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Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht

Titel: Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Leuten nachzuspionieren, außerdem diente sie ihm im Notfall als Fluchtweg. »Ich glaube nicht, dass ich das mit einem gebrochenen Arm schaffen würde«, antwortete sie.
    »Ich könnte für Sie reingehen«, erbot sich Matthew. »Ich war schon hundert Mal mit Alan im Haus. Von unserem Hof aus ist es kinderleicht.«
    Fifi geriet ernsthaft in Versuchung. Wenn Matthew von hinten ins Haus ginge und ihr die Tür öffnete, könnte sie schnell nach der Kleinen sehen, ihr etwas zu essen geben und sich versichern, dass alles in Ordnung war. Aber gewiss würde das Matthews Mutter nicht gefallen. Sie würde es entweder allein schaffen oder warten müssen, bis Dan nach Hause kam.
    »Nein, deine Mum würde es nicht wollen«, erwiderte sie widerstrebend. »Ich werde selbst hineingehen. Kannst du mir den kinderleichten Weg zeigen?«
    Sie brauchte nicht einmal durch die Wohnung des Jungen zu gehen. Neben dem Kohlenhof befand sich ein Tor, das direkt in Matthews Hof führte.
    »Sie können auf den Kohlenbunker klettern«, sagte der Junge, holte hilfsbereit einen hölzernen Bierkasten herbei und stellte ihn neben den halbhohen Bunker.
    Fifi hatte nicht die geringste Mühe, auf die Mauer zu steigen, und jetzt begriff sie auch, warum es für Alfie ein Leichtes war, hier entlangzustreunen. Die Mauer war mindestens vierzig Zentimeter breit, und obwohl zu beiden Seiten Bäume und Sträucher wuchsen, gab es zwischen diesem Ende der Straße und dem entgegengesetzten keine Hindernisse.
    »Bleib für ein Weilchen hier, nur für den Fall, dass ich es nicht schaffe, durch die Hintertür hineinzukommen«, bat sie Matthew. »Steht im Hof etwas, auf das ich klettern könnte?«
    »Da ist jede Menge Zeug«, antwortete er mit einem breiten Grinsen. »Aber es ist furchtbar schmutzig.«
    Wäre Fifi nicht so besorgt um Angela gewesen, hätte es ihr eine diebische Freude bereitet, über die Mauer zu spazieren, denn es erinnerte sie an ihre heimlichen Streifzüge als Kind, wenn sie Äpfel stibitzt hatte. Wer immer gerade aus dem Fenster schaute, würde sie nicht entdecken, doch wenn sie die Blätter teilte, konnte sie in die Hintergärten und sogar in einige Zimmer spähen, deren Fenster keine Gardinen hatten. Zu Nummer zehn, dem Haus neben dem der Muckles, gehörte ein verwilderter Garten voller Dornbüsche. Das alte Ehepaar, dem das Haus gehörte, war kurz nach Fifis und Dans Einzug in ein Pflegeheim umgezogen. Ein Mal die Woche kam ihr Sohn, um nach dem Rechten zu sehen, und er hatte Frank erzählt, die Dornbüsche nicht entfernen zu wollen, weil sie die Kinder der Muckles daran hinderten, ins Haus einzubrechen. Fifi hoffte, dass es im Garten der Muckles nicht genauso aussah, denn sie war nicht allzu erpicht darauf, sich am ganzen Körper zu zerkratzen.
    Glücklicherweise war in der Mitte des Gartens der Muckles tatsächlich eine große Fläche von Unkraut befreit worden. Und wie Matthew gesagt hatte, gab es alle möglichen Dinge, auf die man klettern konnte, beinahe eine Treppe aus hölzernen Bierkisten und Brettern. Trotzdem bewegte Fifi sich mit großer Vorsicht, denn sie war sich nicht sicher, ob das Gebilde ihr Gewicht tragen würde, und überall um sie herum lagen zerbrochene Flaschen, Blechdosen und anderer Müll.
    Auf dem Boden angekommen, rümpfte sie die Nase wegen des Gestanks von verrottendem Abfall und Urin und ging vorsichtig zur Hintertür hinüber, vorbei an alten Autositzen und einer Matratze, aus der die Sprungfedern herausragten. Die Tür war unverschlossen, aber Fifi musste mit ihrem ganzen Gewicht dagegendrücken, da etwas dahinter stand.
    Es war nur eine weitere Bierkiste: Sobald sie die Tür einen Spalt breit geöffnet hatte, konnte sie die Kiste sehen und aus dem Weg schieben. Dann ging sie hinein.
    Sie hätte um ein Haar auf dem Absatz kehrtgemacht, weil der Gestank sie in der Kehle würgte, aber sie hielt sich die Nase zu und versuchte, den Schmutz um sich herum zu ignorieren.
    Sie hatte noch nie im Leben etwas Derartiges gesehen. Dreckiges Geschirr, leere Bierflaschen, Pommes-frites-Tüten, Zigarettenstummel, in der Flasche sauer gewordene Milch und Kartons mit Essen waren überall verstreut. Auf dem Boden lagen angebrannte Soßentöpfe neben Kleidern, Schuhen und alten Zeitungen. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie irgendjemand sich hier auch nur eine Tasse Tee aufbrühen, geschweige denn eine Mahlzeit kochen konnte. Da sie das Haus möglichst schnell wieder verlassen wollte, ging sie eilig weiter in den Flur.
    Es herrschte

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