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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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für den kurzen Augenblick, den unsere Lippen sich berührt hatten, bei mir ganz und gar anders gewesen war. Die langen Sommerferien kamen gerade zur rechten Zeit.

[home]
    21
    I ch wollte vor den anderen nicht zugeben, dass ich keinen blassen Schimmer habe«, verkündet Caroline auf der Heimfahrt im Taxi, während ich meine Reiseübelkeit bekämpfe, indem ich mich auf den Troll im Manchester-City-Trikot konzentriere, der am Rückspiegel baumelt. Die Sitze sind mit Matten aus stressabbauenden Holzperlen bedeckt, vermutlich um den Fahrstil auszugleichen. »Aber offenbar ist das Interview mit Natalie Shale eine große Sache, richtig?«
    »Es wäre Wahnsinn, wenn ich die Story kriegen würde. Erinnerst du dich an den Fall?«
    »Nur, dass es eine ziemlich unschöne Angelegenheit war.«
    »Ein bewaffneter Raubüberfall auf ein Lagerhaus. Der Wachmann hat einen Schlag mit dem Gewehrkolben abbekommen und ein Auge verloren. Die Anklage gegen Lucas Shale stützte sich hauptsächlich auf Indizien. Von den anwesenden Reportern hielt ihn niemand für schuldig. Er war seit zwanzig Jahren nicht mehr auf die schiefe Bahn geraten, hatte eine tolle Frau und zwei niedliche Zwillingstöchter, und alle glaubten, Natalies Aussage, sie seien in der fraglichen Nacht zu Hause gewesen, würde ihn raushauen. Nach allgemeiner Auffassung stand die Polizei unter Druck, möglichst schnell mit einem Täter aufzuwarten, weil das Verbrechen so brutal gewesen war.«
    »Warum hat sie nicht schon früher geredet?«
    »Vermutlich hat sie bis zur Berufung keine Veranlassung gehabt. Von den Kosten mal abgesehen, aber es macht nicht den Eindruck, als ob sie in dieser Hinsicht Schwierigkeiten hätte. Das ist der Stand der Dinge. Ich kriege im Gerichtssaal ja ziemlich viele Leute zu Gesicht, und die beiden sind ausgesprochen gut rübergekommen.«
    »Nun, das freut mich für dich. Schön, dass du etwas hast, das dich von … allem anderen ablenkt.«
    »Ja«, erwidere ich, wohl wissend, dass ich heute Nacht beim Schlafengehen bestimmt nicht an den Fall denken werde.
    »Und Simon ist single? Toller Job, gutaussehend, intelligent …«, zählt Caroline an den Fingern ab.
    Eine Pause entsteht.
    »Das ist doch nicht dein Ernst?«
    »Warum nicht?«
    »Weil«, stammle ich, als hätte sie gerade verkündet, die Welt werde von einer Eidechsenkoalition regiert, die in einem Bunker haust, »er erstens nicht mein Typ ist.«
    »Das Gerede von einem bestimmten Typ sollte ungefähr zu dem Zeitpunkt aufhören, an dem man zu alt ist, sich die Wände mit Starschnitten zuzupflastern. Ich glaube, dass ich eine glückliche Ehe führe. Und ich habe mir nie Take That angeschaut und mir dabei gewünscht, einer der Jungs könnte frühzeitig ergrauen und anfangen, Mokkassins zu tragen.«
    »Ich weiß. Aber trotzdem. Simon ist das hundertprozentige Gegenteil von Rhys.«
    »Muss ich dich eigens darauf hinweisen, dass der Plan, jemanden zu finden, der deinem Ex ähnelt, einen gefährlichen Haken hat?«
    »Du vergeudest deine Zeit. Ich stehe nicht auf ihn. Und außerdem interessieren sich Männer wie er nicht für Frauen wie mich, sondern für welche wie dich. Oder sie heiraten eine Frau wie dich und interessieren sich in Wirklichkeit für schmalhüftige kubanische Jungs.«
    »Das ist wieder mal typisch.«
    »Was?«
    »Du verbringst einen Abend mit einem wirklich charmanten Mann. Doch weil er aus einer anderen Gesellschaftsschicht stammt, unterstellst du ihm, er sei ein verkappter Schwuler oder pädophil. Du bist ein unbeschreiblicher Snob im umgekehrten Sinne.«
    »Das mit dem Pädophilen habe ich doch nicht so gemeint! Außerdem ist ›andere Gesellschaftsschicht‹ wohl stark untertrieben. Bei ihm klingt das Wort hallo, als wären alle fünf Vokale darin enthalten. Außerdem spricht er so gedehnt, dass er mal die Batterien auswechseln müsste.«
    »In unserem Alter wird es nicht leichter, jemanden kennenzulernen. Oder gibt es bei dir in der Redaktion jemanden mit Potenzial?«
    »Herrje, dazu müsste ich aufhören, mich auf die Spezies Mensch zu beschränken.«
    »Aber Ben, Mannomann!« Caroline stößt einen leisen Pfiff aus. »Verzeih mir, wenn ich daherrede wie Mindy, aber den würde ich nicht von der Bettkante stoßen.«
    Ich knirsche mit den Zähnen.
    »Warst du nie in Versuchung?«, fragt sie.
    »Mit Ben?« Ich schnaube ein wenig übertrieben.
    »Ja, anders als die Typen, auf die du sonst stehst, sieht er wenigstens nicht aus, als müsste man ihn erst in die Badewanne

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