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Wir kommen von der Presse

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Titel: Wir kommen von der Presse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Gronemann
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sie wie selbstverständlich mit Klaus weiter.
    »Was hast denn du vor?« fragte Klaus. »Du willst doch nicht etwa mit zu uns nach Hause?«
    »Warum nicht? Wenn du Krach mit deinem großen Bruder kriegst, kann ich dir vielleicht ein bißchen die Stange halten.«
    »Wenn du meinst«, sagte Klaus nur. Aber er freute sich unheimlich darüber.
    Sie hatten unerwartetes Glück. Olaf war gar nicht zu Hause. Und er würde wahrscheinlich auch erst spät heimkommen, erwiderte die Mutter auf Klaus’ Frage. Herr Möllmann aber merkte am erleichterten Aufatmen der beiden Reporter, daß irgend etwas nicht stimmte. »Ich wette«, sagte er, »ihr habt Olaf gegenüber ein schlechtes Gewissen.«
    »Eigentlich nicht, nur ein bißchen Schiß«, meinte Klaus. »Und darüber wollten wir mit dir reden.«
    »Über den Schiß?« Herr Möllmann lachte.
    »Natürlich nicht«, sagte Klaus ungehalten. »Über unser ,Zwiebelblatt’. Das heißt... eigentlich mehr über den blöden Meier und über Jens und daß der Olaf alles erzählen will.«
    Ute schüttelte heftig den Kopf. »Mensch, das versteht er doch gar nicht! Du mußt ganz von vorn anfangen.«
    »Na, meinetwegen«, sagte Klaus. Er erinnerte den Vater an das Geheimnis, von dem er neulich gesprochen hatte. »Als ich dir meine ersten Bilder zum Entwickeln gab, hab’ ich dich gebeten, nicht näher danach zu fragen. Weißt du noch? Und ich hab’ dir versprochen, daß ich dir unser Geheimnis als erstem verraten würde.« Herr Möllmann hatte es nicht vergessen. Und er hörte aufmerksam zu, als Ute und Klaus ihm von ihren Reportagen erzählten. Von dem Schornsteinfeger und den zwei Türken, von der Maschinenfabrik, die sie nicht betreten durften, von der Kolonie »Felizitas« und Herrn Neuberts schönem Garten. Und schließlich berichteten sie vom Architekten Meier und dem Ärger mit Jens Hippel, der sie bei Olaf verpetzen wollte.
    Klaus’ Vater war begeistert. Er schlug seinem Sohn auf die Schulter und sagte anerkennend: »Donnerwetter! Da habt ihr euch ja was Tolles ausgedacht! Ihr spielt nicht einfach nur Reporter, ihr seid wirklich welche. Dabei ist es doch völlig Nebensache, ob euer ,Zwiebelblatt’ aus zwei Exemplaren besteht oder aus zweitausend. Auf die Ideen und den Unternehmungsgeist kommt es an! Und die habt ihr. Kinder, ich helfe euch. Mit mir könnt ihr rechnen!« Und er stand auf und ging mit Klaus’ Fotoapparat in den Keller, um den neuesten Film in der Dunkelkammer zu entwickeln.
    Ute und Klaus dachten über die Bildtexte nach. »Hoffentlich ist das mit dem Meier vor seinem Kunststoffbaum gut geworden«, meinte Klaus. »Dazu müßte uns was ganz Besonderes einfallen.«
    Das fand auch Ute. Grübelnd ging sie im Zimmer auf und ab. Als Klaus einen Vorschlag machen wollte, wehrte sie beschwörend ab. Offenbar war sie gerade einem glänzenden Gedanken auf der Spur.
    Plötzlich blieb sie stehen, mit geschlossenen Augen und halbgeöffnetem Mund. »Was reimt sich auf Sinn?« fragte sie leise. »Überleg mal schnell.«
    »Auf Sinn? Hm. Drin, Kinn, Pinn, Zinn, bin. Mehr fällt mir nicht ein.«
    »Das reicht!« sagte Ute. »Ich glaube, ich hab’s bald.« Dann ging sie wieder gedankenvoll auf und ab.
    Klaus wagte kaum zu atmen. Er mußte auf Utes Aufforderung hin dann noch überlegen, was sich auf Baum reimte und auf Luft und auf summen.
    Endlich setzte sich Ute hin und begann zu schreiben. »Was hältst du davon, wenn wir unter das Bild zur Abwechslung mal einen gereimten Text schreiben?« fragte sie, als sie fertig war. Und las vor:
     
    »Dieser Mann, man glaubt es kaum,
    baute einen Kunststoffbaum.
    Dachte gar in seinem Sinn:
    Schaut doch nur, wie klug ich bin!
    Zwar riecht er in der Frühlingsluft
    niemals den feinen Blütenduft.
    Und hört auch nie die Bienen summen.
    Der Mann gehört doch zu den Dummen!«
     
    Klaus fand das Gedicht Klasse. »Ute, du bist ein echtes Genie! So was hat in Olafs Zeitung noch nie unter einem Bild gestanden!«
    In diesem Augenblick kam Herr Möllmann aus der Dunkelkammer herauf. Auch er war von Utes Versen sehr
    angetan. »Ich wette, aus dir wird mal ‘ne Schriftstellerin oder ‘ne Journalistin«, sagte er.
    Dann zeigte er ihnen die fertigen Bilder. Das Foto mit dem künstlichen Baum und dem Architekten war besonders scharf. Aber auch die von der Kolonie »Felizitas« konnten sich sehen lassen.
    Eines gefiel Herrn Möllmann ausnehmend gut. »Darauf sieht die Kolonie wirklich wie eine prächtige Gartenanlage aus«, meinte er.
    Klaus hatte auf

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