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wittern ein Geheimnis

wittern ein Geheimnis

Titel: wittern ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Selbstgekochtes essen. Nur etwas kühler ist es hier.«
    »Wir haben oft ans Felsenhaus denken müssen und an die Bucht und an euch beide und an Tim«, gestand Julius und gab Georg einen freundschaftlichen Klaps. »Wir hatten tatsächlich Heimweh. Deshalb haben wir unsere Sachen früher gepackt und sind nach Hause geflogen.«
    »Geflogen?«, fragte Georg. »Ihr Glückspilze! Und dann seid ihr schnurstracks hierher gekommen?«
    »Eine Nacht haben wir daheim geschlafen«, berichtete Julius. »Heute Morgen sind wir mit dem allerersten Zug zu euch gedampft. Nur um festzustellen, dass ihr nicht im Felsenhaus seid!«
    »Wir haben die Zeltausrüstung gar nicht erst ausgepackt und sind sofort zu euch gekommen«, sagte Richard. »Georg, kannst du was unternehmen, damit Tim nicht mehr bellt? Mir dröhnt schon der Kopf.«
    »Still, Tim!«, befahl Georg. »Lass andere Leute auch mal zu Wort kommen! Hast du schon seinen Kragen bemerkt, Julius?«
    »Der ist ja nicht zu übersehen. Ist das ein Radarschirm, Tim? Oder bist du eitel geworden und eiferst Königin Elisabeth I. nach? Das hat uns Onkel Quentin schon erzählt. Genauso siehst du auch aus, alter Kerl!«
    »Es ist schrecklich komisch, wirklich«, meinte auch Richard. »Das ist wohl die neueste Hundemode, was, Tim?«
    Anne schaute verstohlen zu Georg hin. Wie würde sie es aufnehmen, dass sich auch Julius und Richard über Tim lustig machten? Würde sie wütend werden?
    Doch Georg grinste nur. Sie ulkte sogar ein wenig mit. »Das machen wir nur, damit die anderen was zum Lachen haben, nicht wahr, Tim? Aber dir macht es überhaupt nichts mehr aus!«
    »Wisst ihr, wir sind zum Zelten gegangen, weil Georg es nicht ertragen konnte, dass die Leute über …«, begann Anne, die glaubte Georg verteidigen zu müssen. Georg warf ihr jedoch einen strengen Blick zu, sodass Anne sofort verstummte. Vor Julius und Richard wollte sich Georg keine Blöße geben. Und Anne war berühmt dafür, dass sie zur Unzeit immer das Falsche ausplapperte. Sie war froh, dass es diesmal keinen Fußtritt brauchte, um sie zum Schweigen zu bringen.
    »Ihr scheint beim Packen zu sein«, stellte Julius fest, nachdem er sich umgesehen hatte. »Warum denn?«
    »Ach, es wurde uns ein bisschen langweilig und Anne hatte …« Diesmal bekam Georg von Anne einen Blick zugeworfen, der sie sofort verstummen ließ. »Das Gewitter gestern Nacht«, fuhr sie fort, »wir waren beide pitschnass, und es hat geschüttet, nicht wahr, Anne?«
    Anne nickte heftig mit dem Kopf.
    »Anne ist sich sicher, dass hier etwas nicht geheuer ist«, fuhr Georg schnell fort. »Wir beide hatten das Gefühl, dass wir allein nichts ausrichten können.«
    »Was meinst du mit ›nicht geheuer‹?«, fragte Richard.
    »Das fing so an«, begann Georg. Doch Julius unterbrach sie. »Wenn es eine Geschichte zu erzählen gibt, wollen wir nebenbei essen, ja? Wir haben seit heute Morgen nichts mehr zwischen den Zähnen gehabt. Mit einem Wort, wir haben einen Bärenhunger!«
    »Ja, das ist eine gute Idee«, stimmte Richard ihm zu und machte sich gleich daran, ein großes Paket aus seinem Rucksack herauszuholen und auszuwickeln. »Ich habe ein vollständiges Picknick von deiner Mutter mitbekommen, Georg, und was für eins! Sie war wohl so froh, dass sie uns gleich wieder loswurde, dass sie sich selbst übertroffen hat. Ein herrliches Stück gekochter Schinken ist dabei, seht her! Das wird wochenlang reichen, wir dürfen nur Tim nichts davon geben. Geh weg, Tim! Das ist nicht für dich!«
    Georg fühlte sich plötzlich so glücklich, dass sie kaum wusste, was sie sagen sollte. Es hatte Spaß gemacht, mit Anne zusammen zu zelten, aber wie anders war es doch mit den Jungen! Sie waren fröhlich und zu allen Streichen aufgelegt und doch absolut zuverlässig. Sie hätte am liebsten laut gesungen.
    Als die Sonne die letzten Spuren des Gewitters aufgetrocknet hatte, ließen sich die fünf zu einem Festmahl im Heidekraut nieder.
    »Ich würde meinen Hunger nicht um alles in der Welt hergeben!«, verkündete Richard. »Also, wer schneidet den wundervollen Schinken auf?«
    »Gib her«, sagte Julius. Er hatte ein scharfes Messer dabei. Bald breitete sich Schinkenduft in der regengereinigten Luft aus. Dass der ordentlich gedeckte Tisch fehlte, beeinträchtigte ihren Appetit nicht. Richard hatte sogar Verständnis für Tim, der die Wohlgerüche gierig aufsog.
    »Ju, wo ist das Fleisch, das wir für Tim mitgebracht haben?«
    »Hier«, sagte Julius. »Tim, schnapp es sofort,

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