Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wir beide nahmen die Muschel

Wir beide nahmen die Muschel

Titel: Wir beide nahmen die Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Hendrix
Vom Netzwerk:
Supermarkt wieder viel zu viel
eingekauft. Besonders die köstlichen Getränke werden meine Mitpilgerin morgen
sehr belasten. Sie hat ihren eigenen Kopf, was ich für mich kaufe, werde ich
auch selber tragen. Ich denke wenn man gemeinsam einen Weg geht soll der eine
für den anderen da sein, aber da will sie nichts von wissen. Für mich muss es
immer ein großes Paket Mars oder Snickers sein. Es gibt sie nur manchmal zu
kaufen, aber da lange ich zu. Nun aber zurück zu unserer Albergue. Wir haben
das Schleppen satt. Alle meine Wäsche liegt schön gefaltet auf meinem Bett und
kann in meinem Rucksack verpackt werden. In welcher Albergue haben wir das
schon erlebt? Die nächsten Tage können kommen, egal was das Wetter uns noch
beschert, meine Wäsche ist sauber. Nun aber schnell rasiert und geduscht. Die
Zeit läuft, es ist 15:00 Uhr und in einer halben Stunde öffnet die Kathedrale.
Ein kurzes Stück davor treffe ich einen jungen deutschen Pilger, welcher gerade
erst angekommen ist. Er ist in León gestartet und geht bis Santiago. Schön sich
mal wieder mit einem Deutschen unterhalten zu können. Jetzt aber los. Der Akku
von meinem Fotoapparat ist frisch geladen. Ich hoffe im Inneren der Kirche
schöne Aufnahmen zu machen. Noch hundert Meter und ich stehe unmittelbar davor,
sie ist verschlossen. Sind das nicht Spanier vor dem verschlossenen Tor? Ich
werde sie mal fragen, wann hier die Öffnungszeiten sind? Ich frage sie ob sie
Englisch sprechen würden, leider nein. »Was sprechen sie denn?« Deutsch war
ihre Antwort. Herrlich, das kann ich auch. Sie kamen aus Italien und machten
eine Wallfahrt mit dem Auto nach Santiago. Sie waren über die verschlossene
Kirche genau so enttäuscht wie ich. Es war trotzdem ein interessantes Gespräch.
Alle Geschäfte waren wieder geschlossen, doch halt da war noch ein großes
Schokoladengeschäft geöffnet. Astorga die Stadt der hervorragenden Schokolade
und des Buttergebäcks. Als Freund von Süßigkeiten konnte ich einfach nicht
widerstehen und erstand eine 170 Gramm Tafel Bitterschokolade mit 90 Prozent
Kakaoanteile. Ab ins nächste Café mit Außenbestuhlung vor dem Rathaus und ein
großes Bier bestellt. Um 16:00 Uhr schlagen zwei lebensgroße Figuren die
Glocke. Die Frau schlug die volle Stunde an und der Mann die Anzahl der Stunden,
fast so schön wie in Prag. Nur das es da, als ich zum letzten Mal da war, in
Kübeln gegossen hatte. Ich weiß es noch wie gestern, als mein Wanderfreund
Günter in ein Geschäft ging und mit einem großen Karton raus kam, um sich vor
dem Regen zu schützen. Wie haben wir damals über ihn gelacht. Er fuhr uns
diesmal zum Flughafen, schenkte uns eine kleine Taschenlampe, damit wir auch
immer in der Nacht den Weg zur Toilette finden würden, wie er uns verschmitzt
sagte. Auch ein zwölfteiliges Taschenmesser hatte er für uns, damit wir auch
immer unsere Weinflaschen öffnen könnten. Beachtet bitte den kleinen Kompass,
vielleicht benötigt ihr den einmal, wenn ihr euch verlaufen habt. Lieber
Günter, das ideale Geschenk für mich bei meiner schlechten Orientierung. Leider
hatte ich ihn Gestern nicht dabei. Nun kenne ich die Umgebung hier schon etwas
besser. Ich habe einen Rückweg gefunden, welcher fünf Minuten kürzer ist und
auf diesem Weg zwei schöne Restaurant gesehen. Wir haben nun schon 19:00 Uhr
und mein Magen knurrt ohne Ende. Wir gehen meinen kürzeren Weg in die Stadt.
Leider fanden meine beiden Lokale bei meiner Mitpilgerin keine Zustimmung. Wir
besuchten ein Restaurant gegenüber dem Rathaus. Hier hatte ich an beiden Tagen
immer wieder draußen Gäste sitzen gesehen, welche Hähnchen aßen, darauf hatten
wir beide Lust, nichts wie hinein. Im hinteren gepflegten Raum bekamen wir
einen Tisch zugewiesen und studierten die Speisekarte. Ein ganzes Hähnchen für
10,00 Euro und eine gute Flasche Wein für 4,00 Euro. Mir hüpfte der Magen vor
Freude. Zwei Engländer hatten schon das Vergnügen. »Ist das Hähnchen gut«, war
unsere Frage? »Viel zu groß«, war ihre Antwort. Das sahen wir selbst, der Hahn
war so groß, dass es eine separate Schüssel für die Pommes gab. Meine
Mitpilgerin bekam die erste Portion. Alles war auf einer großen Platte. Ihr
Hahn war bestimmt der King im Stall gewesen, so groß war er. Ich schätzte ihn
auf 1800 Gramm. Da nütze auch eine Flasche Wein nichts, damit kann man so eine
Bestie nicht runterspülen. Meine Portion war genau so groß, an die Arbeit. Es
schmeckte sehr gut, der Hahn und die Pommes waren sehr

Weitere Kostenlose Bücher