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Wo mein Herz zu Hause ist

Wo mein Herz zu Hause ist

Titel: Wo mein Herz zu Hause ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY J. FORBES
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sich die Brote vor und bestrich sie mit Senf und Meerrettich. „Ich auch. Aber …“
    „Aber was?“
    „Ich habe darüber nachgedacht. Recht oft sogar.“ Unter ande rem.
    „Du hast darüber nachgedacht, dass ich in deiner Küche stehe?“, fragte sie skeptisch.
    „Na ja, so weit hergeholt ist das ja auch wieder nicht. Schließlich haben wir eine gemeinsame Vergangenheit.“
    Seit dem Einzug hatte er sie sich in jedem der Räume vorgestellt. Auch im Schlafzimmer, in seinem großen Doppelbett. Unter den Laken. Mit ihm.
    Sie lachte leise. „Vergangenheit, so kann man es auch nennen. Ein Mann wie du hat bestimmt über die Jahre eine ganze Menge Vergangenheit gesammelt.“
    „Was soll das denn heißen?“
    „Dass ich bezweifle, dass du auch nur ein einziges Mal an mich gedacht hast.“ Sie schnitt die Tomaten so schnell und präzise, dass er gar nicht hinsehen konnte. „Jedenfalls hattest du bei deinen Fernsehauftritten immer eine andere Schönheit an deiner Seite.“ Dann hielt sie zerknirscht inne und schüttelte den Kopf. „Entschuldige. Wie kann ich so etwas sagen, nachdem du mir gerade von deiner Frau erzählt hast? Ich bin etwas durcheinander.“
    Als ihr Handy klingelte, atmete Skip erleichtert auf. So kam er noch mal drum herum, ihr zu erklären, dass Beckys Mutter nicht seine Frau gewesen war.
    „Hey, Kat“, meldete sich Addie und ging in den Flur.
    „Alles okay?“, fragte er, als sie nach kurzer Zeit wieder hereinkam.
    Sie nickte, wirkte aber etwas verärgert.
    „Ist doch schön, wenn deine Familie sich Gedanken um dich macht“, sagte er und dachte an seine Mutter, zu der er die letzten dreizehn Jahren kaum Kontakt gehabt hatte. Und wenn es nach Skip gegangen wäre, hätte sich daran auch nichts geändert. Doch er wollte nun mal ein richtiges Zuhause für Becky – inklusive einer Familie.
    „Das kommt darauf an, in welche Richtung sie denken“, erwiderte Addie düster, und er wusste, was sie meinte: Wegen der gut gemeinten, aber massiven Einmischung ihrer Eltern hatte sie vor dreizehn Jahren ihr Kind verloren.
    „Aber jetzt ist es etwas anderes.“ Er verteilte die belegten Sandwiches auf zwei Teller. „Jetzt sind wir erwachsen.“
    „Streng genommen waren wir das damals auch schon. Danke für das Sandwich. Soll ich uns Tee machen?“
    Damit war das Thema wohl erledigt. „Iss erst mal. Ich kümmere mich um den Tee.“
    Als er den Wasserkocher füllte, klingelte ihr Handy zum zweiten Mal.
    „Mein Gott, jetzt ist es Lee“, stöhnte Addie nach einem Blick aufs Display. „Ich habe Kat doch schon gesagt, dass alles in Ordnung ist“, begrüßte sie ihre Schwester ungeduldig. „Ich rufe euch morgen an, okay? Und sag Mom, sie soll sich entspannen. Sie macht mich ganz verrückt mit ihrem Gerede.“ Dann legte sie auf und schaltete das Handy aus.
    „Sieht ja ganz so aus, als ob die Kavallerie für deine Rettung aus den Händen des Monsters bereitsteht“, bemerkte er lächelnd.
    „Manchmal ist es echt nervig, die Jüngste zu sein.“
    Skip lachte. „Na, dann iss jetzt mal schön auf, und dann zeig ich dir dein Zimmer.“
    „Ich kann auch auf der Couch schlafen.“
    „Wozu? Wir haben vier Zimmer da oben. Aber ich denke, du solltest in meinem schlafen; die anderen sind nämlich noch nicht möbliert.“
    Überrascht lachte sie auf. „Das soll wohl ein Witz sein?“
    „Allein natürlich. Obwohl ich mich geschmeichelt fühle, dass du annimmst, ich wolle mein Bett mit dir teilen.“ Skip setzte sich zu ihr an den Tisch und hob sein Sandwich wie zum Anstoßen. „Auf uns.“ Augenzwinkernd biss er ab.
    „Schon vergessen? Es gibt kein ‚uns‘“, erinnerte sie ihn, lächelte aber dabei.
    Nein, er hatte es nicht vergessen, sie hatte es ihm ja zweimal ausdrücklich gesagt. Oder sogar schon dreimal?
    Und das Geheimnis, das er nach wie vor hütete, konnte dazu führen, dass das für alle Zeiten so blieb. Oder es würde das Gegenteil bewirken und sie zu einer Familie machen. Aber was auch immer er in dieser Sache unternahm – er musste bald handeln. Addie starrte auf das riesige Doppelbett, dass mit der Tagesdecke aus Rost-, Grün- und Gelbtönen wie eine Blumenwiese aussah. Es waren warme, einladende Farben, und sie spürte, wie ihr Herz auf einmal schneller schlug.
    Skips Bett.
    „Die Laken sind ganz frisch. Ich habe sie heute Morgen erst gewechselt“, rief er von der Tür her, wo er stand und sie beobachtete.
    „Das ist doch wirklich nicht nötig“, widersprach sie. „Ich kann gut auf

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