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Wir beide nahmen die Muschel

Wir beide nahmen die Muschel

Titel: Wir beide nahmen die Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Hendrix
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Eukalyptusbäumen. Im Jahre 2006 hatte hier ein
verheerender Waldbrand gewütet dem fast alle Bäume zum Opfer fielen, heute hat
der Wald sich aber schon wieder sehr gut erholt. Die einzelnen Waldparzellen
sind durch sehr breite Brandschutzschneisen getrennt. Da es hier kaum Wege im Wald
gibt, waren der Feuerwehr damals bestimmt die Hände gebunden. Wir sind nun zwei
Stunden unterwegs und erreichen Carballal. Wir haben nun nicht mehr ganz eine
Stunde bis Quintas, diese Strecke haben wir uns als erstes Ziel für unsere
Pause ausgesucht. Die Sonne lacht vom Himmel, verschont uns aber im Moment noch
mit ihren heißen Strahlen. Der Weg führt uns nun durch kleine ländliche
Siedlungen. Endlich nach drei Stunden erreichen wir den Ort Quintas. Es war
wieder warm geworden und wir hatten uns unsere Pause verdient. Hatten wir in
Santiago Gepäck zurück gelassen? Ich merke nichts mehr davon. Mein Rucksack
macht mir Probleme. Mal sehen wie es nach unserer Rast aussieht. Vor einigen
Jahren gingen die Pilger zuerst nach Finisterre und dann nach Muxia. Laut
meinem Pilgerführer soll es eine neue ausgeschilderte Strecke hinter Olveiroa
geben. Eine viertel Stunde Pause haben wir uns gegönnt und unser Rücken hat es
uns gedankt. Nun steigen wir bergauf zur Anhöhe Alto do Vento. Zwei Pilger
kommen uns entgegen. Hoffentlich kommen die von Muxia, dann können wir etwas
über den Weg erfahren. Wir sprechen sie an, es sind zwei Spanier, welche uns
nicht verstehen. Wir haben nur so viel erfahren, dass sie von Finisterre kamen.
Das nützt uns leider nichts.
    Wir haben
den höchsten Punkt erreicht. Kurz darunter liegt der Weiler Ventosa. Nur eine
kurze Trinkpause wird eingelegt, ab hier geht es über eine Stunde hoch auf den
Alto do Mar de Ovellas, wir sind dabei mächtig ins Schwitzen gekommen. Der Weg
war sehr steil und hatte viel loses Geröll, so dass wir immer wieder zur Erde
schauen mussten. Das Land ist hier so dünn besiedelt, da würden wir bei einem
Unfall sehr große Probleme bekommen. Lieber einmal mehr vorsichtig sein. Über
eine Stunde haben wir für die 280 Höhenmeter gebraucht, jetzt ein kühles Glas
Bier, das würde uns sehr erfrischen. Es wird Zeit für unsere Mittagspause. Über
vier Stunden waren wir nun unterwegs und die Sonne meinte es zu gut mit uns.
Für uns wird es heute sehr wichtig sein, uns mit genügend Lebensmittel und
Getränke in Negreira einzudecken. Laut Pilgerführer soll es bis Muxia kein
Geschäft geben. Wir erreichten Carballo, leider ging es nun über eine
asphaltierte Straße weiter abwärts bis nach A Ponte Maceira. Wir überquerten
den Fluss Río Tambre über eine gotische Brücke. Sie wurde im 14. Jahrhundert
erbaut und im 18. Jahrhundert restauriert. Von ihr aus hat man einen sehr
schönen Blick über den Fluss und mehrere restaurierte Mühlen sowie ein schönes
mittelalterliches Anwesen inmitten einer Parkanlage. Nach über acht Stunden
Fußweg erreichen wir sehr müde unser Ziel Negreira mit 70 Einwohnern. Wir
durchlaufen den Ort der Länge nach leicht ansteigend und finden einen
Supermarkt, wo wir uns eindecken können. Wir verlassen den Ort, vorbei an einem
mittelalterlichen Anwesen und erreichen 20 Minuten später die Gemeindeherberge
mit 32 Betten. Da diesen Weg nicht so viele Pilger gehen, sind die Albergues
auch dementsprechend kleiner. Uns soll es Recht sein, dann gibt es nachts auch
weniger Schnarcher! Wir bekamen unser Bett und einen Stempel ins Credencial.
Wie habe ich mich auf die Dusche gefreut. Helga legte sich hin und ich hatte
Zeit mich zu pflegen und meinen Bericht zu schreiben. Dafür hatte ich mir als
Unterstützung im Supermarkt für 0,99 Euro eine Flasche Vino Tinto gekauft.
Heute wollen wir keinen Schritt mehr gehen. Da die Albergue 500 Meter außerhalb
liegt, werden wir uns heute selber verpflegen und zeitig zu Bett gehen.

Negreira — Vilaserio
     
    12,5 km, 220
m Aufstieg, 110 m Abstieg
    Samstag, den
4. Juni 2011
     
     
    N ach einer
ruhigen Nacht haben wir uns heute Zeit gelassen. Wir haben heute eine sehr
kurze Entfernung zu gehen, nur 12,5 km haben wir zu bewältigen. Leider lässt
meine Planung keine andere Möglichkeit zu. Die nächsten zwei Tage werden uns um
so mehr fordern. Ich hätte die Strecke gerne etwas verlängert, aber leider gibt
es da keine Übernachtungsmöglichkeit. Ich denke wir werden auch heute keinen
Spaziergang haben, allzu viele Getränke und Lebensmittel haben wir für die
nächsten Tage zu schleppen. Ich hoffe, dass alles so stimmt wie es in

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