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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Kuczinski
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er seinen Kuss. Seine Zungenspitze glitt über ihre Unterlippe und Sara schmeckte den herben Geschmack des Weins auf ihrer Zunge. Seine warmen Hände glitten seitlich an ihrem Rücken entlang und legten sich um ihre schmalen Hüften. Als er den Gartenstuhl mit einem Bein zur Seite schob und ihren Körper an sich zog, konnte sie deutlich seine Erregung spüren, die sich gegen ihren Bauch presste.
    Sara wur de von lang vergessenen Gefühlen überrollt. Sehnsucht vermischte sich mit Begierde und dem Bedürfnis, sich fallen zu lassen. Sie lösten ihre Lippen und hielten einander umschlungen, bis sich Jack mit einem bedauernden leisen Seufzer von ihr löste. Zärtlich strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, trat einen Schritt zurück und räusperte sich. Mit einer rauen Stimme, die erkennen ließ, wie es um ihn stand, sagte er leise: „Sara, du weißt, was passieren würde, wenn wir es jetzt nicht hier und sofort beenden. Es ist besser, ich gehe. Es war ein wunderschöner Abend. Danke.“
    Er lächelte sie zum Abschied liebevoll an und wandte sich anschließend ab. Sara brachte kein Wort heraus, sie war viel zu aufgewühlt, um etwas erwidern zu kö nnen. Mit einem leisen Seufzer ihrerseits beobachtete sie benommen, wie er ihren Garten durchquerte, die Gartenpforte hinter sich zuzog und in der Dunkelheit verschwand.
    In dieser Nacht lag sie lange Zeit wach und dachte darüber nach, wie es dazu kommen k onnte, dass sie Jacks Berührungen gierig in sich aufgesogen und genossen hatte. Bisher hatte sie geglaubt, nie solche Gefühle empfinden zu können. Nicht noch einmal hatte sie sich von einem Mann verletzen lassen wollen und nun waren ihre Vorsätze von einem außerordentlich gut aussehenden und geheimnisvollen Mann über Bord geworfen worden, und kein Rettungsring war in Sicht. Es war nicht mehr zu leugnen, nicht nach diesem Abend, sie fühlte sich zu Jack magisch hingezogen. Als der Schlaf endlich kam, war ihr letzter Gedanke: Seine Augen... als er ging, waren seine Augen wieder blau.

    Am darauffolgenden Tag wurde sie gegen Mittag von einem gedämpften Hämmern, das aus ihrem Garten zu kommen schien, aus dem Schlaf gerissen. Verschlafen und nur mit einem kurzen T-Shirt bekleidet, tapste sie barfuß durch die Diele ins Wohnzimmer. Neugierig warf sie einen Blick aus dem Fenster.
    Zwar bemerkte sie, dass Jack in seiner Arbeit, die letzte Lücke im Zaun zu schließen, innehielt, ahnte jedoch nicht, dass er ihre Bewegung auf der anderen Seite der Glasscheibe wahrgenommen hatte und sie ebenfalls beobachtete.
    Hätte sie in diesem Moment seine Gedanken und Gefühle erraten können, wäre sie vermutlich bis zum Ende des Flurs zurückgewichen.
    Bei ihrem Anblick meldeten sich Jacks Gefühle der vergangenen Nacht: Die Erregung, die er verspürt und die Beherrschung, die es ihn gekostet hatte, sich gegen seinen Willen von ihr zu trennen. Diese Frau brachte ihn, vor allem wenn sie sich in seine Nähe aufhielt, schier um den Verstand.
    Läng st bereute er es, nicht geblieben zu sein, doch er wusste, dass es falsch gewesen wäre und er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Eine kurzweilige Affäre war nicht das, was er mit Sara im Sinn hatte. Dieser Gedanke erstaunte ihn umso mehr, da er etliche Frauen besessen und die Zeit mit ihnen durchaus genossen hatte. Bis auf ein einziges Mal musste er sich eingestehen. Diese Beziehung hielt nur wenige Wochen und lag schon viele Jahre zurück. Nach ihrer Trennung waren sie zwar nie beste Freunde geworden, jedoch akzeptierten sie einander, auch wenn Michael dabei die ausschlaggebende Rolle gespielt hatte.
    Bei Sara war es völlig anders. Bereits bei ihrer ersten Begegnung hatte er instinktiv gespürt, dass sie etwas ganz Besonderes war, und dieses Gefühl b esaß bei ihm Seltenheitswert. Jack war mittlerweile klar geworden, dass sie ihre Andersartigkeit annehmen musste, um auch sein Wesen akzeptieren zu können. Sie glich einem einsamen Wolf, der noch nie die Gemeinschaft eines Rudels kennen gelernt hatte.
    Über trieben fröhlich winkte er ihr zu und versuchte sich erneut auf seine Arbeit zu konzentrieren, was ihm allerdings nur bedingt gelang. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Sara hastig den Rückzug antrat, lächelte in sich hinein und griff nach dem Hammer, der zu seinen Füßen am Boden lag.

    Sara verließ das Zimmer. Jack hatte sie nur spärlich bekleidet und mit völlig zerzausten Haaren zu Gesicht bekommen und überhaupt wollte sie erst einmal Abstand gewinnen, um

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