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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Fischfang.
    Sie gingen das Dock hinunter an Dutzenden von Booten vorbei, kleinen, großen, aus Metall, mit einem Rumpf oder mehreren Rümpfen. Während Antoniou über ein Wettsegeln um die Welt sprach, das ein riesiger Katamaran in zweiundsechzig Tagen gewonnen hatte, kochte Ray vor Wut.

    Martin war der Plauderer. Martin ging mit Kunden in exotische Restaurants, segelte auf ihren miesen Booten, tanzte mit den Ehefrauen und riss Witze mit den Ehemännern. Ray sollte so etwas nicht tun müssen. Er war der Künstler.
    Am Ende des Docks blieben sie stehen vor einem der größten Boote in Doppelrumpfbauweise, das Ray je gesehen hatte. Die zwei weiß gestrichenen Rümpfe trugen riesige Decks und einen Mittelsalon. Gänge an den Seiten führten zu einem breiten Holzdeck, wo ein grünes Nylonnetz über dem Wasser hing.
    »Da müssen wir sein, wenn wir lossegeln«, sagte Antoniou und zeigte nach vorn. »Da bleibt es kühl. Was kann ich Ihnen inzwischen zum Trinken anbieten?« Er führte Ray in die Kajüte, in dem gepolsterte Ledersessel zu einer luxuriösen Sitzgruppe angeordnet waren. An einer Seite befand sich eine lange Edelstahl-Bar, hinter der ein Koch herumhantierte.
    Antoniou sah, wie Ray sich umschaute, lächelte und rieb dann die Fingerspitzen der rechten Hand aneinander. Ja, ich habe viel Geld, prahlten diese Fingerspitzen.
    Sie legten ab und tuckerten langsam aus dem Hafen aufs offene Meer hinaus. Anscheinend hatten solche riesigen Katamarane Motoren und mussten nicht unbedingt auf einem Rumpf über die Wellen wippen. Antoniou versicherte ihm, dass sie einen hohen Stabilitätsquotienten hatten, dass er ein Boot wollte, auf dem er mit den Kindern spielen konnte, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass eines unerwartet über Bord ging. »Eines Tages kaufe ich mir eins, das zum Wettsegeln taugt. Vielleicht, wenn die Enkelkinder Teenager sind und mir das alles hier allmählich zu behäbig vorkommt.«
    Die Mannschaft, mindestens zwei zusätzliche Leute, kümmerte sich um die Arbeit. Einer steuerte, ein anderer hastete herum und tat, was sonst noch so anfiel. Dazu gehörte auch, dass er ihnen einen Teller Garnelen in Cocktailsoße, Krabbenküchlein
und knusprige Toaststückchen servierte. Die schwere Aufgabe, eine Champagnerflasche zu öffnen, überließ er Antoniou und Ray.
    »Nun also«, sagte Antoniou. »Keine Ablenkung. Wir reden. Nein, lassen Sie die Entwürfe ruhig stecken. Die brauchen wir nicht. Entspannen Sie sich. Wir sind auf dem Meer, und es ist ein großartiger Abend.«
    »Denise sagte, Sie hätten ein paar Probleme mit den Zeichnungen.«
    »Probleme. Ja, Probleme. Ray, Sie sind ein großartiger Architekt. Das sagen alle. Aber … Sie bringen mir dieses Haus, das aussieht wie ein Science-Fiction-Film. Nichts als spitze Winkel und Beton. Wände, die auftauchen und verschwinden. Kennen Sie mich immer noch nicht besser?«
    »Als Sie mit Martin darüber sprachen … über meinen Entwurf … sagte er, glaube ich …«
    »Es ist ein schöner Entwurf. Aber nicht für mich. Ich möchte weiße Säulen, mein Freund. Durch die ich auf das unendliche Meer blicken kann. Einen Säulengang. Eine Reihe Olivenbäume. Einen türkisfarbenen Pool. Sie haben dieses lange, schwarze magere Ding eingebaut, Ray. Es scheint in Eisen eingefasst zu sein. Wie soll meine Familie denn darin schwimmen?«
    »Mediterran«, sagte Ray und blickte zu Boden. Langeweile stieg in ihm auf. Wie viele mediterrane Anwesen hatte er in den vergangenen fünf Jahren entworfen? Sie waren alle mediterran. Allesamt wollten sie mediterrane Häuser, und er hatte es satt, sie zu entwerfen.
    »Können Sie den Entwurf überarbeiten? Entlang dieser Linien?«
    »Warum nicht?«, sagte Ray. »Weiße Säulen, richtig?«
    Über Antonious Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. »So ist es recht«, sagte er. »Da ist noch eine wichtige Sache, die
ich Martin gegenüber nicht erwähnt habe. Sie kam mir gerade eben in den Sinn. Ich bin ganz wild darauf, dieses Haus zu bauen, Ray.«
    Ray zog die Augenbrauen hoch, lächelte, schaute sein Gegenüber offen an.
    »Ein Mann wie ich hat Bedürfnisse, die über das Gewöhnliche hinausgehen, verstehen Sie? Ich brauche einen Ort, wo ich ganz ich selbst sein kann. Als Kind hatte ich so einen Ort nicht. Ich möchte, dass Sie mir ein Geheimzimmer bauen. Einen Keller. Ein Erwachsenenspielzimmer. Gemauerte Wände, wie in einem Kerker. Ein ordentliches Schloss an der Tür.«
    »Einen Kerker?«
    »Wegen des Ambientes. Sie wissen, was ich

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