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Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya

Titel: Witcher, Moony - Nina - Und der Fluch der Maya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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sich, in seinen langen Mantel und den gelben Wollschal gehüllt, auf den Weg ins Innere der Insel.
    Versteckt zwischen Brombeersträuchern und dichtem Unterholz stand ein uralter würfelförmiger Bau aus schwarzem Onyx, einem harten, kostbaren Stein. Um ihn herum strichen giftige Schlangen und Skorpione. LSL trat in sein Haus, in die geheime Bleibe des Schlangenmenschen.
    Der Eingang, ein dunkler, feuchter Flur, mündete in einen achteckigen Raum, in dem sich acht rot lackierte Türen befanden, eine an jeder Seite. Jede von ihnen führte in geheimnisvolle Zimmer, wie die Schilder auf ihnen anzeigten. LSL öffnete die siebte Tür. Dort befand sich die Schlangenbibliothek, in der Hunderte von Büchern und Schriftstücken über antike Alchimie aufbewahrt waren. Als er sah, dass dort alles in Ordnung war, schloss er die Tür wieder und trat in das fünfte Zimmer, das Schlangenlabor. Hier bewahrte er die Zutaten für das Entartungspulver auf. Alles stand ordentlich beschriftet an Ort und Stelle.
    Das fensterlose Zimmer wurde nur von einigen Kerzen aus Heiterwachs erhellt, einem Wachs, das sich niemals aufbrauchte. Der Bürgermeister strich zärtlich über einen Behälter mit gemahlenen Pustelblumen, einem sehr feinen rosa Pulver. Dann beugte er sich über eine Wanne voll Serpentinsalz und sah nach, ob auch nichts von dem seltenen durchsichtigen Salz fehlte. Zufrieden ließ er eine Handvoll Zwergenkorn durch seine Finger rieseln.
    »Es hat euch doch niemand gestört, oder?«, fragte der Marquis argwöhnisch, als ob er mit den wertvollen Zutaten für sein Lebenselixier sprechen würde.
    »Was ist mit dir?«, fragte LSL. Aber als er die Flasche mit dem blauen Vintaber in die Hand nahm, musste er feststellen, dass sie leer war. Nicht ein Tropfen war von der Flüssigkeit übrig geblieben. »Wer hat denn den blauen Vintaber getrunken?«, rief er außer sich. Sein schriller Schrei lockte Dutzende fetter Skorpione aus den Ecken des Zimmers, die in die Fugen des Fußbodens und über Loris Sibilio Loredans Füße krochen.
    »Skorpione! Ihr verfluchten Kriechtiere! Das wart ihr! Ich weiß genau, dass ihr Vintaber mögt.« Der Marquis rauschte aus dem Zimmer und schlug wütend die Tür hinter sich zu. Er war ziemlich ungehalten. Jede der alchimistischen Zutaten zur Herstellung des Entartungspulvers war äußerst selten. Schnell neuen Vintaber zu beschaffen, würde unmöglich sein. Sicher, er hatte noch einen kleinen Vorrat des Pulvers, aber der würde bald aufgebraucht sein. LSL fand in diesem Moment jedoch keine Lösung für das Problem. Eilig trat er in das achte Zimmer. In dem düsteren Raum hing ein stechender Geruch in der Luft, süßlich und bitter zugleich. Die Wände waren schimmlig und in seiner Mitte prangte ein majestätischer Holzthron mit feinen Schnitzereien, an dem bereits der Zahn der Zeit nagte. Links stand ein schweres Fass aus goldbeschlagenem Kupfer, um das fünf ineinander verknotete gelbe Vipern lagen. Als sie ihren Herrn bemerkten, richteten sie sich auf und senkten zum Zeichen des Grußes ihre Köpfe. Es waren Andaqua, Periona, Tinbara, Ganta und Ucoda, die Wächter des Entartungspulvers, der wertvollen Substanz, die in dem großen Fass lagerte.
    Zischelnd wichen sie zur Seite, als LSL den Deckel des Behälters anhob. Er griff nach einem silbernen Löffel und verschlang sechs Portionen seines geliebten Pulvers.
    Dann nahm er auf seinem Thron Platz und schloss die Augen. Reglos und mit großer Verehrung beobachteten die Wächter das Geschehen.
    Die alchimistische Substanz begann Wirkung zu zeigen. LSLs Haut wurde faltig und violett, dann straffte sie sich langsam, bis sie schließlich smaragdgrün war. Die Augen geschlossen, klammerte sich LSL an seinen Thron und warf unter großen Schmerzen den Kopf hin und her. Er war dabei, sich komplett zu verwandeln. Sein Menschenkörper blieb, doch der Kopf wurde zu einem monströsen Schlangenkopf mit einem breiten Maul. Anstatt einer Nase klafften nur noch zwei Löcher unterhalb der Augen, und auf dem kahlen Haupt sprossen einige silbrig-grüne Federn. Ein markerschütternder Schrei ließ die Wände des Zimmers erbeben. LSL krümmte und wand sich vor Schmerzen. Schweißtropfen rannen die glatte Haut hinab.
    Schließlich öffnete er die Augen. Sie waren rot wie Feuer. Er dehnte den Mund und reckte den langen grünen Hals nach rechts und links. Die Federn folgten jeder Bewegung seines Kopfes. Langsam erhob er sich. Vor den Augen der Wächter war LSL zur gefiederten

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