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Wo die Wuerfel fallen

Titel: Wo die Wuerfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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des Manifests folgt der Aufruf zum gewaltsamen Umsturz, denn »die Proletarier haben nichts zu verlieren außer ihren Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!«
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Bauwerke, die Geschichte machten
    Kristallpalast
    Der für die Londoner Weltausstellung 1851 als zentrales Ausstellungsgebäude von Joseph Paxton (1803 – 1865) konstruierte
Crystal Palace
war das revolutionärste Bauwerk des 19. Jahrhunderts. Die Bezeichnung »Kristallpalast« war spöttisch gemeint und wurde von der Satire-Zeitschrift
Punch
geprägt. Der Kristallpalast wurde aus vorgefertigten Gusseisenteilen und Glasscheiben an dem vorgesehenen Standort im Hyde Park zusammenmontiert. Dieses neuartige Modulverfahren war erst durch die neu entwickelte Eisenfertigungsindustrie jener Zeit möglich. Joseph Paxton hatte als Gartenbauarchitekt mit der Errichtung von Gewächshäusern einschlägige Erfahrungen gesammelt. Das riesige Gebäude bedeckte eine Fläche von 93 000 m² und wurde von mehr als 2000 Arbeitern in nur 17 Monaten Bauzeit errichtet. Nach der Weltausstellung wurde der Kristallpalast wie geplant abgetragen und im Londoner Stadtteil Sydenham wieder aufgebaut. Er brannte 1936 vollständig ab.
    Suezkanal
    Der Suezkanal in Ägypten verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und ist eines der strategisch bedeutendsten Bauwerke aller Zeiten. Unter der Leitung des französischen Ingenieurs Ferdinand de Lesseps (1805 – 1894) wurde 1859 bis 1869 unter ungeheuren Anstrengungen und Opfern der 190 Kilometer lange Kanal als Großschifffahrtsstraße gebaut. Damit entfiel für den Schiffsverkehr zwischen Europa und Fernost die zeitraubende Umfahrung Afrikas. Für die damaligen Dampfschiffe bedeutete das eine Ersparnis zwischen 25 und 35 Tagen. Der Großteil des für den Bau erforderlichen Kapitals wurde von einer britisch-französisch-österreichisch-ägyptischen Aktiengesellschaft aufgebracht, der
Compagnie de Sues
. Der eigentliche Leiter der Ingenieurplanungen war der Österreicher Alois Negrelli, der aber bereits 1858 starb und nicht ohne Zutun Lesseps’ bald in Vergessenheit geriet. Anderthalb Millionen Menschen waren auf dieser Großbaustelle beschäftigt. Etwa 125 000 starben, vor allem an einer Cholera-Epidemie, die beinahe zur Aufgabe des Vorhabens geführt hätte. Die pompösen |155| Eröffnungsfeierlichkeiten fanden im November 1869 statt. Verdis Oper
Aida
, von dem ägyptischen Vizekönig Ismael Pascha für die Festlichkeiten in Auftrag gegeben, wurde dabei nicht aufgeführt, sondern erst 1871 in Kairo.
    Welthauptstadt des 19. Jahrhunderts
    Der tiefgreifendste Stadtumbau im 19. Jahrhundert wurde auf Betreiben von Napoleon III. in Paris vorgenommen. Durch die Tatkraft (und Rücksichtslosigkeit) des Präfekten Georges Eugène Haussmann entstand in den Jahren 1853 bis 1870 die als »Welthauptstadt des 19. Jahrhunderts« apostrophierte Metropole, wie sie heute erscheint. Bis dahin war Paris eine überbevölkerte, verwinkelte, dichtest bebaute, im Kern noch mittelalterliche Stadt ohne geregelte Kanalisation. Das dadurch entstehende »Parfum« von Paris ist in dem Weltbestseller von Patrick Süskind eindringlich beschrieben. Die alte Stadt fiel nahezu komplett der Spitzhacke zum Opfer. Stattdessen wurden vor allem auf dem rechten Seine-Ufer breite, schnurgerade Boulevards angelegt, die auf monumentale Plätze zuliefen, etwa auf den Arc de Triomphe, die Oper oder die Place de la Concorde. Natürlich wurde auch eine Kanalisation installiert. Außerdem entstanden Parks als Erholungsorte für die Stadtbevölkerung nach englischem Vorbild (Bois de Boulogne, Parc de Vincennes u. a.), die Halles Centrales (als Markthallen) und die großen Bahnhöfe (Gare du Nord, Gare de l’Est).
    London Underground – Roter Kreis mit blauem Querbalken
    Nach der ersten Weltausstellung 1851 begann man in London Pläne für eine Untergrundbahn zu schmieden. Ziel war es, zwischen den teilweise weit auseinanderliegenden Kopfbahnhöfen der verschiedenen Eisenbahngesellschaften schnelle und bequeme Verbindungen zu schaffen. Der bisherige Kutschverkehr zwischen den Bahnstationen war im dichten Verkehrsgewühl der im Allgemeinen nicht sehr breiten Londoner Straßen kaum mehr zu bewältigen. Am Bau der Untergrundbahn waren über Jahrzehnte hinweg eine Vielzahl teilweise heftig konkurrierender Eisenbahngesellschaften beteiligt. Die Arbeiten begannen im Jahr 1860. Am 10. Januar 1863 befuhr ein |156| unterirdischer Dampflokomotivenzug

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