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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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  Aufl.
     
    Jenny machte die rückwärtige Tür auf und spähte vorsichtig hinaus. Sie wollte offenbar ganz sicher sein, dass die Luft rein war.
    »Warum machst du das?«, fragte ich. »Außer mir kann dich doch sowieso keiner sehen, oder?«
    Jenny sah mich an und hob eine Augenbraue. »Wenn man eine Wahnvorstellung ist, so wie ich«, sagte sie mit großer Klarheit, »dann muss man auf imaginäre Feinde achten. Das zahlt sich aus, auf die Dauer.«
    Sie schaute erneut, ob jemand zu sehen war, dann winkte sie mich nach draußen. Ich folgte ihr durch den Garten und machte die kleine Pforte auf, die zu den Garagen führte. Da drin stand wahrscheinlich mein Porsche, aber Thursdays Wahnvorstellung hatte für so etwas keine Zeit, sondern führte mich über die Gasse hinter den Häusern zur Hauptstraße.
    Landen hatte recht gehabt. Gegenüber von Thursdays Haus parkte ein riesiger Aufnahmewagen von TNN mit einer großen Antennenschüssel. Sie warteten nur darauf, die Bilder von ThursdayNext zu einem über uns schwebenden Luftschiff zu schicken, das als Relaisstation diente.
    »Landen wird sich wundern, wo ich geblieben bin.«
    »Landen wundert sich über gar nichts mehr. Hier entlang.«
    »Miss Next?«, fragte ein Mann, der gerade aus einem Auto auf der anderen Straßenseite ausgestiegen war. »Haben Sie einen Augenblick Zeit?«
    Ich sah mich um, aber Jenny schien plötzlich verschwunden zu sein.
    »Scheint so.«
    »Ich habe gerade erst von Ihrer Rückkehr gehört. Ich bin ein ganz großer Fan Ihrer Arbeit. Mein Name ist Adrian Vole, ich bin bei der Werbeagentur Wapcaplit & Vole. Wir haben gehört, dass Sie gelegentlich in der Welt der Bücher unterwegs sind, und wollten fragen, ob Sie nicht Interesse daran hätten, ein bisschen
product placement
in der Literatur für uns zu betreiben.«
    »Ich glaube nicht, dass man sich viele Freunde damit macht«, sagte ich und fügte hastig hinzu: »Immer vorausgesetzt, dass es diese BuchWelt tatsächlich gibt, was ja keineswegs bewiesen ist.«
    »Dreißigtausend, wenn Sie die Nationale Toast-Kommission oder ihre Produkte in die Thursday-Next-Serie einbauen. Wir haben ein paar sehr gute Slogans wie
Toast ist geil,
aber letztlich ist es ganz Ihnen überlassen, was Sie machen wollen.«
    »Ich hab noch nie von dieser Kommission gehört«, sagte ich.
    »Können Sie auch gar nicht. Die ist ja ganz neu. Und? Was sagen Sie?«
    »Was glauben Sie denn, was ich sagen werde?«
    »Na ja«, sagte Vole unglücklich. »Wir gehen davon aus, dass Sie uns empfehlen, uns das Angebot in die Haare zu schmieren. Aber hier ist auf jeden Fall mal der Scheck. Wenn Sie ihn einlösen, wissen wir, dass Sie an Bord sind.«
    Ich nahm den Scheck und ging weiter. Sobald sich Vole umgedreht hatte, war Jenny auch wieder da.
    »Wie läuft’s denn?«, fragte Square, der plötzlich ebenfalls wieder da war.
    »Ach«, sagte ich. »Da sind Sie ja wieder.«
    »Na ja«, sagte er leicht pikiert. »Wir sind ja hier nicht in der BuchWelt, wo ich an mehreren Stellen gleichzeitig sein könnte.«
    »Landen denkt, ich könnte die echte Thursday sein«, sagte ich. »Und da ich Jenny sehen kann, hat er vielleicht sogar recht.«
    »Welche Jenny? Ich sehe niemanden.«
    »Sie ist einer von den kleinen Geistern, die ich gesehen habe.«
    »Mit wem redest du?«, fragte Jenny, was etwas dreist schien angesichts der Tatsache, dass sie ja selbst keine sonderlich gesicherte Existenz hatte.
    »Mit Agent Square«, sagte ich. »Ein Undercover-Agent im Auftrag von Jurisfiktion.«
    »Mit wem reden Sie?«, fragte Square.
    Ich seufzte. Das wurde mir allmählich zu kompliziert. Andererseits machte es mir auch Mut, dass die beiden sich offenbar weder sehen noch hören konnten. Wenn sie
beide
in meinem Kopf gewesen wären, hätten sie ja in der Lage sein müssen, miteinander zu reden. Wenn ich nicht noch verrückter war, als ich es für möglich hielt.
    »Ich erklär’s Ihnen später«, sagte ich, während wir über die nächste Querstraße, über den Kirchhof der Heiligen Jungfrau der Hummer, einen kurzen Abhang hinunter und dann scharf nach links zu einem modernen Wohnblock gingen. Jenny führte uns in den Hausflur und prüfte die Namen an den Briefkästen.
    »Fünfter Stock.«
    Wir stiegen die Treppe hinauf, weil weder Square noch ich den Aufzug benutzen wollten. Im fünften Stock gab es vier Wohnungen. Als ich den Korridor entlangging, öffnete sich eine der Türen. Eine Krankenschwester trat heraus, warf mir einen Blick zu und verschwand in

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