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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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meine, Ray. Ich werde Ihnen später sagen, wie er ausgestattet werden soll. Dort wird nichts Illegales geschehen, das schwöre ich. Nur private Spiele.«
    »Ich kenne genau das richtige Schloss mit Schlüssel«, sagte Ray. »Ein großer, verzierter, mittelalterlich aussehender Schlüssel.«
    »Nur ein Schlüssel. Und, Ray …«
    »Ja?« Ray, eifrig und bereit, seinem Herrn zu dienen, hörte aufmerksam zu.
    »Martin sollte davon nichts erfahren.«
    »Dann kann ich ihn nicht in den offiziellen Entwurf integrieren, in die Pläne. Ich kann Ihnen aber einen vertraulichen Satz Pläne machen. Ich kann Ihnen helfen, ihn heimlich zu bauen, ja.«
    Antoniou lächelte. »Witzig, diese Idee, was? Ich hatte gehofft, dass Sie nicht zimperlich sind.«
    »Brauchen Sie zwei Vorrichtungen, um Leute kopfüber aufzuhängen, oder eine?«
    »Ha, ha. So ist es recht. So ist es recht!« Dann beugte sich
Antoniou mit ernster Miene vor und sagte: »Können Sie Eisen … Sie wissen schon, eine Art Haken … in dem Mörtel zwischen den Steinen befestigen?«
    »Klar«, sagte Ray. Kannst du als erledigt betrachten, Saddam, dachte er bei sich.
    »Und einen Tresor für Wertsachen?«
    »Kein Problem.« Jetzt dachte Ray an Esmés Verstecke.
    »Ich werde mich dankbar erweisen, Ray. Sie werden sehen.« Er lehnte sich zurück und trank einen Schluck, dann wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund. »Sie wissen, dass wir uns morgen noch einmal treffen, mit Martin?«
    »Okay.«
    »Seien Sie dazu bereit.«
    Ray zog sich zurück mit der Entschuldigung, er müsse in dem winzigen marmorierten Bug des Bootes mal pinkeln. Als er wiederkam, stopfte Antoniou sich mit Kanapees voll, und im Hintergrund spielte leise Busukimusik. Seine Miene war verhärmt, vom Mund zur Nase liefen in Jahrzehnten der Machtausübung tief eingegrabene Linien. Wie hatte Ray sich so irren und den Marquis de Sade nur für jemanden halten können, der ihm wirklich erlauben würde, seine Talente zu entfalten? Ray schaute in den Spiegel über der Bar. Er fühlte sich gefangen.
    Inzwischen glitt das Boot an der Palos Verdes Peninsula entlang. Auf dem grünen Hügel standen Hunderte von mediterranen Villen, die Ray augenblicklich hasste.
    »Setzen Sie sich zu mir.«
    Ray gehorchte. Das längs entlangschäumende Wasser machte ein brausendes Hintergrundgeräusch. Trotz seiner Sonnenbrille war die Reflexion der Sonnenstrahlen auf dem Wasser so hell wie Blitze, sodass er die Augen schließen musste.
    Antoniou legte Ray eine Hand auf den Oberschenkel. Er schielte zu ihm hinauf, der eine Olive kaute.

    Irgendwie hatte Ray dies erwartet. Er zuckte bei der Berührung nicht zusammen. Stattdessen nahm er Antonious Hand und hielt sie fest. »Antoniou, wenn ich auf Männer abfahren würde, dann auf Sie, ich schwöre es. Ich wäre ein glücklicher Mann. Egal.« Er drückte ihm einen Kuss auf die Hand, drückte sie noch einmal und legte sie hübsch ordentlich auf Antonious Bein zurück.
    Antoniou war zuerst verdutzt und begann dann zu lachen. »Viele Männer mögen beides, wissen Sie.«
    »Fragen kostet nichts«, meinte Ray zustimmend.
    »Wenigstens habe ich einen Kuss von Ihnen bekommen.«
    Ray lachte. »Na und?«
    Der Kunde zuckte die Schultern, er fand sich damit ab. Eine Weile tranken sie nur und bewegten sich durchs Wasser, die Wolken jagten vorbei, die weiße Gischt spritzte ihnen ins Gesicht, die Sonne ging unter. Sie legten sich für eine Weile auf das Netz, die Arme unter dem Kopf verschränkt, nebeneinander, gesellig, wie ein Raubvogel und ein einfältiges Protohuhn. Ray fühlte sich vollkommen geschlagen. Er behielt trotzdem sein Lächeln bei und gab sogar ein paar Witze zum Besten.
    Zurück an Deck entschuldigte Antoniou sich. Er wirkte frisch und vollkommen zufrieden mit seinem Leben aus Villen, Yachten und Kerkern.
    »Ich bin unglaublich gern hier draußen«, sagte er. »Meine Frau erwartet mich um neun, aber lassen Sie uns noch eine Flasche aufmachen. Also, ich möchte mehr über Sie erfahren, Ray. Ich hoffe, dieser Abend ist der Beginn einer schönen«, er unterbrach sich, hob und senkte die Augenbrauen, »Geschäftsbeziehung. Haben Sie Kinder? Erzählen Sie mir von Ihrer Frau.«
    »Keine Kinder.« Er sprach über Leigh, wobei er Acht gab, nichts wirklich Wichtiges zu erzählen. Er sprach über die Möbel, die sie machte, die Kirche, in der sie geheiratet hatten, einen
Urlaub in Brasilien vor einigen Jahren. Während er sprach, stellte er sich seine Frau vor; ihren Ernst, ihre tief

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