor. Warum wollen Sie das alles wissen? Ich hab’ den Polizeiaufkleber an seiner kaputten Tür gesehen und hab’ wirklich absolut keine Ahnung, was vorgefallen ist oder worum es hier geht. Ich kenne Diego nur flüchtig und hab’ da oben wirklich nichts angestellt.“
    Die Beamten schienen seinen Worten aufmerksam zu horchen. Sie tauschten einen weiteren flüchtigen Blick. Dann fragte die Blondine wieder etwas: „Und was war das für ein Lärm?“
    „Mein Gott!“, stöhnte Alex. „Ich wollte Diego überraschen, mit ihm um die Häuser ziehen und hatte mich irgendwie schon auf einen recht amüsanten Abend eingestellt. Dann war er nicht da ...“, er stockte kurz und blickte zur Seite, rieb seine Hände dabei erwärmend aneinander, „...dann noch dieser Aufkleber und irgendwie war ich geschockt.“
    „Sie sagen, Sie wollten mit Herrn Maldini um die Häuser ziehen. Davor sagten Sie, Sie hätten jetzt noch etwas vor. Was stimmt denn nun?“, fragte die Polizistin und sah ihn dabei misstrauisch an.
    „Beides“, erwiderte Alex trocken. „Erst wollte ich zu zweit, jetzt will ich allein um die Häuser ziehen.“
    „Wieso waren Sie geschockt?“, fragte der ältere Polizist nun.
    „Na ja, ich hab’ sofort gedacht, dass Diego irgendeinen Mist gebaut hat und hab’ daraufhin geflucht und ein ... ja, vielleicht zweimal verzweifelt gegen die Wand geschlagen. Ich hab’ ihn nämlich immer gewarnt, bloß nichts Unüberlegtes zu tun.“
    „Woher kennen Sie Herrn Maldini denn?“, fragte die Blondine daraufhin.
    Alex seufzte, streifte sich eine blonde Haarsträhne hinter die Ohren und fuhr sich einmal mit der Zunge über die mittlerweile kalten Lippen. Er wusste nicht, was er antworten sollte und fühlte sich unter Druck gesetzt, weil es schnell gehen musste. Also entschied er sich dafür, einen Teil der Wahrheit auszuplaudern und dabei recht hoch zu pokern. Dies schien ihm in jenem Moment als einzig glaubwürdige Möglichkeit.
    „Vom Pokern“, sagte er.„Ich hab’ ’ne Zeit lang in ein paar Bars gepokert. Natürlich nicht um Geld. Davon hab’ ich genug.“ Alex lachte gedämpft, beruhigte sich aber schnell wieder. „Eines Abends kam Diego auf mich zu, hat mich einfach angequatscht und mich überredet, an ein paar spannenden Spielen teilzunehmen. Na ja, ich will’s kurz machen. Die Spiele waren illegal. Es ging um viel Geld. Ich hab’ mich schnell wieder ausgeklinkt, wollte mit so einem Mist einfach nichts zu tun haben. Diego und ich haben uns trotzdem gut verstanden und ab und an zusammen was getrunken.“
    „Hat Herr Maldini sich verschuldet?“, fragte der Polizist mit dem Schnurrbart und schien gleich darauf gespannt auf eine Antwort von Alex zu warten.
    Dieser musste innerlich siegesreich grinsen. Sein Plan ging auf. Die beiden interessierten sich lediglich für die vorerst wichtigsten Fakten und wenn sie später doch noch näher auf die illegalen Spiele eingehen würden, würde Alex einfach behaupten, dass er sich aufgrund von Alkohol gar nicht genau an den Ort des Geschehens erinnern konnte, sondern lediglich daran, dass es irgendeine dreckige Wohnung in einer

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