Wo Ja Nein bedeutet
Sie nicht, sondern Sie trinken möglichst geräuschlos in kleinen Schlückchen.
In China und Japan trinkt man den Tee „pur“ – also ohne Zucker, ohne irgendwelche Süßmittel, und natürlich ohne Milch. Wenn Sie nicht Ihr „Gesicht verlieren“ und als unkultiviert gelten wollen, sollten Sie das mitmachen.
In der Mongolei, falls Sie da einmal zu Besuch sind, gibt es eine besondere Zubereitungsart: Der Tee kommt von einem Teeziegel (aus grünem Tee), der zerkleinert und dann im Wasser aufgekocht wird. Dazu gibt man Milch – und außerdem das Fett von Rind oder Schaf, geröstetes Mehl und Reis, salzt das Ganze und lässt es dann etwa eine Viertelstunde lang kochen. Das muss man mögen, und wenn Sie kein Mongole sind, wird Ihnen das schwerfallen. Reißen Sie sich ein bisschen zusammen, und stoßen Sie Ihren Gastgeber nicht vor den Kopf!
In Russland dagegen ist Tee ohne viel Zucker beinahe undenkbar. Man gibt manchmal sogar keinen Zucker hinein, sondern lutscht dazu löffelweise Marmelade. Allerdings ist russischer Tee, der im Samowar gebraut wird (ja, Sie haben richtig gelesen: gebraut!), und das bis zu sechs Stunden, oft sehr bitter und intensiv im Geschmack. Etwas Süße ist also nicht nur für die russischen, sondern auch für unsere europäischen Gaumen beinahe unerlässlich.
In Tibet trinkt man Tee als „Buttertee“ – man setzt Salzbutter zu, und das muss man nun wirklich mögen: Die Butter stammt nämlich vom Yak, dem tibetanischen Rind, und der Tee soll eher wie eine salzige Suppe schmecken. Wenn Sie also jemals in die Verlegenheit kommen: Augen zu und durch!
In Indien wird Tee gerne mit Gewürzen versetzt: Kardamom, Zimt, Ingwer oder Gewürznelken, ja sogar Pfeffer. Wundern Sie sich bitte nicht, wenn Ihnen zum Umrühren kein Löffel, sondern eine Zimtstange gereicht wird.
Kaffee, Mokka und was noch?
Kennen Sie den Film „Das Beste kommt zum Schluss“ mit Jack Nicholson und Morgan Freeman? Da geht es unter anderem auch um Kaffee. Der Milliardär, den Jack Nicholson spielt, hat nämlich eine Leidenschaft: Er trinkt am liebsten die Kaffeesorte „Kopi Luwak“. Die gibt es wirklich, und die Preise sind enorm: 500 Gramm kosten mindestens 300 Euro. Der Gag an der Geschichte, den Jack Nicholson nicht weiß und erst im Laufe des Films erfährt: Der Kaffee ist deshalb so teuer und hat deshalb einen so besonderen Geschmack, weil die Bohnen zunächst von Zibetkatzen gefressen, unverdaut ausgeschieden und dann erst geröstet werden. Lecker, oder?
Fast jedes Land auf dieser Welt, in dem Kaffee getrunken wird, hat seine ganz besonderen Spezialitäten. Nicht unbedingt solch etwas Besonderes in der „Herstellung“ wie Kopi Luwak, sondern eher in der Zubereitungsart. Beispiel gefällig? Dann gehen wir mal nach Österreich – zu unserem nächsten Nachbarn – und nach Italien – zu einem unserer Lieblingsurlaubsländer.
In Österreich scheint man Kaffeegenuss geradezu erfunden zu haben. So viele Namen gibt es für eine leckere Tasse Kaffee. Hier eine kleine Auswahl:
Da gibt es den „Kleinen Schwarzen“ und den „Kleinen Braunen“ sowie den „Großen Braunen“ und den „Großen Schwarzen“.
Interessant ist „Kaffee verkehrt“ (ein Milchkaffee) oder „Melange“, ein mit warmer Milch gestreckter Mokka, mit Milchschaumhaube im Glas serviert.
Den „Schwarzen“ und „Braunen“ gibt es auch „verlängert“ – dann nicht mit Milch, sondern mit Wasser aufgegossen.
Witzig ist der Name „Einspänner“ für einen Kaffee, der in einem speziellen Glas serviert wird: ein Mokka mit aufgesetzter Schlagsahnehaube und mit extra Staubzucker serviert.
An Mönche erinnern der „Kapuziner“ – nämlich ein doppelter Mokka mit Schlagsahne – und der „Franziskaner“: Das ist eine Melange mit Schlagsahne.
An Wien lassen einen der „Fiaker“ (Mokka mit Rum oder Slibowitz) und „Maria Theresia“ denken: doppelter Mokka mit einem Schuss Orangenlikör und Schlagsahne, im Glas serviert.
Ein „Othello“ ist einfach nur heiße Schokolade mit Espresso.
Ungewöhnlich klingen „Mazagran“ (doppelter Mokka mit Eiswürfeln gekühlt und mit Maraschino versetzt) oder die „Kleine Schale Gold“ (Mokka mit heißer Milch und Milchschaumhaube).
Dagegen ist der „Irish Coffee“ – also Kaffee mit Whisky und darüber einer Sahneschicht (die auf dem Kaffee schweben muss und sich nicht vermischen darf) überall auf der Welt bekannt.
In Italien gibt es ebenfalls unzählige Arten, um Kaffee zu
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