Wo die Hoffnung blüht - [Roman]: Wo die Hoffnung blueht
hier überall Beamte postieren, die ihn bei seiner Heimkehr erwarten. Und nun zu etwas anderem, Mrs. Reynolds: Wir werden in Kürze eine offizielle Aussage von Ihnen benötigen«, fuhr er fort. »Nicht unbedingt schon morgen, wenn Sie zuerst ein wenig Ruhe brauchen. Montagmorgen wäre früh genug, wenn es Ihnen nichts ausmachen würde, um zehn aufs Revier zu kommen.« Dann sah er Dan an, der Fifi noch immer fest umfangen hielt. »Ich denke, Sie sollten einen Arzt für Ihre Frau rufen. Sie hat einen furchtbaren Schock erlitten.«
Ein furchtbarer Schock! So würde es jeder bezeichnen, aber der Ausdruck beschrieb nicht einmal ansatzweise, was Fifi widerfahren war. Tief in ihrem Innern hatte sie erwartet, im Haus der Muckles etwas Abscheuliches vorzufinden. Doch was sie entdeckt hatte, ging weit über jedes Grauen hinaus, das sie sich hätte ausmalen können.
Nachdem die Polizisten gegangen waren, wollte sie mit Dan über die Dinge reden, die sie gesehen hatte, aber sie konnte es nicht. Sie war in der Lage, über die nackten Tatsachen zu sprechen, doch das Böse, das sie gesehen, gerochen und gespürt hatte, konnte sie nicht einmal annähernd beschreiben. Die Polizisten hatten sie verstanden, das hatte sie an ihren Gesichtern ablesen können, aber sie waren selbst dort gewesen, sie hatten es gesehen – Dan jedoch nicht.
Er wusste nicht, wie er sie beruhigen sollte. Er hielt sie nur weiter fest an sich gedrückt und streichelte sie, während sie weinte, bedeckte ihr Gesicht mit Küssen und entschuldigte sich dafür, dass ihm die Worte fehlten.
»Ich weiß auch nicht, was ich sagen soll«, schluchzte sie und klammerte sich an ihn.
Er wusch sich und zog sich um, dann brühte er ihnen Tee auf und nahm Fifi auf den Schoß, aber sein Blick wanderte immer wieder zum Fenster hinüber. Draußen auf der Straße standen jetzt fünf Streifenwagen, und der Bereich vor Nummer elf war abgesperrt. Während die Polizei das Haus durchsuchte, fanden sich auf der Straße immer mehr Schaulustige zusammen, und der Lärm, den sie verursachten, wehte zu Dan und Fifi herauf und umschlang sie beide.
Als Frank zurückkam, erzählten ihm einige Leute von den Vorfällen, und in ihren schrillen Stimmen klang eine hässliche Art von Erregung durch. Kurze Zeit später kam auch Miss Diamond nach Hause, und das Ganze wiederholte sich.
»Sie ergötzen sich daran«, flüsterte Fifi. »Es zieht sie an, wie Haie vom Blut angezogen werden. Ein kleines Mädchen ist tot, und sie können nicht einmal still sein und ein wenig Respekt zeigen.«
Zumindest Frank und Miss Diamond zogen sich schnell in ihre Wohnungen zurück. Dan und Fifi konnten ihre gedämpften Stimmen unten im Flur hören.
»Ich möchte nicht mit ihnen sprechen«, sagte Fifi in jäher Panik, denn sie wusste, dass die beiden wahrscheinlich darüber diskutierten, ob sie zu ihr hinaufgehen sollten oder nicht.
»Ich rede mit ihnen«, erklärte Dan und hob sie zurück in den Sessel. Dann zerzauste er ihr liebevoll das Haar. »Und wenn ich schon mal dabei bin, werde ich auch gleich den Arzt anrufen.«
»Ich brauche keinen Arzt, ich brauche nur dich«, erwiderte Fifi und sah unter Tränen zu ihm auf. »Er wird mir sowieso nur ein Schlafmittel geben.«
»Vielleicht ist es genau das, was du brauchst«, entgegnete Dan, der sehr besorgt wirkte.
Fifi schüttelte den Kopf. »Nein, ich möchte wach sein, wenn sie zurückkommen.«
Dan ging zu Frank und Miss Diamond hinunter. Er sprach mit leiser Stimme, und obwohl Fifi kein Wort verstehen konnte, spürte sie das Mitgefühl, mit dem sowohl Frank als auch Miss Diamond reagierten.
Kurze Zeit später kam Dan mit einer Brandyflasche zurück. »Frank meinte, du solltest etwas trinken«, berichtete er. »Miss Diamond ist mit ihm in seine Wohnung gegangen, sie waren beide zutiefst erschüttert und wollten nicht allein sein.«
Fifi hatte Brandy noch nie gemocht, aber sie trank ihn trotzdem, dankbar dafür, dass er sie von innen wärmte und ein wenig beruhigte. Dan bereitete sich ein Sandwich zu, stellte dann aber fest, dass er es nicht essen konnte. Er trat ans Fenster, blickte auf die Menschen auf der Straße hinab, und eine Träne rollte ihm über die Wange.
»Ich hätte dich niemals hierher bringen dürfen«, sagte er nach einem kurzen Schweigen. »Tatsächlich hätte ich nach dem Tag, an dem ich bei euch zum Tee war, von der Bildfläche verschwinden sollen. Ich habe dir nichts als Unglück gebracht.«
»Das ist nicht wahr«, gab Fifi zurück. »Seit
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